Hospitalkirche
Die "neue" Hospitalkirche
Der 5. März 2017 markiert für die Hospitalkirche, die Hospital- kirchengemeinde den Beginn einer neuen Ära. Nach längerer Schließzeit, in welcher unter der Leitung des Architekten Arno Lederer die Kirche saniert, renoviert und maßgeblich umgestaltet wurde, präsentiert sich der Kirchenraum in hellem Licht, mit neuer Bestuhlung, neuem Altar und Ambo und vielen anderen sehr beeindruckenden Neuerungen.
Dies war Anlaß, der Geschichte der Kirche seit ihrer Erbauung Ende des 15. Jahrhunderts - insbesondere der letzten 100 Jahre - nachzugehen, somit auch die Periode 1960 (Fertigstellung Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg) bis 2017 als eine nunmehr beendete Epoche einzuordnen - wenngleich mit dem Wieder- aufbau 1959/60 sehr bedeutsame Entscheidungen zur heutigen Gestalt getroffen wurden.
Es werden hier eine Reihe von Dokumenten aus dem 19. und 20. Jahrhundert verfügbar gemacht. Dazu auch die umfangreichen Texte, die im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung / Fest- gottesdienst am 5.3.2017 erschienen sind.
Inhalt
Zeittafel 1460 - 1904 / 1917 - 2017
Texte Quellen · Web Links
- Außen 1
- Außen 2
- Außen 3 · Reformationsdenkmal von 1917
- Außen 4 · Innenhof; Taufstein u.a.
- Außen 5 · Innenhof bei Nacht
- Außen 6 · Der Turm
- Exkurs · Historische Karten & Darstellungen
- Exkurs · Hospitalkirche · Historische Dokumente und Bilder
- Historische Fotos (Diashow) der Hospitalkirche - vor der Zerstörung 1944
- Historische Fotos (Diashow) · Die Zerstörung der Hospitalkirche 1944
- Innen 1 · Übersicht
- Innen 2 · Altar, Ambo, Taufschale · Historische "Vasa sacra"
- Innen 3 · Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer von 1501
- Innen 4 · Farb-Licht-Spiele im Chor und auf der Kreuzigungsgruppe
- Innen 5 · Die Fenster
- Innen 6 · Kreuzgewölbe-Schlusssteine
- Innen 7 · Dannecker - Christus
- Innen 8 · Grabdenkmale & Epitaphien in der Kirche
- Innen 9 · Steindenkmale in den Vorhallen und Treppenhäusern
- Innen 10 · Die Orgel
- Innen 11 · Treppenhaus · Glocken · Dachstuhl · Turmsicht
- 12 · Aus der Arbeit der Werkstätten und Firmen 2017
- 13.1 · Grabmale u.a. im Lapidarium Stuttgart
- 13.2 · Grabmale · Fotos aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg
- 14 · Epitaphien aus der Hospitalkirche im Stadtmuseum Stuttgart
- 15 · Bücher & Publikationen, Dokumente & Zeitungsartikel
- 16 · Die neue Hospitalkirche: Gottesdienst & Festakt am 05.03.2017 · Broschüre · Foto
- 17 · István Nádler · Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz
- 18 · Bilder aus der Hospitalkirche vor der Renovierung
- Danksagung
- Impressum
Graf Ulrich V. der Vielgeliebte
Ulrich V. und seine Ehefrauen: Margarethe von Cleve, Elisabeth von Bayern-Landshut, Margarethe von Savoyen. Aus der Stuttgarter Stiftskirche, um 1470/1480
Die beiden Seitenflügel zeigen den Stifter des Altars, Graf Ulrich V. den Vielgeliebten (reg. 1419/33-1480), und seine drei Frauen in Grün Margarethe von Cleve († 1444), in Rot Elisabeth von Bayern († 1451), und in Violett Margarethe von Savoyen († 1479). Sie sind kniend der Mitte zugewandt, wo das verlorene Mittelstück den Gegenstand ihrer Anbetung enthielt. Die Personen sind im Typus von Stifterbildnissen wiedergegeben. Doch sie haben die untere Ecke verlassen und nehmen selbstbewusst die ganze Bildfläche ein. Die vier Wappen- schilde im Vordergrund weisen den Betrachter deutlich darauf hin, dass der Württemberger vornehm genug war, gleich dreimal eine Frau aus einem fürstlichen Haus zu heiraten. Die beiden Tafeln sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss Stuttgart ausgestellt.
Beschreibung von Gerhard Raff (in Schwäbisch) zum Download
Quelle: Wikipedia Commons - Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“ | Datum: 29. Dezember 2015, 11:57:35 | Quelle: Eigenes Werk | Urheber: Wuselig
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Stuttgart, Chor der Stiftskirche, Grafenstandbilder von Sem Schlör (ab 1576 entstanden zum Ersatz der ursprünglichen Epitaphe der in der Stiftskirche beigesetzten Grafen von Württemberg) Figur 10: Ulrich V. der Vielgeilebte († 1480)
Quelle: Wikipedia Commons - Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ | Datum: April 2011 | Quelle Eigenes Werk (own photograph) | Urheber Photo: Andreas Praefcke
Zeittafel Hospitalkirche 1460 - 1908
Hk = Hospitalkirche | |
1460 |
Turniervorstadt (Graf Ulrich V. von Württemberg) |
1471 |
Beginn (Neubau) der Kirche „Unserer lieben Frau und St. Ulrich“ (Aberlin Jörg) |
1473 |
Gründung Dominikanerkloster |
1479 |
Fürstenstand (Graf Ulrich) |
1489 |
Altaraufsatz - Stiftung des Jörg von Sachsenheim |
1493 |
Vollendung der Hk (Conrad von Gundelsheim) |
05.02.1536 |
Aufgabe des Klosters, Umwandlung zum Bürgerhospital |
1612 |
1. Orgel in der Hk (Karl Schott) |
1730 - 1738 |
Turm mit Glockenstuhl (statt Dachreiter) |
1746 |
Stilllegung des Spitalkirchhofs |
1806 |
Ernennung zur Parochialkirche (Taufen, Hochzeiten) |
1821 / 1822 |
Langhaus Einbau hölzerne Kreuzgewölbe und hölzerne Emporen |
1882 |
Neue Orgel (Fa. Weigle) |
1894 |
Schließung des Hospitals (Bürgerhospital), dafür Stadtpolizei |
1895 |
Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer (1501) von Leonhardskirche → Hk Vorraum, 1905 unter den Triumphbogen der Hk (ohne Maria & Johannes), 1951 in Chorraum hinter dem Altar (mit Maria & Johannes) |
1903 / 1904 |
Sanierung der Hk, Neue Bilder von W. Steinhausen |
1904 / 1908 |
Orgel: 1904 pneumatische Traktur |
Zeittafel Hospitalkirche 1917 - 2017
Hk = Hospitalkirche | |
1917 |
Reformationsdenkmal von Jakob Brüllmann |
1940 |
Chororgel |
1942 / 1943 |
Altaraufsatz Jörg von Sachsenheim durch Baurat Zacharias Schäffer zur Sicherung in die innere Südwand der Hk eingemauert |
1943 |
Chorgestühl → Thomaskirche Kaltental |
12./13.09.1944 |
Zerstörung der Hk |
1950 |
Chorgestühl → Leonhardskirche |
1951 |
Freilegung der Kreuzigungsgruppe |
1955 |
Altaraufsatz Jörg von Sachsenheim → Lapidarium |
1957 |
Baubeschluß Hk |
Sommer 1958 |
Baubeginn Hk |
23.11.1959 |
KGR-Beschluß, die Figuren des Bouwinghausen-Grabmals aus der Kirche zu nehmen (in den südl. Vorraum) |
21.02.1960 |
Ehemaliger Chor als Hospitalkirche (630 Plätze) wieder eingeweiht |
11.04.1960 |
Glocke „Gloriosa“ (nachträglich / Stiftung Dr. Bilfinger) |
25.02.1961 |
Einweihung des neuen Hospitalhofs |
09.04.1961 |
3. Orgel (Fa. Weigle) Disposition Helmut Bornefeld |
Frühjahr 1963 |
Anbringung des Kreuzes an der Westfassade |
1968 |
Neuer Brunnen vor dem Chor der Hk von Irmtraud Förster |
07.11.1994 |
Altaraufsatz Jörg von Sachsenheim aus dem Lapidarium → Hk |
08.01.2012 |
letzter GD in der Nachkriegs-Hk |
01.03.2012 |
Beginn Neubau Hospitalhof (Lederer) |
27.04.2014 |
Einweihung des neuen Hospitalhofs |
2015 |
Rückführung des Taufsteins von 1806 aus dem Sindelfinger Wald |
05.03.2017 |
Einweihung der neuen Hospitalkirche |
Texte Quellen · Web Links
Über die wechselvolle Geschichte der Hospitalkirche geben einige Schriften Auskunft, wobei das Buch von Gustav Wais, Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart (obwohl schon 1956 erschienen) n.m.M. noch immer die bislang beste Publikation zum Thema ist. 2019 wird der Teil "Hospitalkirche" neu herausgegeben und ergänzt um die Zeit bis Ende des 20. Jahrhunderts. Dazu erscheint ein neuer Kirchenführer, der die "neue Hospitalkirche" beschreibt. Beide Schriften werden im Herbst 2019 verfügbar sein.
Am Ende dieser Website finden Sie eine Übersicht über Quellen und zahlreiche Texte zum Download.
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Außen 2
Grabmale in der Südwand zum Hospitalplatz, Türen, Turmfenster
Der ehemals im gotischen Stil gestaltete Hospitalbrunnen wurde 1940 zum Schutz vor Zerstörung eingelagert. Nach dem Krieg wurde jedoch ein neuer Brunnen als Wasserspiel mit drei schlanken, gegliederten Bronzesäulen entworfen, über die das Wasser in eine muldenartige Vertiefung des Gehwegs fließt. Entwurf/Realisation: Irmtraut Förster · Erneuert/saniert: 1969
Gedenkplatte (2015) für Johann Valentin Andreae (in Boden eingelassen)
Außen 3 · Reformationsdenkmal von 1917
Das vielbeachtete Reformationsdenkmal an der Hospitalkirche in Stuttgart wurde 1917 aus Anlass der Vierhundertjahrfeier von Luthers Thesenanschlag von Jakob Brüllmann geschaffen. Die symbolische Darstellung der Auferstehung besteht aus drei Teilen: Im zwischen zwei Strebepfeilern eingesetzten Mittelteil der abgeschrankten Anlage thront der siegreich aus einem Sarkophag wiederauferstandene Christus mit der Siegesfahne. Ihn umgeben Sitzfiguren des deutschen Reformators Martin Luther und des Reformators Württembergs Johannes Brenz sowie Reliefs mit Szenen aus dem bäuerlichen Leben und Reliefs und Inschriftentafeln aus dem Reformationszeitalter.
Die Christusfigur wurde bei einem Fliegerangriff am 12./13. September 1944 zerstört und von Jakob Brüllmanns Sohn Emil Brüllmann wieder hergestellt. Das Stuttgarter Reformationsdenkmal gilt zusammen mit dem Reformationsdenkmal in Genf als bedeutende und neuartige Weiterentwicklung des Denkmalgedankens.
Quelle: Wikipedia: Jakob Brüllmann
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Die Darstellung des Reformationsdenk-mals in Stuttgart ist in sechs Hauptbe-reiche gegliedert.
Zur leichteren Orientierung hier kurze Beschreibungen der einzelnen Ab-schnitte, der Link führt dann dorthin:Kurze Einführung, alle Fotos inkl. der Mauerzeichnungen - Gegenüber-stellung zur Originalgestalt und heute
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Dokumente aus dem Jahr 1911:
71 Entwürfe wurden zum Wettbewerb eingereicht, daraus werden vom Preisgericht zunächst 11 in die engere Wahl gezogen und schließlich 4 ausgewählt (Gebrüder Walz, Jakob Brüllmann, Emil Hipp und Anton Morel, Hermann Lang). Diese werden "in Konkurrenz" aufgefordert, ihre Entwürfe weiter zu konkretisieren. Über die Jury-entscheidung erhebt sich (natürlich) auch heftiger Streit.
Im November wählt das Preisgericht aus den vier Entwürfen den von Jakob Brüllmann, obwohl er in seiner Gestal-tung weit vom Ausschreibungstext abweicht. Dies wird im Folgejahr zu heftigsten öffentlichen Auseinander-setzungen führen.
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Dokumente (Scan, Abschriften) aus den Jahren 1901 (Gründung eines Denkmal-Ausschusses) - 1903 (erste Blütezeit der Bewegung zur Schaffung des Ref.- Denkmals). Aus nicht dokumentierten Gründen wird der Plan nach 1903 nicht weiter verfolgt, ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1907 (10 Jahre vor dem 400-Jahr-Jubiläum) mahnt eindringlich...
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Dokumente aus den Jahren 1912 + 1913:
Frühjahr 1912: endgültiger Auftrag (mit Kostenberechnung) an J. Brüllmann und Kauf des Grundstücks von der Stadt Stuttgart. Herbst 1912 erster dokumen-tierter Widerstand gegen die Konzep-tion Brüllmanns
1913 keine Dokumente auffindbar für die ersten 10 Monate. November und De-zember heftiger öffentlich ausgeführter Streit (in zahlreichen Zeitungen) über die Gestaltung. Der Engere Rat der Evang. Gesamtkirchengemeinde beendet den Streit mit einem öffentlichen Appell.
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Dokumente aus dem Jahr 1910:
Im Frühjahr wird von Papst Pius X die Enzyklika "Editae saepe" veröffentlicht, im Volksmund "Borromäus-Enzyklika" genannt (nach dem Gegenreformator Carlo Borromeo). Diese wird vor allem in den deutsch-sprachigen Ländern als vehemente, extrem diffamierende Stellungnahme gegen den Protestan-tismus verstanden und führt überall zu heftigen Protesten / Gegenbewe-gungen. In Stuttgart ist sie die maßgeb-liche Inítialzündung für das Wiederauf-leben des Denkmalausschusses und das Einsetzen einer konkreten Planung.
Man beginnt (sehr erfolgreich) Spenden einzusammeln; im Dezember wird ein Wettbewerb ausgeschrieben mit dem Ziel, vier Vorentwürfe zu bekommen.
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Dokumente aus den Jahren 1917 + 1918 (und später)
(Keine Dokumente 14 - 1916 vorhanden)
Vorberichte, Programm und Berichte der Einweihung. Scan der Festschrift von Johannes D. Merz (Vorsitzender des D'Ausschusses) mit vielen präzisen Details.
Abschlußprotokoll des Denkmalaus-schusses Anfang 1918 (und Auflösung).
Spätere Zeitungsberichte.
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Info zum Bild "Der wieder aufgefundene Taufstein":
Bericht in der Stuttgarter Zeitung vom 12.09.2014 (Bild mit Text zum Download)
Info zu Gedenktafel für Leonhard Lechner
Gedenkrede von Konrad Ameln am 4.11.1961 (Text zum Download)
Info zu "Grabmal für die Familie des Hans Heinrich von Göllnitz, 1666". Ehemals im Chor, nach dem Krieg im Lapidarium, nun im Hof der Hospitalkirche. Beschrieben bei Gustav Wais 1956 unter der Nr. 70. [im Verzeichnis Lapidarium unter Nr. 77 aufgeführt - s.u.]:
Links von der Sakristeitüre befindet sich das Grabmal für den am 23. Januar 1666 im Alter von 70 Jahren gestorbenen Hans Heinrich von Göllnitz. Er ist der Sohn des Jägermeisters Niclas von Göllnitz. Auf dem großen Familiendenkmal von 1615 (siehe vorhergehendes Bild) ist er unter Ziffer 4 erwähnt: „Heinrich lebt, solang Gott will, geht ins 19. Jar." Dieser Heinrich ist von sieben Söhnen der einzige, der den Stamm fortpflanzte und der von 1638 ab das Amt des Vaters übernahm. Aus seiner ersten Ehe mit Anna Christina von Remchingen entstammte der Tutelarratspräsident Georg Christoph von Göllnitz (1626-1676), dessen Linie als letzte mit dem 1798 in Ludwigsburg gestorbenen Oberjägermeister Philipp Albrecht von Göllnitz erlosch. Das Grabmal trägt folgende Inschrift:
„Hannß Heinrich von Göllnitz ist geboren in A. 1596. In den ehelichen Stand Erstes mahl sich begeben in A. 1622 mit Jungfrau Anna Christina von Remchingen, mit deren in 13 Jahren er zeigt 7 Kinder, welche starben A. 1635. Darvon noch ein Sohn am Leben. Hatt sich das ander mahl verheyratet mit Jungfrau Ursula Anna von Fürtenheim, mit der er in die 31 Jar erzeigt 11 Kinder, davon noch 6 am Leben, Alß 3 Söhn, 3 Töchtern und ist er in Gott selig gestorben anno 1666, den 23 Januariy seines im 70. Jar. Gott verleih ihm ein fröhlich Ufferstehung.
Exkurs · Historische Karten & Darstellungen
Auf die Zeittafel oben sei verwiesen.
Auf dem Kupferstich aus dem Jahr 1592 sind gut zu erkennen die Leonhardskirche (links), Stiftskirche und Altes Schloß (Mitte) und links darüber die Hospitalkirche (mit Dachreiter)
Dann eine Vogelschau aus dem Jahr 1600, die Ansicht nach Andreas Kieser 1680 sowie zwei Stadtpläne aus dem Jahr 1638 (Matthäus Merian) und dem Jahr 1767 (diesen um 90° gedreht um Analogie zu "Merian" herzustellen).
Jeweils "oben" im Bild (bei Merian mit "K" bezeichnet) die Spitalkirche
Die Zeichnung von 1850 "Der verlängerte Schloßgarten" zeigt die Hospitalkirche, das Aquarell von 1868 die "Turnhalle in Stuttgart - im Hintergrund die Hospitalkirche"
Quellen: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Staatsarchiv Ludwigsburg
Sautter, Kupferstich 1592
Exkurs · Hospitalkirche · Historische Dokumente und Bilder
Wir kennen die Hospitalkirche nur als Torso = den Chor der ehemaligen Kirche, die mit 2500 Plätzen zu den großen der Stadt gehörte.
Die Dimension der ehemaligen Hk verdeutlichen am besten verschiedene Grundrisse und Lageskizzen. Zunächst aus dem Jahr 1866 die Grundrisse der vier Hauptkirchen: Stifts- / Leonhards- / Hospital- und Johanneskirche.
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Eine Lageplanskizze aus dem Jahr 1949, der man gut entnehmen kann, dass die Kirche (und gesamte Anlage) nicht geostet war. Der Einfachheit halber aber spricht man von der Südseite = Seite zum Hospitalplatz, Nordseite = Areal des ehemaligen Dominikanerklosters, Westseite = Haupteingang (noch heute in der abgekürzten Form), der Chor lag / zeigt nach Osten.
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Der obere Grundriss (entnommen der Broschüre zur Wiedereinweihung am 5.3.2017 / Artikel Lederer) zeigt im nördlichen Bereich den neuen Hospitalhof, im westlichen das kirchliche Verwaltungsgebäude und im südöstlichen den "Kirchenrest" = den Chor der ehemaligen Kirche, etwas nach Westen verlängert.
Der Grundriss aus dem Jahr 1878 darunter veranschaulicht die Dimension des Verlusts.
Lederer hat Bäume an die Positionen der Säulen gepflanzt, dazuhin ist der Taufstein von 1806 an der originalen Stelle (nun also im Freien des Hospitalhofs) aufgestellt.
Klick in Skizze formatiert auf Bildschirmgrölße
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Historische Fotos (Diashow) der Hospitalkirche - vor der Zerstörung 1944
Quellen:
EL = Staatsarchiv Bad.-Württ. / Ludwigsburg (+ BildNr.)
LMZ = Landesmedienzentrale Stuttgart (+ BildNr.)
S = Stadtarchiv Stuttgart (+ BildNr.)
W = Scan aus dem Buch von Gustav Wais 1956 (+ AbbildungsNr.)
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Historische Fotos (Diashow) · Die Zerstörung der Hospitalkirche 1944
Quellen:
EL = Staatsarchiv Bad.-Württ. / Ludwigsburg (+ BildNr.)
LMZ = Landesmedienzentrale Stuttgart (+ BildNr.)
S = Stadtarchiv Stuttgart (+ BildNr.)
W = Scan aus dem Buch von Gustav Wais 1956 (+ AbbildungsNr.)
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Innen 1 · Übersicht
Klick in Bild startet Diashow (22 Bilder)
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Innen 2 · Altar, Ambo, Taufschale · Historische "Vasa sacra"
Altar, Ambo, Taufschale sind 2017 entstanden nach Plänen von Arno Lederer · zur Entstehung in den Werkstätten siehe 12 ""
Die historische Taufschale und die Abendmahlsgeräte stammen aus der "Schatzkammer" der Hospitalkirchengemeinde
Innen 3 · Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer von 1501
Hinweis:
Figuren/Bilder gekennzeichnet mit R wurden retouchiert
Am Ende 2 historische Bilder aus der Sammlung der Landes- medienzentrale Stuttgart (LMZ), sowie 3 aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg (EL) - mit Deeplink dorthin:
LMZ973295 Kruzifix & Maria Magdalena (1935 )
LMZ973296 Maria Magdalena (1935 )
EL_228_a_II_Nr_291 Johannes (1899)
EL_228_a_II_Nr_292 Maria (1900)
EL_228_a_II_Nr_294 Maria Magdalena (1905)
Klick ins Bild startet Diashow (33 Bilder)
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Exkurs · Wie kam die Kreuzigungsgruppe in die Hospitalkirche?
1903 / 04 malte Wilhelm Steinhausen (Frankfurt a.M.) neue Bilder in die Hospitalkirche und schlug der Kirchengemeinde vor, die Seyfer'sche Kreuzigungsgruppe aus dem Vorraum (im Kreuzgang) in die Kirche zu versetzen. Diese Idee wurde vom Kirchengemeinderat aufgegriffen und in einer Eingabe an die Stadt Stuttgart formuliert, denn die Stadt war/ist Eigentümerin dieses Denkmals. Darauf wurde die Gemeinde aufgefordert, Gutachten beizubringen zur Problematik, nur das Kruzifixus (mit Maria Magdalena) aufzustellen, die beiden Assistenzfiguren (Maria und Johannes) jedoch im Seitenraum zu belassen.
Eingabe an die Stadt vom 07.04.1905
Evangelisches 1. Stadtpfarramt der Hospitalkirche
Stuttgart 7. April 1905.
0 Beilagen
Betreff: Die Kreuzigungsgruppe im Gang der Hospitalkirche
In dem gegen die Büchsenstraße gelegenen Eingang zur Hospitalkirche steht die Kreuzigungsgruppe, die früher an der Leonhardskirche im Freien aufgestellt war. Professor Steinhausen von Frankfurt/M., der 2 Bilder in die Hospitalkirche zu malen hat, legte dem Hospitalkirchengemeinderat nahe, daß diese Kreuzigungsgruppe einen günstigeren Ort für die Aufstellung finden sollte u. könnte, zwar im Raum der Hospitalkirche hinter dem Altar unter dem Bogen, der vom Schiff in den Chor führt. Nachdem das Urteil von hiesigen Sachverständigen, besonders auch von Herrn Professor Theodor Fischer eingeholt worden ist, hat sich der Kirchengemeinderat der Hospitalkirche bereit erklärt, diesem Gedanken näher zu treten u. bittet einen ### Gemeinderat der Stadt Stuttgart um die Ermächtigung dazu, daß die Kreuzigungsgruppe, welche früher an der Leonhardskirche nunmehr im Kreuzgang der Hospitalkirche steht, gemäß der Angaben und Ratschlägen von Professor Theodor Fischer unter dem Chorbogen der Hospitalkirche aufgestellt werde.
Stadtdekan Keeser
An den Gemeinderat der Stadt Stuttgart
zu Händen
Sr. Hochwohlgeboren
dem Herrn Oberbürgermeister von Gauß
Quelle: 1 S. handschriftlich (Sütterlin, sehr schwer lesbar) / Stadtarchiv
Eingabe an die Stadt vom 05.07.1905
Evang. 1. Stadtpfarramt der Hospitalkirche
Stuttgart 5. Juli 1905.
mit 4 Beilagen
Betreff: die Kreuzigungsgruppe bei der Hospitalkirche
Euer Hochwohlgeboren
beehre ich mich in Anschluß u. unter Hinweis auf das Schreiben vom 7. April d. J. das Gutachten des Vereins für christliche Kunst, das des Herrn Landeskonservators, sowie das des Herrn Professor W. Steinhausen aus Frankfurt M. ### zu übersenden u. eine Planskizze beizufügen, aus der hervorgeht daß es sich um eine – nicht bedeutende – Verrückung innerhalb desselben Baukunsttypes handelt.
Für baldgefl. Entscheidung der Frage wäre ich dankbar
Stadtdekan Keeser
An
Sr. Hochwohlgeboren
Herrn Oberbürgermeister von Gaus ###
(Bleistift Notiz zu „7. April“ am linken Rand:
Bei uns ist dieses schreiben nicht. 12. VII. Unkel.)
Quelle: 1 S. handschriftlich (Sütterlin, sehr schwer lesbar) / Stadtarchiv
Die in der Eingabe vom 05.07. erwähnten Beilagen / Gutachten werden im Artikel im Neuen Tagblatt vom 07.07. ausführlich zitiert (s.u.). In den Unterlagen des Stadtarchivs befindet sich die in der Eingabe erwähnte "Planskizze" (gefertigt von den Architekten Böklen & Feil) - Grundriss der Kirche (vorderer Teil), in welcher einerseits der Ort im Kreuzgang markiert ist, wo die Kreuzigungsgruppe seit 1895 stand, andererseits die Position der neu geplanten Aufstellung in der Kirche.
Ebenso kann man hier sehr gut die Aufstellung des Chorgestühls erkennen.
07.07.1905 Neues Tagblatt
Der Kreuzberg von 1501 in Stuttgart.
Eine Frage schwäbischer Heimatkunst.
Vor längerer Zeit hat das Neue Tagblatt eine ihm von geschätzter Seite zugegangene Einsendung veröffentlicht, worin das Schicksal des berühmten Kreuzbergs vom Jahr 1501, der ehemals vor dem Chor der Leonhardskirche stand, zur Sprache gebracht wurde. Der Verfasser führte im wesentlichen folgendes aus:
„Vor Jahren durch eine Kopie ersetzt, wurde das Original seitdem in einem Nebenraum der Spitalkirche aufbewahrt, da sich kein anderer geschützter Raum finden ließ; jedoch zweifelte niemand daran, daß eine Gelegenheit gefunden werden müsse, um das Denkmal seinerzeit wiederum an entsprechendem würdigem Platz aufzustellen. Um eine solche Gelegenheit zu schaffen, scheint der unheilvolle Beschluß gefaßt worden zu sein, demzufolge das Denkmal ins Innere der Spitalkirche hinter den Hauptaltar versetzt werden soll. Da der Umfang des Ganzen die Aufstellung in der ursprünglichen Weise als unmöglich erscheinen läßt, so soll die Gruppe auseinandergenommen werden und der Kruzifixus allein mit der Statue der Magdalena Aufstellung finden. Es wäre ein verhängnisvolles Beginnen, wenn der Beschluß des Kirchengemeinderats zur Ausführung käme. Einmal sollte das Werk aus künstlerischen Gründen nicht zerstückelt werden, denn es ist als Ganzes gedacht, und aufgebaut mit Rücksicht auf den ehemaligen Standort, und jede Aenderung schädigt die Wirkung und den ergreifenden Eindruck der dramatischen Szene. Insbesondere gehört dazu der Steinberg und die Seitenfiguren, sowie der Standort der Beschauer tief unter den Figuren. Zum andern aber ist eben die Hospitalkirche kein Ulmer Münster; ja ihre Raumverhältnisse sind sogar ungewöhnlich ungünstige, und man bemühte sich bisher stets, dieselben mit Rücksicht auf die Zuhörer zu verbessern. Durch die Aufstellung auch nur eines Teils des Kunstwerks aber wird eine weitere Raumbeschränkung geschaffen, da derselbe unter allen Umständen eine breite Basis erfordert zur Aufnahme der knieenden Figur. Ganz abgesehen davon aber wird der düstere enge Chor der Kirche, der sonst von den Andächtigen gefüllt wird, noch mehr beeinträchtigt, da auch die Aussicht auf den Prediger zum großen Teil durch das hohe Kreuz gestört wird. Alle künstlerischen und praktischen Gründe sprechen gegen die Verwendung des Denkmals im Sinne des Beschlusses. Was soll man aber zu dem eigentlichen springenden Punkt sagen? Wo in aller Welt wird man heutzutage ein ehrwürdiges Kunstwerk von der künstlerischen Bedeutung und dem Wert des unseren auf seine alten Tage auseinandernehmen ohne Not? Sollte nicht die Pietät gegen das Original, das eben doch unersetzlich ist, verbieten, es anders denn als Ganzes wieder zu verwenden? Es ist von seinem Platz nicht entfernt worden, weil eine getreue Kopie denselben Dienst tut und den Vorteil hat, frisch und neu asuzusehen, sondern weil es den Unbilden der Witterung, denen es 400 Jahre getrotzt, nicht mehr länger standzuhalten vermochte, weil ihm der gänzliche Ruin drohte. Deshalb sollte es als kostbare Reliquie aufbewahrt werden, bis sich die Gelegenheit bietet, es an einem geschützten Platz in alter Weise wieder aufzustellen, und wir hoffen, daß der gefaßte Beschluß, der in seiner Weise gut gemeint war, nicht unwiderruflich ist. Auf die paar Jahre kommt es nun nicht mehr an. Aber wir kommen an der Hand dieses bedeutsamen Falls wiederum zu demselben Endergebnis, das seit vielen Jahren die Kunstfreunde beschäftigt: Wann endlich werden wir ein schwäbisches Nationalmuseum erhalten?“
Das Juliheft des von David Koch herausgegebenen Christlichen Kunstblattes (Stuttgart, J. F. Steinkopf) bringt nun einen Artikel des Herausgebers, worin die Ansicht vertreten wird, daß kirchliche Altertümer nur dann in ein Museum gehören, wenn sie keine kirchliche Heimat mehr haben. Im Anschluß daran veröffentlicht dann die genannte Zeitschrift folgendes
Gutachten des Vereins für christliche Kunst betr. die Aufstellung der Kreuzgruppe in der Hospitalkirche zu Stuttgart.
Das Original der hinter der Leonhardskirche befindlichen Kreuzgruppe wurde, als es infolge der durch die Witterungseinflüsse herbeigeführten Schäden nicht an seiner ursprünglichen Stelle belassen werden konnte, daselbst durch eine Kopie ersetzt und zuerst in den Souterrain der Stöckachschule, sodann in dem an die Hospitalkirche anstoßenden Kreuzgang aufbewahrt. Diese Aufstellung hat den Vorzug, daß das Denkmal ferneren Schädigungen durch die Witterung entzogen ist, da der Raum, in dem es sich befindet, nicht nur vollkommen trocken, sondern auch wegen des unmittelbaren Zusammenhangs mit dem mit Niederdruck=Dampfheizung ausgestatteten Inneren der Hospitalkirche im Winter vor Frost geschützt ist. Auch der Umstand ist von Bedeutung, daß der Teil des Kreuzganges, in dem das Denkmal steht, einen Nebenraum und vielbegangenen Zugang der Hospitalkirche bildet, so daß es hier der öffentlichen Besichtigung jederzeit zugänglich ist, ja einer großen Zahl von Personen beim Besuch der Kirche in die Augen fallen muß. Aber freilich im übrigen kann die Aufstellung nicht als eine für das Denkmal genügende gelten: der Raum, mit einer modernen flachen Decke versehen, ist viel zu nieder; das Denkmal steht gegen das Licht und es fehlt der Unterbau, der an der alten Stelle geblieben ist, oder überhaupt ein richtiger Sockel.
Es ist nun der Gedanke aufgetaucht, das Denkmal in der anstoßenden Hospitalkirche selbst unter dem Triumphbogen zur Aufstellung zu bringen.
Der Einwand, daß dasselbe für die Aufstellung im Freien bestimmt sei und deshalb überhaupt nicht in einem Innenraum Aufstellung finden dürfe, erledigt sich durch seinen Zustand: die durch die Witterung im Lauf von vier Jahrhunderten an demselben hervorgerufenen Schäden sind zwar seiner Zeit mit Zement ausgebessert worden, aber sie sind derart tiefgreifend, daß an eine Aufstellung im Freien nicht mehr zu denken ist.
Unter diesen Umständen schien sich der Versuch mit einer Kulisse zu empfehlen, welche in natürlicher Größe ausgeführt an Ort und Stelle probeweise zur Aufstellung gelangen könnte.
Dieser Versuch wurde gemacht, und eine wiederholte Besichtigung durch Sachverständige am 26. Mai durch die Vorstandsmitglieder des Vereins für christliche Kunst: Professor Theodor Fischer, Oberbaurat Professor Halmhuber, Oberbaurat Mayer, Oberbaurat Professor v. Reinhardt, Professor Schmohl, Oberbaurat Dolmetsch zugleich Mitglied des Kirchengemeinderats, Architekt Feil, zugleich Vorstand des Baubureaus der Kirchengemeinde Stuttgart, Prälat v. Demmler, Direktor v. Krafft, Oberkonsistorialrat Dr. Merz, Vorsitzender, sowie den Landeskonservator Professor Dr. Gradmann hat folgendes Resultat ergeben:
1) Die Größe und die Abmessungen des Denkmals passen in der überraschendsten Weise in die Umrißlinien des Triumphbogens der Hospitalkirche. *) Ein künstlerisch geschultes Auge kann sich nicht satt sehen an dem wunderbaren Einklang, in dem sich die umgebende Architektur wie ein Rahmen um das Denkmal aufbaut.
2) Auch in kunstgeschichtlicher Hinsicht bekommt hier das Denkmal die ihm zusagendste Umgebung: die Hospitalkirche stammt aus derselben Zeit und Kunstepoche wie das Denkmal; ihre Einzelheiten enthalten, gerade bei ihrer verhältnismäßigen Armut an innerem Schmuck, nichts, was mit dem Denkmal in Konkurrenz treten und die Betrachtung von ihm ablenken könnte, vielmehr ist der ganze stimmungsvolle gotische Kirchenraum mit seiner schlichten Innenausstattung hervorragend geeignet, in dem Betrachter die rechte Empfänglichkeit gegenüber einem derartigen derselben Kunstepoche entstammenden religiösen Denkmal zu erzeugen.
3) Der Platz unter dem Triumphbogen der Hospitalkirche ist nach seiner besonderen Gestalt mehr als irgend einer in einer andern hiesigen Kirche geeignet für diese Aufstellung: die hier rechts und links angebauten alten steinernen Emporen bilden eine Art Vierung, in der das Denkmal wie unter einem Riesenbaldachin steht, dahinter der lange lichte Chor, davor das Langschiff, in seiner Hallenanordnung (gleiche Höhe von Mittel= und Seitenschiffen) weiträumig und hell wirkend: das ergibt einen Ersatz für die Freilichtaufstellung so günstig, wie er in geschlossenem Raum überhaupt denkbar ist.
4) Die Beleuchtung des Denkmals an der bezeichneten Stelle ist ausreichend dank der lichten Anordnung des Langschiffs der Hospitalkirche und sehr stimmungsvoll.
5) Aber allerdings eine Schwierigkeit ergab sich bei den angestellten Proben: die Gruppe als Ganzes verdeckt für die Plätze im Chor zu sehr Kanzel und Altar, so daß aus Rücksicht auf die praktische Benützung der Kirche die Aufstellung der Gruppe als Ganzes an dieser Stelle aus der Erörterung ausscheiden muß.
Eine Seitwärtsrückung der Nebenfiguren, die an der Kulisse versucht wurde, ergab kein befriedigendes Resultat, so entschloß man sich zu dem Versuch, wie es wirken würde, wenn die Nebenfiguren (Maria und Johannes) an ihrem bisherigen Platz belassen und die Mittelgruppe allein unter dem Chorbogen aufgestellt würde.
Das Resultat des mit der Kulisse gemachten Versuchs war in künstlerischer Beziehung überaus befriedigend: edel und ernst, fast noch wirksamer in seiner einsamen Größe als begleitet von den etwas pathetischen Gebärden der eine geringere künstlerische Hand bei der Ausführung verratenden Nebenfiguren, hebt sich die Mittelgruppe von dem Rahmen des Triumphbogens ab, einen künstlerischen Eindruck von überwältigender Großartigkeit bietend.
Nach eingehender Besichtigung und Erwägung aller Verhältnisse haben die versammelten Mitglieder einstimmig beschlossen, diese Art der Aufstellung als die geeignetste dringend zu empfehlen.
Zur Begründung möge noch auf folgendes hingewiesen werden:
Als oberster Grundsatz der Denkmalpflege muß gelten, das betreffende Kunstwerk seiner Eigenart gemäß mit möglichster Sicherung seines Bestandes so aufzustellen, daß es künstlerisch am besten zur Geltung kommt und auf möglichst weite Kreise des Volkes wirken kann. Seiner Eigenart gemäß wirkt das Denkmal als ein Erzeugnis christlicher Kunst in Verbindung mit einer derselben Zeit entstammenden Kirche; für seine Erhaltung ist in diesem den ganzen Winter hindurch durch Niederdruckdampfheizung erwärmten Raum aufs beste gesorgt; es wird an diesem ausgezeichneten Platz jahraus jahrein von Tausenden gesehen und ist der Besichtigung durch jedermann zugänglich. In welchem Maß es hier künstlerisch zur Geltung kommt, davon überzeugt der Augenschein.
Den archäologischen und kunsthistorischen Gesichtspunkten ist dadurch Rechnung getragen, daß die Nebenfiguren an der bisherigen Stelle ganz in der Nähe verbleiben, also ohne Schwierigkeit mit der Mittelgruppe verglichen werden können, während die an der Leonhardskirche aufgestellte, übrigens wohlbefriedigende, Kopie es ermöglicht, zu erkennen, wie die Gruppe in ihrem ursprünglichen Aufbau in dieser gegen 1501 allerdings stark veränderten Umgebung wirkt.
Die alten Kirchen gleichen darin den Museen, daß sie Kunstschätze der Vergangenheit bewahren und dem Volk zu lebendiger Anschauung darbieten. Wie oft aber kommt es in einem Museum vor, daß ein Kunstwerk oder dessen Abguß wegen seiner räumlichen Ausdehnung nicht als Ganzes zur Aufstellung gelangen kann. Man begnügt sich in solchen Fällen, die künstlerisch wirksamsten Teile an einem möglichst günstigen Platze aufzustellen und die übrigen Teile (Altarteile, Portalumrahmungen u. s. w.) im Original oder in Abbildung in der Nähe zu postieren. Das ist die Praxis der großen Museen, des Trocadero zu Paris und anderer. Entsprechend würde hier der völlig für sich als Ganzes wirkende Hauptteil des Denkmals an einer hervorragend günstigen Stelle zur Aufstellung gebracht und dadurch als Kunstwerk überaus wirksam gemacht, wozu es nur einer Verrückung in gerader Linie um wenige Meter bedarf.
Voraussetzung wäre, daß die Aufstellung unter der Kontrolle berufener Sachverständiger erfolgt, und daß dem Denkmal ein dem ursprünglichen Unterbau entsprechender Sockel gegeben wird.
Alsdann aber ist von dieser Aufstellung zu hoffen, daß dadurch ein altes Stuttgarter Kunstdenkmal aufs neue für Anschauung und Studium lebendig gemacht und so eine Ehrenschuld gegenüber der Vergangenheit abgetragen wird. Dankenswert wäre es insbesondere, wenn die Stadtverwaltung auf solche Art dem Kunstwerk zur Würdigung durch empfängliche Beschauer eine Aufstellung ermöglichen würde, die kaum anderswo ähnlich zu finden wäre.
Erwogen wurde auch, ob nicht die Aufstellung im Hintergrund des Chores für die Kreuzesgruppe sich empfehle. Das Resultat war ein negatives: die Aufstellung unmittelbar vor den Fenstern würde für die Figuren keine günstige Beleuchtung ergeben und für die auf freie Aufstellung berechnete Gruppe beengend wirken. Auch praktische Gründe wegen des dort befindlichen zweiten Altars stünden entgegen.
* *
(Bemerkt sei noch, daß die gleiche Nummer des Christlichen Kunstblattes auch einen sehr bemerkenswerten, mit vier Bildern illustrierten Aufsatz von Oberkonsistorialrat Dr. J. Merz über Steinhausens Wandgemälde in der Hospital=Kirche in Stuttgart enthält.)
*) Dies erklärt sich sehr einfach aus der nahen Verwandtschaft der Stuttgarter Leonhards= und der Hospitalkirche; der Chorbogen der letzteren entspricht dem Chorumriß der ersteren, für welchen als Hintergrund die Gruppe ursprünglich komponiert ist.
[nb: Die „Vor längerer Zeit“ … im Neuen Tagblatt veröffentlichte „Einsendung“ (siehe Anfang des Artikels) erschien in Nr. 92 am 20.04.1905.]
Quelle: Neues Tagblatt Nr. 156 vom 07.07.1905 / Stadtarchiv
Das obige Foto (von einer Glasplatte - Stadtarchiv Stuttgart) ist digital stark nachbearbeitet, um sichtbar zu machen, dass diese Aufnahme (die einzig bislang gefundene) die "drei Kulissen" zeigt, wie sie zur Probe unter den Triumphbogen aufgestellt waren. Auf allen anderen Bildern fehlen Maria und Johannes.
Ebenso kann man hier (zumindest links) gut die neuen Bilder von W. Stockhausen erkennen.
In den Unterlagen des Stadtarchivs befindet sich auch das Protokoll der Bauabteilung des Gemeinderats vom 10.07. sowie der Veröffentlichungsbeschluss vom 22.07.1905
10.07.1905 Protokoll Bauabteilung des Gemeinderats
Stuttgart
Auszug
aus dem
Protokoll der Bauabteilung des Gemeinderats
vom 10. Juli 1905
In der Sitzung anwesend:
vom Gemeinderat 8 Mitglieder
II §. 1913
Der Vorsitzende, Oberbürgermeister v. Gauss bringt die Kreuzigungsgruppe zur Sprache, die ursprünglich an der Leonhardskirche da, wo jetzt die Copie steht, aufgestellt war, jetzt, nachdem sie eine zeitlang im Magazin des städt. Hochbauamts verwahrt war, im Kreuzgang, d. h. in dem gegen die Büchsenstrasse gelegenen Zugang der Hospitalkirche untergebracht ist und die der Kirchengemeinderat dieser Kirche demnächst mit Ausnahme der Seitenfiguren unter dem Triumphbogen aufstellen möchte.
Der Vorsitzende trägt vor:
Man habe im Kreuzgang eine sehr ungünstige Aufstellung getroffen. Die Gruppe stehe dort gegen das Licht und in einem sehr niederen Raum. Es habe das Kreuz, an dem die Christusfigur hänge, gekürzt werden müssen, um es da aufstellen zu können, und dennoch stosse es noch oben an. Von einer genügenden Möglichkeit, das Kunstwerk auf sich wirken zu lassen, sei dort keine Rede.
Es seien früher schon Schritte getan worden, die Gruppe anderwärts unterzubringen. Auch dem Museum für Kunst und Altertumsdenkmale habe man die Gruppe schon angeboten; das habe aber die Annahme abgelehnt mit der Begründung, es habe keinen geeigneten Raum. Nun sei der Gedanke aufgetaucht, die Gruppe in die Hospitalkirche hereinzuverlegen. Dieser Gedanke sei dem Hospitalkirchengemeinderat nahegelegt worden, und dieser habe sich dann mit der Frage befasst. Er habe umfangreiche Veranstaltungen getroffen, auch eine Kulisse fertigen lassen, um anschaulich zu machen, wie die Gruppe dort wirken würde, und nun suche er mit Eingaben vom 7. April und 5. Juli darum nach, dass die Gruppe so aufgestellt werde nach Massgabe des vorliegenden Plans der Architekten Professor Böcklen und Feil vom Juni 1905. Die ganze Kreuzigungsgruppe unter dem Bogen, der das Schiff mit dem Chor der Kirche verbinde, aufzustellen – fährt Redner von sich aus fort – wäre nicht möglich; sondern man müsste die beiden Nebenfiguren (Maria und Johannes) lostrennen. Man hätte nur Raum für das Kreuz, für Christus und die das Kreuz mit einem Arm umfassenden weibliche Person (Magdalena). Ein im Neuen Tagblatt vom 20. April 1905 No. 92 erschienener Artikel (von Maler Lauxmann) habe sich gegen ein Auseinanderreissen der die Gruppe bildenden verschiedenen Figuren ausgesprochen. Es werde darin als eine Barbarei und Pietätlosigkeit dargestellt, dass man eine solch wertvolle Gruppe auseinanderreissen wolle. Darauf habe sich der Kirchengemeinderat nochmals mit der Sache befasst und auch den Redner eingeladen, er möchte sich die Kulisse an Ort und Stelle ansehen. Er sei dieser Einladung gefolgt. Die Kulisse habe eine gute Vorstellung davon gegeben, wie die Sache aussehen würde. Die Herren Prälat von Demmler, Oberkonsistorialrat Dr. Merz, Landeskonservator Professor Dr. Gradmann, Professor Steinhausen u. a. seien dabei gewesen. Vor diesen Herren habe er sich dahin ausgesprochen, er für seine Person hätte gegen eine solche Aufstellung der Gruppe nichts einzuwenden, obwohl für ihn ### u. ### sei wegen der ###; übrigens habe nicht er sondern der Gemeinderat das massgebende Wort in der Sache; der Kirchengemeinderat solle seine Meinung, belegt mit Sachverständigengutachten, der Stadtverwaltung mitteilen. Das sei nun geschehen. Laut Zuschrift des ersten Stadtpfarramts der Hospitalkirche vom 5. Juli 1905 bestehe der Kirchengemeinderat auf seinem erwähnten Gesuch. Zugleich teile er mehrere Gutachten mit:
1., eine Aeusserung des Vereins für christliche Kunst hier vom 25. Mai 1905;
2., Eine Aeusserung des Professors Dr. Gradmann, Landeskonservators hier, vom 1. Juli 1905.
3., eine Aeusserung von Professor Steinhausen in Frankfurt a/M. vom 20. Juni 1905, der zur Zeit Bilder in die Hospitalkirche male.
Redner gibt den Inhalt dieser Gutachten bekannt und fährt dann fort:
Die in den Gutachten erwähnte Ansicht, dass die zwei Seitenfiguren von anderer Hand herrühren als die Mittelgruppe, habe zuerst Professor Steinhausen ausgesprochen. Redner vermöge diese Ansicht nicht zu teilen. Es sei allerdings richtig, dass die Seitenfiguren Unvollkommenheiten, zum Teil höchst auffälliger Art aufweisen, die an der mittleren Gruppe nicht oder nicht in demselben Grade wahrzunehmen seien.
Das komme seines Erachtens daher, dass bei den Nebenfiguren vom Ursprünglichen weit weniger erhalten sei als bei der mittleren Gruppe und man daher bei jener viel – weit mehr als bei der Mittelgruppe – mit Zement nachgeholfen habe. Die Köpfe seien so stark mit Zement überzogen, dass sie ganz falsche Dimensionen bekommen haben. Professor Steinhausen kenne diese Ursache der falschen Dimensionen offenbar nicht, habe vielmehr aus dem gegenwärtigen trügerischen Zustand seine Schlüsse gezogen. Nach des Redners Ansicht, die er anlässlich der Besichtigung der Kulisse auch zum Ausdruck gebracht habe, sei die ganze Gruppe von einem und demselben Meister und der Unterschied (soweit nicht das vorhin erwähnte Moment eine Rolle spiele) daraus zu erklären, dass der Künstler, was oft vorkomme, bei der Schaffung der Seitenfiguren etwas befangen z.B. stärker von der Tradition beeinflußt gewesen sei. Seines Erachtens sei die ganze Gruppe unzweifelhaft aus einem Guss.
Der Umstand, dass behauptet werde, die Seitenfiguren rühren von einem anderen Meister her und haben weniger Wert als die Mittelgruppe rechtfertige seines Erachtens eine Trennung nicht. Eine andere Frage aber sei, ob man sich nicht aus anderen Gründen dennoch mit der Trennung einverstanden erklären wolle. Ihm für seine Person stehe fest, dass die Gruppe am bisherigen Platz schlecht untergebracht sei und dort überhaupt nicht belassen werden könne. Davon habe er sich erst jüngst wieder aufs neue überzeugt. Er habe zur Sprache gebracht, ob die Gruppe nicht durchaus geeignet untergebracht werden könnte in der nächsten neuen Kirche, bei deren Bau man von Anfang an darauf Rücksicht zu nehmen in der Lage wäre. Hierauf sei aber – seines Erachtens nicht ganz ohne Grund – erwidert worden, eine neue moderne Kirche werde kaum einen passenden Rahmen abgeben für das in Rede stehende, aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammende Kunstwerk; zudem würde die Dislocierung der Gruppe zu lange hinausgeschoben, wenn man eine solche Gelegenheit zur anderen Aufstellung abwarten wolle. Wo die Gruppe sonst in geeigneter Weise aufgestellt werden könnte, sei dem Redner auch nicht bekannt, und somit müßte man seines Erachtens mit grosser Freude begrüssen, wenn in der Hospitalkirche die ganze Gruppe aufgestellt werden könnte. Die Frage könne wohl bloss sein, ob man auch die Zustimmung gebe zur Aufstellung der Mittelgruppe, die allerdings der stärkere und bedeutendere Teil sei, während die Seitenfiguren am bisherigen Platz bleiben. Redner habe seinerzeit sehr bedauert, dass man beschlossen habe, das Original zu magazinieren und eine Copie an den ursprünglichen Platz zu setzen. Er glaube, es wäre richtiger gewesen, wenn man das alte Werk von sachkundiger Hand hätte kopieren, das Original aber am alten Platz das Schicksal hätte teilen lassen, dem alles Irdische verfalle. Im Laufe der Zeit sei nun die ganze Gruppe infolge wiederholter wenig künstlerisch verständiger Ausbesserungen von Witterungsschäden beträchtlich minderwertig geworden und diesem minderwertig gewordenen Werk gegenüber scheine ihm die Trennung verantwortet werden zu können. Er hätte sich zwar seinerseits nicht zu einem Antrag darauf entschlossen, aber nachdem von anderer Seite ein Gesuch vorliege, möchte er unter den obwaltenden Umständen dem nicht entgegentreten, und so stelle er den Antrag, auf das Gesuch zu erwidern, die Stadtverwaltung sei damit einverstanden, wenn von der Kreuzigungsgruppe im Kreuzgang der Hospitalkirche die Mittelgruppe losgetrennt und nach Massgabe der mitgeteilten Planskizze unter dem Triumphbogen der Hospitalkirche aufgestellt werde, so dass nur noch die Nebenfiguren (Maria und Johannes) am bisherigen Ort verbleiben. Es werde sich jedoch vorbehalten, die ganze Gruppe zurückzunehmen, wenn sich später die Möglichkeit ergeben sollte, sie in geeigneterer Weise unterzubringen.
So schiene ihm den verschiedenen in Betracht kommenden Interessen möglichst Rechnung getragen zu sein.
Die Bauabteilung ist der gleichen Ansicht und beschliesst antragsgemäss.
Am 22. Juli 1905 wird von der Bauabteilung noch beschlossen, dem Gemeinderat von obiger Verhandlung Kenntnis zu geben, insbesondere mit Rücksicht darauf, dass durch den oben erwähnten, gegen die Trennung der Gruppe gerichteten Artikel im Neuen Tagblatt die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Sache gelenkt worden ist.
Zur Beurkundung
Ratsschreiber
Hinger
Auszug a.a. (3)f.
Schreiben an das K.E.
1. Stadtpfarramt der Hospitalkirche
hier.f.
Quelle: Schreibmaschinentext (kursiv) mit zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen & Korrekturen (### = nicht entzifferbar), 7 Seiten. Stadtarchiv Stuttgart
19.07.1905 Leserbrief im Neuen Tagblatt
Mitteilungen aus dem Publikum.
(Neutrales Gebiet zur Erörterung von Tagesfragen)
Der Kreuzberg von 1501.
Auf den im Feuilleton des Neuen Tagblatts Nr. 136 vom 7. Juli enthaltenen Artikel erlaube ich mir folgendes zu erwidern: Mag es auch vom künstlerischen Standpunkte aus geboten erscheinen, den „Kreuzberg“ in der Hospitalkirche, als dem passendsten Orte, aufzustellen, darf doch die praktische Seite nicht ganz außer acht gelassen werden. In erster Linie gehen durch die Aufstellung des Denkmals etwa 60 Sitzplätze verloren; da nun aber der Raum der Kirche vorher schon für die große Gemeinde nicht ausreicht, würde eine derartige Platzverminderung doppelt fühlbar werden. Ferner wäre der Ausblick auf Altar und Kanzel, auch wenn nur ein Teil der Gruppe zur Aufstellung käme, für eine größere Anzahl der im Chor sitzenden Zuhörer verdeckt, was insofern als großer Mißstand bezeichnet werden muß, als bekanntlich jede Rede viel besser verstanden wird, wenn der Zuhörer den Redner vor Augen hat. Also würde auch im Chore ein Teil der Kirchenbesucher zwar nicht ganz verdrängt, aber doch schwer beeinträchtigt, ja unter Umständen geht für sie, wenn der Geistliche über kein starkes Organ verfügt oder keine ganz deutliche Aussprache besitzt, die Rede wegen Unverständlichkeit verloren, weil das Denkmal für die Schallwellen ein Hinderniß bildet.
Der Hauptzweck der Kirche, den Besuchern möglichst viele und gute Plätze zu bieten, die es den Zuhörern ermöglichen, den Vortrag des Geistlichen deutlich und zusammenhängend zu vernehmen, wird durch die Ausschmückung der Kirche und die Unterbringung eines Denkmals verdrängt.
Bei jedem Gebäude, das zur Abhaltung von Reden u. s. w. bestimmt ist, wird bei der Erbauung auf gute Akustik das Hauptaugenmerk gerichtet, im vorliegenden Falle ist es gerade umgekehrt, weil die vorher schon viel zu wünschen übrig lassende Akustik des Chores der Hospitalkirche durch die Aufstellung eines als Schallbrecher wirkenden Denkmals noch mehr verschlechtert würde. Jede künstlerische Ausschmückung der Kirche ist ja gewiß mit Freunden zu begrüßen, jedoch nur unter der Bedingung, daß nicht denkende und fühlende Menschen zu Gunsten eines Steindenkmals – und wäre es auch noch so wertvoll – zurückgesetzt und in ihrer Anteilnahme am Gottesdienst verhindert werden.
Ein Mitglied der Hospitalkirchengemeinde.
Quelle: Neues Tagblatt Nr. 166 vom 19.07.1905 / Stadtarchiv Stuttgart
22.07.1905 Amtliche Bewilligung der Stadt Stuttgart
Stadtschultheißenamt Stuttgart Den 22. Juli 1905
0 Beilage
Betreff: Kreuzigungsgruppe in der Hospitalkirche.
Auf die Zuschrift vom 5. Juli 1905.
Zufolge Beschlusses der Bauabteilung des Gemeinderats der Stadt Stuttgart beehre ich mich zu erwidern, daß die Stadtverwaltung damit einverstanden ist, wenn von der Kreuzigungsgruppe im Kreuzgang der Hospitalkirche die Mittelgruppe losgetrennt und nach Maßgabe der mitgeteilten Planskizze unter dem Triumphbogen der Hospitalkirche aufgestellt wird, so daß nur noch die Nebenfiguren (Maria und Johannes) am bisherigen Ort verbleiben. Es wird sich jedoch vorbehalten, die ganze Gruppe zurückzunehmen, wenn sich später die Möglichkeit ergeben sollte, sie in geeigneterer Weise unterzubringen.
Oberbürgermeister
Gauss.
An das K. Ev. 1. Stadtpfarramt der Hospitalkirche hier.
Für ~ Ringer.
Quelle: Handschriftlich (Sütterlin / Schönschrift) auf Briefbogen 1 Seite / Stadtarchiv
22.09.1905 Neues Tagblatt
Die Kreuzgruppe in der Hospitalkirche. Der berühmte Kreuzberg vom Jahre 1501, der ehemals vor dem Chor der Leonhardskirche stand und vor Jahren dort infolge der durch die Witterungseinflüsse herbeigeführten Schäden durch eine Nachbildung ersetzt werden mußte, wird gegenwärtig bekanntlich in dem an die Hospitalkirche anstoßenden Kreuzgang aufbewahrt. Wie wir früher schon mitgeteilt haben, ist der Gedanke aufgetaucht, die Gruppe in der Hospitalkirche selbst aufzustellen. Eine aus hervorragenden Architekten und Künstlern bestehende Sachverständigenkommission hat sich dafür entschieden, die Aufstellung der Mittelgruppe im Chorbogen der Kirche hinter dem Altar zu befürworten, während die Nebenfiguren (Maria und Johannes) an ihrem bisherigen Platz belassen werden sollten. Gegen diesen Plan wurden zahlreiche Stimmen laut. Insbesondere wurde betont, man möge das Kunstwerk nicht zerstückeln, und weiterhin darauf verwiesen, daß in dem engen Chor der Kirche nach Aufstellung der Gruppe eine störende Raumbeschränkung entstehen würde. Diesem Meinungsstreit ist nunmehr der Boden dadurch entzogen worden, daß, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, die Verbringung der Mittelgruppe in das Innere der Kirche jetzt beschlossene Sache ist. Die Eigentümerin der Gruppe, die Stadt Stuttgart, hat sich mit dieser Maßnahme einverstanden erklärt, sich jedoch das Eigentumsrecht auch für die Zukunft gewahrt. Die Versetzung, zu der die notwendigen Pläne schon fertiggestellt sind, wird in den nächsten Wochen erfolgen.
Quelle: Neues Tagblatt Nr. 222 vom 22.09.1905 / Stadtarchiv Stuttgart
14.12.1905 Schwäbischer Merkur
Der Calvarienberg von St. Leonhard.
E. Gr. Stuttgart 13. Dez.
…
Das Original, bei der Ausscheidung des Kirchenvermögens in das Eigentum der Stadtgemeinde übergegangen, aber in dem Raum belassen, der als Vorraum zur Hospitalkirche gezogen und abgeschnitten wurde, führte dort ein dunkles Dasein in der Enge. Da kam ein Künstler, W. Steinhausen, berufen, um die Kirche mit Wandgemälden zu schmücken und war hingerissen von der Kraft und Tiefe dieses alten Kunstwerks, und er wußte andere zu gewinnen für den Vorschlag, den Calvarienberg im Chorbogen der Kirche aufzustellen, auf dessen untere Stirnflächen er seine evangelischen Bilder malen würde. Kulissen von dem Kreuz mit Christus und Magdalena und von den beiden Seitenfiguren wurden angefertigt und die Aufstellung probiert. Die Wirkung in dem Chorbogen war wundervoll, wie vorherbestimmt; aber – die Gruppe versperrte den halben Chor und den Blick von dort heraus zum Altar und zu der Kanzel. Abgetrennte seitliche Aufstellung der Nebenfiguren versperrte den Durchgang beiderseits vom Altar und sah auch nicht gut aus. Aber herrlich stand das Kreuz allein mit dem Gekreuzigten und der knieenden Frau in dem lichten Bogen. Durfte man dieses Mittelstück der Gruppe allein aufstellen und die Nebenfiguren im Vorraum stehen lassen? Niemand unter den Beteiligten verschloß sich dem grundsätzlichen Bedenken, ob man eine alte Gruppe auseinandernehmen und das geschlossene Kunstwerk aufteilen dürfe. So lag der Fall ja nicht, als ob etwa von Raphaels Sixtinischer Madonna die Seitenfiguren weggeschnitten würden; hier war das Original bereits auseinandergenommen, es fehlte der Calvarienberg, die Seitenfiguren standen abseits; und die Komposition, die der Schöpfer gewollt, war und ist an der Nachbildung in der ursprünglichen Umgebung jederzeit zu sehen. Man konnte auch nicht leugnen, was der Künstler Steinhausen rasch herausfand, daß die beiden untersetzten Nebenfiguren, Maria und Johannes, von anderer, schwächerer Hand
herzurühren scheinen, als die Hauptgruppe, und einen anderen altertümlichen Stil zeigen, die spätgotische Manier im Gegensatz zum freien, unbefangenen, humanen Renaissance=Stil jener. In Kunstfragen darf kein Vorurteil und kein Lehrsatz entscheiden, sondern die Probe auf die Wirkung. Und die war durchschlagend!
Wohl erschien die vollständige Gruppe malerischer und charakteristischer im Sinn zeitlicher Bedingtheit, als ein bedeutendes Denkmal der Kunst und Frömmigkeit vom ausgehenden Mittelater: die Mittelgruppe allein aber erschien lösgelöst von allem Zeitlichen, Vergänglichen; und mächtig gesteigert und vertieft in ihrer Wirkung. Einsamer und erhabener erschien der Dulder; und die kniende Gestalt der Frau in ihrem sehnsüchtigen Aufblicken zu ihm sprach an wie eine Verkörperung der heutigen Gemeinde oder der Christenseele ohne Unterschied der Person. So steht und wirkt sie jetzt und fortan dauernd. Nochmals kann sie nicht versetzt werden, denn sie ist eine Ruine. Es ist eingetroffen, was der begeisterte Künstler erwartete: seine schlichten, tiefinnerlichen und nichts weniger als stilisierten und dekorativ berechneten, sondern unbefangen realistisch gehaltenen Wandbilder von dem Heiland der Evangelien vertragen sich aufs beste mit dem charaktervollen Werk der Vorzeit: echte und wahrhaftige Kunst ist international und ewig.
Ein Wunsch erhebt sich noch, der fast auf ein Recht pochen darf: Wenn das originale Kunstwerk in die Kirche gegeben wurde, so möge die Kirchengemeinde es auch öffentlich erhalten, d. h. zugänglich zu einer bestimmten Stunde, etwa nach dem Hauptgottesdienst an Sommersonntagen, wenn das Licht so wunderbar den Kirchenraum und dieses Kreuzbild verklärt. Die Hospitalkirche hat mit ihrer zierlichen, von Meister Aberlin Jörg herrührenden Architektur, mit der reichgeschmückten Empore Ulrichs des Vielgeliebten, mit den Chorstuhlschnitzereien des Bruders Konr. Zolner und der Meister Hans Haß und Hans Ernst (1493) und den Grabdenkmälern so vieler alter Stuttgarter wahrlich des Anziehenden genug. Und schön wäre es, wenn dazu ein= und das anderemal die Orgel gespielt und ein geistliches Lied von Künstlermund gesungen würde wie im Ulmer Münster.
Quelle: Schwäbischer Merkur Nr. 582 vom 14.12.1905 / Stadtarchiv Stuttgart
Innen 4 · Farb-Licht-Spiele im Chor und auf der Kreuzigungsgruppe
Arno Lederer ließ in die drei Westfenster Prismen einbauen, die bei entsprechendem Sonnenstand faszinierende Farben auf die Wände, Fenster und Figuren im Chor projizieren
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Innen 5 · Die Fenster
Die drei Fenster im Chor der Hospitalkirche wurden durch prächtige Glasgemälde von Prof. Rudolf Yelin und die beiden anschließenden Südfenster von Wolf-Dieter Kohler so gestaltet, daß sie über die eigene Verkündigung hinaus die Formen des ragenden Steinmals des Gekreuzigten und seiner Nebenfiguren betonen. Die Fenster stellen dar:
das Nordostfenster (Grün-Gold-Blau): Geburt und Taufe Christi,
das Mittelfenster (Violett-Blau-Rot): Passion Christi,
die Südost- und Südfenster (Rot-Gold-Weiß): Ostern, Pfingsten, Wiederkehr Christi.
Rudolf Yelin: Chorfenster links - Geburt und Taufe Christi
Chorfenster links - Einzelansichten
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Rudolf Yelin: Chorfenster Mitte - Passion Christi
Chorfenster Mitte - Einzelansichten
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Rudolf Yelin: Chorfenster Rechts - Ostern
Chorfenster rechts - Einzelansichten
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Wolf-Dieter Kohler: Chor Südwand · Zwei Fenster
Wolf-Dieter Kohler: Chor Südwand · Linkes Fenster - Himmelfahrt, Pfingsten, Stephanus
Chor Südwand · Linkes Fenster - Einzelansichten
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Wolf-Dieter Kohler: Chor Südwand · Rechtes Fenster - aus der Offenbarung Johannis
Chor Südwand · Rechtes Fenster - Einzelansichten
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Innen 6 · Kreuzgewölbe-Schlusssteine
Innen 7 · Dannecker - Christus
Der Bildhauer Johann Heinrich Dannecker schuf Anfang des 19. Jahr- hunderts zwei Christus-Statuen (aus Marmor), die erste ging an den Zarenhof in St. Petersburg, die zweite war für die Fürsten von Thurn und Taxis bestimmt (Gruftkapelle St. Emmeram Regensburg).
Der Künstler schenkte 1834 der Hospitalkirchengemeinde ein Gips- modell. Sie stand im Chor der alten Hospitalkirche, wurde 1944 stark beschädigt, nur der Kopf konnte aus den Trümmern geborgen werden. Er steht heute in der oberen Sakristei.
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Innen 8 · Grabdenkmale & Epitaphien in der Kirche
Von den in der alten Hospitalkirche und in den Kreuzgängen des Hospitalhofs zahlreich vorhandenen Steindenkmalen sind die meisten 1944 zerstört worden. Der Kirche erhalten blieben
— das Grabdenkmal des Obersten Freiherrn Benjamin von Bouwinghausen-Wallmerode (1570—1635) und seiner beiden Frauen (Sockel und Säulenumrahmung mit Familienwappen links vom Altar am alten Platz; leider davon getrennt die knienden Figuren des Freiherrn und seiner Frauen vor dem leidenden Christus in der rechten Vorhalle der Kirche),
Die Figuren wurden 2017 durch die Fa. Kärcher gereinigt. Siehe "12 Aus den Werkstätten"
Eine digitale Fotomontage versucht, die ursprüngliche Komposition zu rekonstruieren nach einem historischen Bild aus dem Stadtarchiv Stuttgart.
— das figurenreiche Epitaph für die Familie des fürstlichen Jägermeisters Niclas von Göllnitz (1542—1615) im Chor über der Sakristeitür,
— das Epitaph für den Geheimen Regimentsrat Dr. Veit Breitschwert (1565 bis 1631) mit der eindrucksvollen Darstellung der Grablegung Christi (eine Alabasterarbeit), an der oberen Sakristeiwand der linken Empore. Dieses Obergeschoß der Sakristei, die sogenannte „Bibel" (ursprünglich wohl die Bibliothek des Klosters) diente lange Zeit als Gefängnis für „ketzerische oder sonst strafbare Geistliche".
— der Grabstein für die Gattin des württembergischen Kanzlers Jakob Löffler (1630), links an der Sakristeiwand,
siehe unten
Weitere Steindenkmale und Epitaphien, die sich heute (noch) im Lapidarium bzw. dem Stadtmuseum befinden siehe unten:
"13 · Grabmale u.a. im Lapidarium Stuttgart" & "14 · Epitaphien aus der Hospitalkirche im Stadtmuseum Stuttgart"
8.1 Grabdenkmal Bouwinghausen-Wallmerode
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8.2 Epitaph für die Familie Niclas von Göllnitz
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8.3 Epitaph für den Geheimen Regimentsrat Dr. Veit Breitschwert
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8.4 Grabstein für die Gattin des württembergischen Kanzlers Jakob Löffler
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Innen 9 · Steindenkmale in den Vorhallen und Treppenhäusern
Bei der Wiederherstellung der Kirche 1960 wurden Reste / Fundstücke aus den Trümmern teilweise in den beiden Vorhallen und Treppenhäuser angebracht.
Im linken (nördlichen) Bereich: unten der Wandaltar des Jörg von Sachsenheim (ab 1955 im Lapidarium aufbewahrt, zurück in die Kirche am 7.11.1994), die Marienfigur (auf Mondsichel) mit Jesuskind - früher am Mittelpfeiler des südlichen Kirchenzugangs (siehe hist. Bild), heute dient ein Prophet als Sockel. Dieser und ein Engel im EG aus dem ehemaligen Fürstenstand. Im 1. OG der Apostel Petrus, auch vom Fürstenstand (Schlußstein östlicher Gurtbogen).
9.1 Altaraufsatz des Jörg von Sachsenheim
9.2 Maria mit Jesuskind
9.3 Einzelfiguren
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Innen 10 · Die Orgel
Die alte Hospitalkirche hatte schon 1612 eine von dem Stuttgarter Orgelbauer Karl Schott gebaute Orgel. Bereits 1621 und 1736 waren Instandsetzungen an ihr nötig. Das Instrument hatte 1821 ausgedient; es wurde für etwa 60 Jahre durch die 1668/69 erbaute und nun abgängige Stiftskirchenorgel ersetzt. Die 1883 von der Orgelbaufirma C. G. Weigle (früher Stuttgart, jetzt Echterdingen) erstellte Orgel (36 Register) wurde 1944 zusammen mit der Kirche zerstört. Für die neue Hospitalkirche baute die gleiche Firma 1961 eine neue Orgel mit 33 Registern auf 3 Manualen und Pedal (2520 Pfeifen). Die Planung und Gestaltung oblag dem Orgelpfleger Kirchenmusikdirektor Helmut Bornefeld, Heidenheim.
Über die vielen Jahre nach Kriegsende mit dem Provisorium Brenzhaus mit kleinem Positiv und den Diskussionen über das neue Instrument geben die drei Bände Protokolle des Kirchengemeinderats sehr beredt Auskunft.
Zum Download die Protokoll-Auszüge, in denen die Orgel-Fragen behandelt werden.
Weil die Orgel für die neueren Anforderungen in Gottesdiensten und Konzerten zu klein bemessen war, wurde sie von 1984 bis 2005 in fünf Stufen erweitert, renoviert und technisch verbessert. Es wurden insgesamt sieben neue Register sowie eine elektronische Setzeranlage eingebaut. Im November 2004 begann die fünfte und vorläufig letzte Stufe der Orgelrenovierung.
Weitere Informationen auf der Website der Kirchgemeinde
Während der Innenrenovierung der Kirche 2016/17 wurden von der Orgelbauwerkstatt Friedemann Güldner sämtliche Pfeifen des Instrumentes ausgebaut. Beim Wiedereinbau wurden sie behutsam nachintoniert und der veränderten – und verbesserten - Akustik der Kirche angepasst.
Die Arbeiten wurden auch zur Überarbeitung der Technik genutzt. Dabei wurden sämtliche Registerzugmotoren durch fein justierbare Magnete ersetzt, die schnellere und leisere Registerwechsel ermöglichen. Die Noten- und Pedalbeleuchtung wurde mit LED-Technik erneuert.
So ist die Orgel jetzt technisch wie klanglich in hervorragendem Zustand und bestens für die Aufgaben in der Kirche mit Schwerpunkt auf Neuer Musik gerüstet.
10.1 DIsposition der Orgel
I Rückpositiv C-c4 |
II Hauptwerk C-c4 |
III Oberwerk C-c4 (schwellbar) |
Pedal C-f1 |
Harfenregal 16’ |
Quintade 16’ |
Kupfergedackt 8’ |
Prinzipal 16’ |
Rohrgedackt 8’ |
Prinzipal 8’ |
Hautbois 8’ |
Untersatz 16’ |
Kropftrompete 8’ |
Gedackt 8’ |
Rohrflöte 4’ |
Oktavbaß 8’ |
Prinzipal 4’ |
Gemshorn 8’ |
Schalmei 4’ |
Trompete 8’ |
Flötgedackt 4’ |
Trompete 8’ |
Prinzipal 2’* |
Baßzink 5 1/3′ (4f) |
Rohrnasat 2 2/3′ |
Oktave 4’ |
Gemsflöte 2’ |
Flöte 4’ |
Hohlflöte 2’ |
Harfpfeife 4’ |
Hörnlein 1 3/5′ + 1 1/7′ |
Rauschpfeife 2’ + 1 1/3′ |
Terznone 1 3/5′ + 8/9′ |
Gemsnasat 2 2/3′ |
Sifflöte 1’ |
Kornett 2’ |
Gemsquinte 1 1/3’ |
Hohlquinte 2 2/3′ |
Zimbel 1/4′ (3f) | |
Scharf 1’ (5f) |
Ital.Prinzipal 2’ | ||
Terzflöte 1 3/5′ | |||
Mixtur 1 1/3’ (3-5f) | |||
Scharf 1’ (3-4f) | |||
Vorplenum |
Vorplenum | ||
Plenum |
Plenum |
Plenum |
Plenum |
Kornett 5f |
Gesamtplenum |
Kornett 5f | |
Tremulant |
Tremulant |
Tremulant |
Tremulant |
III/I |
I/II, III/II |
III/II 16’ |
I/Ped, II/Ped, III/Ped |
*im Prospekt – nicht schwellbar |
10.2 Bilder Orgel
Klick in Bild startet Diashow (16 Bilder)
Friedrich Weigle 1961, Opus 1054
Disposition, Mensuren und Intonation: Prof. Helmut Bornefeld (1906-1990)
Umbauten (Werkstätte für Orgelbau Mühleisen):
1984:
Teilung Mixtur 6-8f (HW)
Trompete 8’
1987:
Hautbois 8’ (OW)
Gemsflöte 2’ (OW)
1998:
elektronische Setzeranlage
10.3 Sanierung der Orgel 2017
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Innen 11 · Treppenhaus · Glocken · Dachstuhl · Turmsicht
Mit Rücksicht auf die hohen Geschäftshäuser der Nachbarschaft mußte der Turm auf 52 m erhöht werden. Anstelle der ehemaligen niedrigen Turmwächter-Stube hat er jetzt eine höhere Glockenstube mit folgenden 6 Bronzeglocken, die — wie schon 100 Jahre zuvor für den Turm der großen Hospitalkirche — von der weltbekannten Glockengießerei Heinrich Kurtz, Stuttgart, gegossen wurden:
1. Gloriosa: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst" (2694 kg) h°;
2. Dominika: „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste" (1194 kg) e1;
3. Betglocke: „Dein Reich komme" (784 kg) fis1;
4. Kreuzglocke: „Christus ist unser Friede" (656 kg) g1;
5. Zeichenglocke: „Lasset euch versöhnen mit Gott" (467 kg) a1;
6. Taufglocke: „Freuet euch, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind" (320 kg) h1.
Die Uhr schlägt alle Viertelstunden die Zeichenglocke, alle Vollstunden die Dominika.
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12 · Aus der Arbeit der Werkstätten und Firmen 2017
Die Entstehung des neuen Altars, Ambos, der Taufschale (nach Entwürfen von Arno Lederer), Installation der überarbeiteten Kirchenbänke auf die Seitenempore, Reinigung der Kunstwerke zeigen nachfolgend 7 Diashows:
12.1 Schreinerei Werner Braun: Altar & Ambo
Auswahl der Bretter, Zusägen, Schleifen, Ausschneiden mit einer CNC-Maschine, Zusammensetzen & Verleimen
62 Bilder
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12.2 Schreinerei Werner Braun: Tisch & Stehpult für die Sakristei, Bibel- & Kerzenständer
Montage & Oberflächenbehandlung
22 Bilder
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12.3 Schreinerei Werner Braun: Kirchenbänke Seitenempore zurück · Jalousien im Turm repariert
56 Bilder
12.4 Kunstschlosserei Bernd Höger: Untergestelle (Messing) für Altar & Ambo
12 Bilder
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12.5 Drechsler Markus Günther: Taufschale
31 Bilder
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12.6 Ausbesserungen und Reinigung der Kunstwerke durch die Fa. AeDis und Kärcher
AeDis AG für Planung, Restaurierung und Denkmalpflege hat vor allem die Kreuzigungsgruppe sowie die beiden großen Epitaphien denkmalpflegerisch gesichert, die Fa. Kärcher hat sie "trocken", die Figurengruppe des Bouwinghausen-Grabmals dampfgereinigt
47 Bilder
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12.7 Reinigung (Fa. Kärcher) des Reformationsdenkmals am 23.05.2017
19 Bilder
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13.1 · Grabmale u.a. im Lapidarium Stuttgart
"Das städtische Lapidarium in Stuttgart ist etwas Besonderes. Keine andere Stadt in Baden-Württemberg kann eine vergleichbare Sammlung in einer solchen historischen Gartenanlage aufweisen. Kein Wunder also, dass diese idyllische Parkanlage am Fuße der Karlshöhe auf viele Besucher eine Faszination ausübt.
Als einziges Freilichtmuseum in der Landeshauptstadt ist es gewissermaßen das steinerne Bilderbuch des alten Stuttgarts. In zahlreichen Architekturteilen zerstörter Häuser, in Skulpturen, Konsolen, Schlusssteinen, alten Inschriften, Fragmenten von Torbogen und Grabplatten spiegelt sich ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte wider. Der Museumsführer stellt in einer detaillierten Beschreibung mit Abbildungen die über 200 Exponate vor, beschreibt die Antikenwand im Wandelgang und erzählt die Geschichte des Lapidariums."
Mit freundlicher Genehmigung des Stadtmuseum Stuttgart wird nachfolgend aus diesem ganz aktuellen Museumsführer (erschienen 2016) zitiert: ausgewählte Exponate, die sich vor der Kriegszerstörung in der Hospitalkirche oder dem Kreuzgang des Klosters (ursprüngliches Lapidarium der Stadt) befanden - und einige wenige andere Stücke. Die Exponate hat Dr. Manfred Schmid beschrieben. Die Bilder sind mit den Nummern des Museumsführers und der dort abgedruckten Überschrift versehen. Eine genaue Beschreibung dieser Exponate (inkl. Beschreibungen durch Gustav Wais 1956) steht hier als pdf zum Download zur Verfügung.
Das Lapidarium (Mörikestraße 43) ist leider nur von Mai bis Mitte September (Mi - So 14:00 - 18:00) geöffnet. Der Besuch sei außerordentlich empfohlen.
13.2 · Grabmale · Fotos aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg
Im Staatsarchiv Ludwigsburg werden einige Fotos von Epitaphien aus der Hospitalkirche aufbewahrt, die auch im Buch von Gustav Wais (1956) beschrieben sind. Diese Fotos werden nachfolgend mit den Beschreibungen aus dem Buch Wais dargestellt, dazu ein Verweis auf den Museumsführer Lapidarium.
In der Reihenfolge der Darstellungen Buch Gustav Wais. Permalink zum Staatsarchiv Ludwigsburg. Klick ins Bild vergrößert
Hospitalkirche Nordwand außen = Klostergarten Innenhof 1925
Die von dem Stuttgarter Bürger Hans Hack 1518 gestiftete Kreuzabnahme stand bis zum Jahr 1867 in der Charlottenstraße, Ecke der Blumenstraße, und wurde dann neben dem Reuchlin-Denkmal an der Nordwand der Kirche im Garten des Dominikanerklosters aufgestellt. Vermutlich pflegten an dem Bild die zum Tod Verurteilten beim Gang zum Hochgericht auf dem Scheuelberg (Schellberg) ein letztes Gebet zu verrichten.
Das durch Luftangriff zerstörte Bildwerk konnte nur in Stücken aus den Trümmern der Hospitalkirche herausgelesen werden. Es wurde wieder zusammengesetzt und ist im Städt. Lapidarium, Mörikestraße 24, aufgestellt. Vermutlich stammt das Bild aus der Schule des Meisters Hans Seyffer, des Schöpfers des St. Leonhards-Kreuzbildes. Ein ähnliches, noch größeres Steinbild von derselben Hand ist an der Südseite der Oswaldkirche in Weilimdorf erhalten.
[=> Lapidarium 27]
Hospitalkirche; Grabplatte Johann Kyngspach 1559
Bei der Legung eines neuen Plattenbodens im Chor der Hospitalkirche im Jahr 1878 fand man 30 Grabsteine von Adeligen und hohen fürstlichen Beamten. Von diesen Denkmalen wurden zwei Drittel als historisch und künstlerisch wertvoll gehoben und an den Wänden der Kirche aufgestellt. Aus der Ruine des südlichen Seitenschiffs wurde 1955 noch der jetzt im Städt. Lapidarium befindliche Denkstein von Königsbach geborgen mit Wappen und der Inschrift: „Ornatissimo ac clarissimo Domino Johanni Kyngspach Jurisconsulto, qui postquam maiorem vitae suae partem Ducalibus negotiis peragendis ut consiliarius fideliter impendi et diem clausit extremum liberi parenti desideratissimo monumentum hoc posuerunt. Vixit annos LXXXI. Obiit anno salutis nostrae MDLIX. IV. Januarii. Qui V. C. V." Deutsch: Dem geehrtesten und berühmtesten Herrn Johann von Königspach, Rechtsverständigen, welcher, nachdem er den größeren Teil seines Lebens in Vollziehung herzoglicher Geschäfte als Rat treulich zugebracht, nun seinen letzten Tag beschlossen hat. Die Kinder haben dem schmerzlich vermißten Vater dies Denkmal gesetzt. Er lebte 81 Jahre. Er starb im Jahr unsres Heils 1559, am 4. Januar. Welcher lebe mit den Lebendigen.
[=> Lapidarium 210]
Hospitalkirche; Epitaph von 1570
An der Innenwand der Kirche gegen den Hospitalplatz zu war ein 1570 angefertigtes, jetzt im Städt. Lapidarium befindliches Denkmal für Anna Heller von Tübingen mit der Inschrift: ALS MAN ZALT NACH DER GEBVRT JESV CHRISTI VNSERES ERLOESERS 1569 JAR AM 23. TAG OCTOBRIS STARB DIE ERSAM FRAV ANNA HELLERIN VON TIEBINGEN. Darunter ein Denkmal für Sebastian Ebinger von Tübingen mit der Inschrift: ASS MAN ZALT 1575 JAR AM 31. TAG MARTII STARB DER ERBAR SEBASTIAN EBINGER VON TUEBINGEN. DEM GOT EIN FROELICHE VRSTAEND VERLEIH AMEN 1570.
Sebastian Ebinger war 1550—1564 herzogl. Archivar, von 1564—1572 fürstl. württ. Rentkammer-Registrator.
[=> Lapidarium 216]
Hospitalkirche; Epitaph an der Westseite
An der Kirchenwand der Gymnasiumstraße war das Epitaph für den Kürschnermeister Leonhard Schlecker (Renaissance) vom Jahr 1600, jetzt im Städt. Lapidarium.
Im Aufbau oben die Inschrift: „ANNO DO 1600 DEN 18. MAIVS STARB DER EHRENHAT LENHARD SCHLECKER.
Auf einer Spruchplatte darunter: „WAS DV THVEST SO BEDENCKE DAS ENDE SO WIRSTV NIMERMEHR VBELS THVN.
Unter dieser Inschrift der Stifter mit seinen beiden Frauen und 13 Kindern vor einem Kruzifix mit dem Gekreuzigten. Am Fuße der Grabplatte die weitere Inschrift: „SEINES HANDWERKS EIN KVHRSNER WARD ALT 76 IAHR LEBTEN EHLICH 51 IAHR. GNAD IN GOTT."
[im Lapidarium nicht gefunden]
Hospitalkirche; Epitaph von 1654
An der Kirchenwand in der Gymnasiumstraße: Grabstein für Eberhard Vöhlin von Frickenhausen, gestorben 3 Monate alt, 2. 4. 1654.
Hospitalkirche, Grabstein des H.Wellingburger
(Hieronymus Welling [Bürger zu Stgt] · nicht bei Wais)
[im Lapidarium nicht gefunden]
ehemals in der Hospitalkirche
Einen besonderen Schmuck hat die St. Leonhardskirche in neuester Zeit erhalten durch das schöne Grabmal des berühmten Humanisten Johannes Reuchlin (1455-1522). Reuchlin war Rat des Grafen Eberhard im Bart und juristischer Berater des Schwäbischen Bundes. Er hatte sich schon zu Lebzeiten (1501) im Dominikanerkloster ein Denkmal setzen lassen, dessen Inschrift in drei Sprachen: Hebräisch, Griechisch, Lateinisch, von Reuchlin selbst verfaßt war. In der linken oberen Ecke stehen die hebräischen Worte „chajjim olam" (= Ewiges Leben), in der rechten oberen Ecke befindet sich das griechische Wort „Anastasis" (= Auferstehung), darunter die lateinische Inschrift ANN CHR MDI SIBI ET POSTERITATI CAPNIONIAE IOANNES REVCHLIN PHORCENSIS S, Im Jahr Christi 1501 hat sich und der Capnionischen (= Reuchlinschen) Nachkommenschaft Johannes Reuchlin von Pforzheim (dies Denkmal) gesetzt. Seinen Namen hatte Reuchlin in das griechische Kapnion übertragen, was soviel wie Rauch, Räuchlein bedeutet. Als sich Reuchlins 12jähriger Streit um die Freiheit der Wissenschaft mit den Kölner Dominikanern auch auf die Stuttgarter Dominikaner übertrug, ließ Reuchlin den Grabstein aus der Dominikanerkirche entfernen, außerdem verfügte er, daß er nicht in ihr, sondern in der St. Leonhardskirche begraben sein wolle. In dieser hat er an dem erhalten gebliebenen ersten Nordpfeiler vom Chor her seine letzte Ruhestätte gefunden. Wohl mit der Beseitigung des St. Leonhards-Kirchhofs im Jahr 1805 wurde das Denkmal mit einer großen Zahl anderer Denkmäler dieses Friedhofs und der St. Leonhardskirche in die Hospitalkirche gebracht. Dort wurde es an der Nordwand der Kirche in eine 1871 geschaffene Steinumrahmung mit einem Relief Reuchlins eingefügt. Das Relief befindet sich unbeschädigt im Stadt. Lapidarium. Die Grabplatte war aber bei der Zerstörung der Hospitalkirche im Jahr 1944 zerschlagen worden; sie wurde im Jahr 1949 von Oberbaurat Dr. Speidel und dem Verfasser bruchstückweise aus den Trümmern ausgegraben und nach ihrer Zusammensetzung durch Bildhauer Willy Schönfeld ebenfalls im Stadt. Lapidarium aufgestellt. Auf die dankenswerte Anregung des Kulturreferenten der Stadt Stuttgart, Stadtdirektor Dr. Schumann, wurde das Denkmal aus Anlaß der Feier der 500. Wiederkehr von Reuchlins Geburtstag in die St. Leonhardskirche gebracht und bei der Gedenkfeier für Reuchlin am 26. Februar 1955 in die Obhut der St. Leonhardsgemeinde übergeben. Das bisher dort befindliche Erinnerungszeichen an Reuchlin, ein Reliefbild an der alten Kanzel, war bei der Zerstörung der Kirche zugrunde gegangen.
Staatsarchivrat Dr. Decker-Hauff hat nachträglich den Versuch unternommen, lediglich durch Kombinationen und Hypothesen nachzuweisen, daß Reuchlins Grabplatte nach dessen Streit mit den Dominikanern nicht von der Dominikanerkirche in die St. Leonhardskirche gebracht worden sei. Für seine beiden Vermutungen, daß die von Reuchlin „sibi et posteritati" („für sich und seine Nachkommen") gestiftete Platte erst nach dem Tode seiner ersten Frau (deren Name und Todesjahr auf der Platte aber gar nicht erscheint!) für diese in der Hospitalkirche gestaltet worden sei und daß sich Reuchlin nicht wegen des Streits mit den Dominikanern in der St. Leonhardskirche habe begraben lassen, sondern weil seine zweite Frau („vermutlich" sogar eine geborene Decker!) dort begraben sei, vermag er aber einen einwandfreien Beweis ebensowenig zu erbringen, wie für seine Hypothese, daß Reuchlin zuletzt die Weihe als Priester erhalten habe. Trotz seiner Auffassung, „daß der Stein mit der St. Leonhardskirche und Reuchlins Grab nicht das mindeste zu schaffen habe", wird der Denkstein, den Reuchlin ja auch „für sich" errichten ließ, in der St. Leonhardskirche verbleiben, in der sich Reuchlins Grab befindet.
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14 · Epitaphien aus der Hospitalkirche im Stadtmuseum Stuttgart
Das Stadtmuseum Stuttgart bewahrt u.a. 8 Holz-Epitaphien aus der Hospitalkirche auf, die wahrscheinlich nicht zurückkehren und wohl auf absehbare Zeit auch nicht im Museum ausgestellt werden. Sie sind im Buch von Gustav Wais (1956) beschrieben, das Stadtmuseum besitzt eine Inventarliste mit kleinen Farbfotos und Detailangaben. Diese Fotos werden nachfolgend den sw-Aufnahmen aus dem Buch Wais gegenübergestellt, im Textteil rechts Informationen aus dem Stadtmuseum sowie Links zu den Beschreibungen von Gustav Wais.
Am Ende wird auch ein 9. Epitaph vorgestellt (aus Wais), das sich heute in der Hamburger Kunsthalle befindet. Die Übernahme eines Farbfotos scheiterte an zu hohen Honorarforderungen des Rechteverwerters.
In der Reihenfolge der Darstellungen Buch Gustav Wais. Im Textteil jeweils in 1. Zeile Inventarnummer Stadtmuseum Stuttgart. Klick ins Bild vergrößert
W102 · Epitaph Wolff Friedrich Lindenspür
Inventarnr.: S 884/2
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Wolff Friedrich Lindenspür aus der Hospitalkirche
Datierung: 1651 bis 1651
Maße (Höhe / Breite / Tiefe) in cm
Aufsatz 103 / 112 / 13
Mittelteil 158 / 150 /30
Schrifttafel unten 81 / 122 / 8
Beschreibung: vollständig erhalten (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 102 und Text S. 69 - hier zum Download).
W103 · Epitaph Caspar Beer und seiner Frau Margarete
Inventarnr.: S 884/13
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Caspar Beer und seiner Frau Margarete, geb. Waltorffer, aus der Hospitalkirche
Datierung: 1561 bis 1561
Beschreibung: Unter der Darstellung der Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Christi kniet der Verstorbene mit den vier Söhnen und die Mutter mit den sechs Töchtern, zwischen beiden Gruppen das Familienwappen des Vaters, ein Bär, und das der Mutter. (Wais, 1956, S. 71)
vollständig erhalten (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 103 und Text S. 71ff - hier zum Download).
W104 · Epitaph Martin Stürmlin
Inventarnr.: S 884/8
Objektbez.: Epitaph
Hersteller: Füllmaurer, Josias
Titel: Epitaph Martin Stürmlin aus der Hospitalkirche
Datierung: 1562 bis 1562
Beschreibung: Das Epitaph zeigt im oberen Drittel die Gestalt des auferstandenen Heilands, zu dessen Füßen links der Verstorbene mit drei Söhnen und rechts seine Gattin mit vier Töchtern. Neben dem Verstorbenen das Familienwappen des Ehepaars.
(vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 104 und Text S. 74 - hier zum Download).
W105 · Epitaph Adam Weinmann
Inventarnr.: S 884/5
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Adam Weinmann aus der Hospitalkirche
Datierung: 1586 bis 1586
Beschreibung: Das Epitaph zeigt zu Füßen des Gekreuzigten den 1570 Verstorbenen mit fünf Söhnen sowie seine Gattin Anna, geb. Scheyhing, gestorben 1586, mit sieben Töchtern sowie die Wappen des Ehepaars. (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 105 und Text S. 75 - hier zum Download).
W106 · Epitaph Melchior Kurrer und seiner Frau Magarete
Inventarnr.: S 884/12
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Melchior Kurrer und seiner Frau Magarete geb. Nittel aus der Hospitalkirche
Datierung: 1579 bis 1579
Maße (Höhe / Breite / Tiefe) in cm: 200 / 165 / 20
Beschreibung: vollständig erhalten (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 106 und Text S. 75f - hier zum Download).
W107 Epitaph Paul Konstantin Phrygius
Inventarnr.: S 884/10
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Paul Konstantin Phrygius aus der Hospitalkirche
Datierung: 1602 bis 1602
Maße (Höhe / Breite / Tiefe) in cm
Aufsatz 93 / 157 / 14
Bild Aufsatz 29 / 27.5 / 3.5
Epitaph ohne Aufsatz 200 / 158 / 28
Beschreibung: Bis auf die Seitenspangen des Mittelteils vollständig erhalten (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 107 und Text S. 76 - hier zum Download).
W108 · Zierrahmen des Epitaphs Margarethe Gomer
Inventarnr.: S 884/14
Objektbez.: Epitaph
Titel: Zierrahmen des Epitaphs Margarethe Gomer aus der Hospitalkirche
Datierung: 1611 bis 1611
Maße (Höhe / Breite / Tiefe) in cm: 140 / 115 / 30
Beschreibung: Lediglich der ovale Zierrahmen des Epitaphs ist laut Fotos vom Umzug 2010 in das neue Depot Bellinweg 21 erhalten. Der Verbleib der Bildtafel ist aktuell unklar. (HM, Januar 2016). Die Bildtafel zeigt laut Wais, 1956, S. 76: Die 1611 verstorbene 18-jährige Margarethe Gomer, Tochter des im selben Jahr zum fürstlichen Kirchenrat und Kirchenkastenverwalter berufenen Hans Sigismund Gomer. Ein Engel mit Palme und Siegeskranz schwebt über der betenden Jungfrau. vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 108, Text S. 76 - hier zum Download).
W109 · Epitaph Wilhelm Sattler
Inventarnr.: S 884/3
Objektbez.: Epitaph
Titel: Epitaph Wilhelm Sattler aus der Hospitalkirche
Datierung: 1619 bis 1619
Maße (Höhe / Breite / Tiefe) in cm: 180 / 124 / 32
Beschreibung: Oberer Abschluß der das Auge Gottes zeigt befindet sich vermutlich im Depot, muss noch zugeordnet werden. (HM 15.01.16) (vgl. Abbildung des Epitaphs bei Wais, Gustav: Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart, 1956, Abb. 109 und Text S. 77 - hier zum Download).
W84 · Epitaph für die Familie des Bürgermeisters Sebastian Welling
Anfang Dezember 2018 sprach Prof. Dr. Peter Rückert (Archivdirektor · Landesarchiv Baden-Württemberg · Hauptstaatsarchiv) über dies Epitaph und zeigte dabei auch Fotos, von denen ich hier freundlicher- weise zwei übernehmen darf:
(Klick ins Bild vergrößert)
Ein Kunstwerk von hohem Wert befand sich bis zum Jahr 1839 in den Kreuzgängen der Hospitalkirche, ein Epitaph für die Familie des Bürgermeisters Sebastian Welling. Es war ein schönes Werk des berühmten Ulmer Malers Martin Schaffner (+ 1547) mit dessen Monogramm und der Jahreszahl 1535. Bei der Entfernung der Kreuzgewölbe in den Kreuzgängen im Jahr 1839 kam es auf unerklärliche Weise abhanden. Später tauchte es im Altertumshandel auf. Seit 1912 befindet es sich im Besitz der Hamburger Kunsthalle. Alle Bemühungen des Verfassers, das für Stuttgart wichtige Bild im Tauschweg wieder zu bekommen, sind gescheitert.
Das Epitaph stellt den 1532 gestorbenen Stuttgarter Bürgermeister Sebastian Welling dar, der von 1496 bis 1519 dieses Amt bekleidete. Während der Vertreibung des Herzogs Ulrich war er Mitglied des österreichischen Regimentsrats und mußte deshalb nach der Rückkehr des Herzogs 1519 nach Eßlingen fliehen. Auf einem Ritt nach Ulm wurde er gefangen und nach dem Kloster Adelberg gebracht, worauf sich der Schwäbische Bund für seine Freilassung verwendete. Wellings Frau war eine Enkelin des Baumeisters Aberlin Jörg, dessen Sternenwappen auf dem Bild zu ihren Füßen zu sehen ist. Von seinen zwölf Kindern, von denen zwei, Hans III. und Hieronymus, gleichfalls Bürgermeister in Stuttgart waren, sind nicht weniger als sechs (auf dem Bild mit einem Totenkopf in der Hand) als vor dem Vater gestorben gekennzeichnet.
Der Vater Sebastian Wellings, der Bürgermeister Hans Welling IL, der 1478 das Lehen der Familie Welling in Vöhingen, einem abgegangenen Ort östlich von Schwieberdingen, von Graf Eberhard im Bart empfing, war auch Pfleger des Baus des Dominikanerklosters.
Quelle:
Gustav Wais, Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart
DVA Stuttgart 1956
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15 · Bücher & Publikationen, Dokumente & Zeitungsartikel
Bücher & Publikationen 1868 - 2017
Carl Alexander von Heideloff, Die Kunst des Mittelalters in Schwaben 1855 – 1864
WLB – Präsenz => Scan/pdf der S. 14 – 34 [Spitalkirche Stuttgart] (8 MB) & Tafeln IV – X (10 MB)
Chronik der Stuttgarter Hospitalkirche / von Julius Hartmann. ...hrsg. von dem Pfarrgemeinderat der Hospitalkirche. – 1888
WLB – Sonderlesesaal / Fotos ohne Blitz à 2 pdf-Dateien: S. 1 - 25 "Die Kirche" (9 MB) / S. 26 - 48 "Die Kirchengemeinde und ihre Geistlichen / Verzeichnis sämtlicher Geistlichen seit 1570 / Verzeichnis sämtlicher Kirchenältesten seit 1851 / Poetischer Anhang" (7,5 MB)
Die Jubelfeier des 400jährigen Bestehens der Hospitalkirche in Stuttgart am Reformationsfest, Sonntag den 5. November 1893
WLB – Präsenz - Scan/pdf der S. 21-39: (9 MB)
- Mitteilungen aus den ersten drei Jahrhunderten der Hospitalkirche von Stadtpfarrer Joh. Kopp
- Mitteilungen aus der Geschichte der Hospitalkirche im gegenwärtigen Jahrhundert von Stadtpfarrer Plieninger
Stadtvikar K., Beschreibung der Hospitalkirche zu Stuttgart. Im Auftrag des Kirchengemeinderats derselben. (Stadtvikar K. = Georg Kopp)
Stuttgart, Buchdruckerei der Paulinenpflege, 1906
Scan (9,2 MB)
Friedrich von Gaisberg-Schöckingen, Bildwerke in der Spitalkirche zu Stuttgart.
Stuttgart, Kohlhammer, 1906
Scan (8,6 MB)
G. Kimmerle, Die Orgel der Hospitalkirche zu Stuttgart
erbaut von Friedrich Weigle, Orgelbaumeister in Stuttgart-Echterdingen
2. Auflage Druck von C. A. Hammer, Stuttgart, 1915
Scan (9,7 MB)
Gauger, Predigten bei den Gottesdiensten zur Weihe des württembergischen Reformationsdenkmals in der Hospitalkirche zu Stuttgart den 24. Juni 1917 / gehalten von Stadtpfarrer Gauger.
Wilhelm Herget Stuttgart 1917
Scan/pdf (4 MB)
D. Julius Rauscher, Zur Geschichte des Stuttgarter Dominikanerklosters
Zeitschrift für Württ. Landesgeschichte, Jahrgang 1929
Karl Stenzel, Aus der Geschichte der Turnierackervorstand
Schwäb. Heimatbuch 1936, Seite 112ff
D. Ernst Günther, Vor 200 Jahren rund um den Hospitalkirchenturm
Evang. Gemeindeblatt Nr. 17 und 18, 1939
Dr. Gerhard Metzger, Der Dominikanerorden in Württemberg am Ausgang des Mittelalters
Blätter für Württ. Kirchengeschichte 1942
Gustav Wais, Die St. Leonhardskirche und die Hospitalkirche zu Stuttgart
DVA Stuttgart 1956 / 2. erweiterte Auflage (nur Hospitalkirche) 2019
hieraus an zahlreichen Stellen zitiert. Dazu auch Übernahmen aus:
Gustav Wais, Alt-Stuttgarts Bauten im Bild
DVA Stuttgart, 1951
Gustav Wais, Alt-Stuttgart. Die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800
DVA Stuttgart, 1954
Festschrift zur Einweihung der wiedererbauten Hospitalkirche Stuttgart am 21. Februar 1960
Hrsg. Evang. Pfarramt der Hospitalkirche Stuttgart, darin u.a.:
Prälat i.R. Stadtdekan 1945 - 1959 Erwin Ißler „Zum Geleit“, Die Geschichte der Hk, In memoriam Paul Lechler, Kirche und Gemeinde nach der Zerstörung im September 1944, Baugefüge und Ausstattung der neuen Hospitalkirche (Architekt Prof. R. Lempp), Die neue Orgel (H. Rothweiler), Die Chorfenster und ihre Verkündigung (Prof. R. Yelin), Unsere Glocken, Die Paramente, Unser Gemeindeleben …
pdf (Scan) der Seiten 1 – 31 (es folgen Anzeigen) 13,4 MB
dazu: Programm des Festgottesdienstes am 21.02.1961
Konrad Ameln, Gedenkrede auf Leonhard Lechner 04.11.1961
Druckschrift, aufbewahrt in der WURTTEMBERGISCHEN LANDESBIBLIOTHEK STUTTGART
Kein Impressum etc. pdf (Scan)
Die Hospitalkirche in Stuttgart · Schnell Kunstführer 1976
Durch Neugestaltung 2017 kpl. überholt und nur noch "historisch" brauchbar.
Christian von Holst, Johann Heinrich Dannecker · Der Bildhauer
Monographie in 2 Bänden zur Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart 1987
Edition Cantz, ISBN 3-922608-45-0
pdf (Scan) der Seiten 364-369 & 412-415 (Christus Statue / 2 Fassungen) 2,7 MB
Walther Ludwig, Von Neuhausen nach Fürfeld - der kurpfälzische Kanzler Dr. Jakob Kuhorn
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins · 137. Band (Der neuen Folge 98. Band), herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg · 1989 Verlag W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Scan der Seiten 1 & 260 – 289 8,7 MB
500 Jahre Hospitalkirche Stuttgart – Vom Dominikanerkloster zur Kirche in der City
Hrsg. Hkgemeinde, Pf. Helmut Müller, 1993, darin u.a.:
Prof. Dr. Paul Sauer, Vom Dominikanerkloster zur Kirche in der reichen Vorstadt
Dekan Martin Klumpp, Festgottesdienst mit Abendmahl 24. Januar 1993
Stehempfang 24. Januar 1993 – Grußworte
…
hieraus als eigene Publikation 1993 bei Klett-Cotta erschienen:
Paul Sauer, 500 Jahre Hospitalkirche
Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Band 62
ISBN 3-608-91307-6
Bernhard Neidinger, Das Dominikanerkloster Stuttgart, die Kanoniker vom gemeinsamen Leben in Urach und die Gründung der Universität Tübingen.
Konkurrierende Reformansätze in der württembergischen Kirchenpolitik am Ausgang des Mittelalters.
Veröffentlichung des Archivs der Stadt Stuttgart – Band 58. Klett-Cotta 1993
ISBN 3-608-91619-9
Jetzt. präsent – neugierig – offen.
10 Jahre Gegenwartskunst und Kirche im Hospitalhof und in der Hospitalkirche Stuttgart · 1987 – 1997.
Hrg. Helmut A. Müller, Hospitalhof Stuttgart 1997
Andreas Pfeiffer und Karl Halbauer, Hans Seyfer · Bildhauer an Necker und Rhein um 1500
Heribert Meurer, Die Stuttgarter Kreuzigungsgruppe
Heilbronner Museumskatalog Nr. 105, Edition Braus, 2002
pdf (Scan) der S. 75 – 82
Karl Halbauer, Der ehemalige Fürstenstand in der Stuttgarter Dominikanerkirche (Hospitalkirche)
Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg · 41. Band 2004 · Sonderdruck
pdf (Scan) 7,4 MB - mit freundlicher Genehmigung des Autors
Hansjörg Kammerer, Amtsenthoben · Maßnahmen gegen württembergische Pfarrer unter dem Regiment Deutscher Christen im Herbst 1934
Hrg. Verein für württ. Kirchengeschichte Stuttgart. Verlag Ernst Franz Metzingen. 2004
ISBN 3-7722-3044-X
Gesucht: Spirituelle Erfahrungsräume für Kunst und Religion
25 Jahre Gegenwartskunst im Hospitalhof und in der Hospitalkirche Stuttgart 1987 – 2012
Hrg. Helmut A. Müller, Hospitalhof Stuttgart 2012
Karl Halbauer und Maria Binz, Das Stuttgarter Dominikaner-Chorgestühl
Kleine Schriften des Vereins für Württembergische Kirchengeschichte · Band 16 · 2014
ISBN 978-3-944051-05-5
stadtmuseum stuttgart · städtisches lapidarium · museumsführer
2. korr. und ergänzte Auflage 2016
pdf (Scan) der Exponate-Beschreibungen, die sich ursprünglich in der Hospitalkirche, Kreuzgang u.a. befunden haben.
s.o. Epitaphien, Grabmale etc.
Publikationen aus Anlaß der Wiedereröffnung am 05.03.2017 s.u.
Informationen zum Reformationsdenkmal und zur Kreuzigungsgruppe sind dort zu finden
Dokumente aus dem Stadtarchiv Stuttgart
Schreiben an Baukommission wegen Hospitalkirche | |
Protokoll Besprechung Erhalt Chor Hospitalkirche | |
Antrag an das KM wg Hospitalkirche | |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz | |
Kirchenstand ehemal. Hospitalkirche | |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz | |
1974 Ziegler, Die Kreuzigungsgruppe bei der Leonhardskirche.pdf |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz |
Aus dem Zeitungsarchiv im Stadtarchiv Stuttgart
Die Qualität der Zeitungsauschnitte läßt teilweise leider sehr zu wünschen übrig. Für die Veröffentlichung hier wurde der Scan als Bild (jpg) gewählt. | |
über die Hospitalkirche | |
über die Hospitalkirche (1) | |
über die Hospitalkirche (2) | |
Leonhardsplatz | |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz | |
Hospitalkirche Chororgel | |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz | |
Kreuzigungsgruppe Leonhardsplatz | |
Reuchlin Denkmal | |
Kreuzigungsgruppe in Hospitalkirche | |
Sachsenheim-Altar | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche: Gesamtartikel | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche: Ausschnitt 1 | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche: Ausschnitt 2 | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche | |
Neubau Hospitalhof / Hospitalkirche |
Im Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg & dem Stuttgarter evangelischen Sonntagsblatt
sind erstaunlicherweise zwischen 1945 (Gemeindeblatt) bzw. 1949 (Sonntagsblatt) und 1961 fast keine Artikel über die Hospitalkirche zu finden (umfangreich wird über die Stiftskirche und die Leonhardskirche berichtet). Hier zum Download 7 Artikel aus den Jahren 1957 - 1961 (auch zum Neubau Hospitalhof 1961).
Aus dem Stuttgarter Amtsblatt 1950 - 1961
In den Ausgaben des Stuttgarter Amtsblatts nach dem 2. Krieg bis 1961 sind 6 Artikel zur Hospitalkirche bzw. dem Kreuzigungsdenkmal (Leonhardskirche & Hospitalkirche) zu finden. Quelle Amtsblatt: WLB
transkribiert zum Download
Protokolle des KGR ab 1944
Die Protokolle des Kirchengemeinderats der Hospitalkirche liegen ab dem 29.06.1944 vor. Alle früheren Unterlagen sind bei den Bombenangriffen im Herbst 1944 verbrannt.
Die vorhandenen Protokolle sind zumeist handschriftlich in einem Heft (ca. 120 Seiten A4 - in Süterlin) und ab 03.03.1950 bis 21.07.1971 in einem fest kartonierten Buch (normale Schreibschrift, vielfach maschinengeschriebene Seiten eingeklebt) eingetragen.
Auszüge liegen als pdf's im Gemeindebüro zur Einsicht. Protokolle zur Orgel s.o..
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16 · Die neue Hospitalkirche: Gottesdienst & Festakt am 05.03.2017 · Broschüre · Foto
Gottesdienst am 5. März 2017
in der „neuen“ Hospitalkirche
Predigt Prälatin Gabriele Arnold
Fürbitten Monika Renninger
Grußwort Dekan i.R. Hans-Peter Ehrlich
Grußwort Prälat i.R. Martin Klumpp
Grußwort Bezirksvorsteherin Monika Kienzle
Über die Einweihung wird ausführlich berichtet auch im
Zur Wiedereröffnung der Hospitalkirche erschien eine Broschüre im Format A4, reich bebildert, mit drei großen Texten, die nachfolgend zum Download z.V. stehen:
Eberhard Schwarz
Zur Geschichte der Hospitalkirche
Architekten Lederer Ragnasdottir Oei
Die Sanierung der Hospitalkirche - das Konzept der Architekten (Text zum Download)
Darstellung auf der Homepage von LRO
Eberhard Schwarz · Sören Schwesig · Monika Renninger
Die neue Hospitalkirche in der Evangelischen Kirche in Stuttgart
Arno Lederer verfasste im Februar 2017 einen Text zur Renovierung:
Sanierung der Hospitalkirche Stuttgart · Erläuterung zur Architektur
Ausgezeichnete Fotos der Hospitalkirche nach Umbau hat der Architekturfotograf Roland Halbe gemacht, die auf seiner Website mit folgendem Direktlink zu finden sind:
17 · István Nádler · Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz
Ausstellung in der Hospitalkirche in der Karzeit 2018
Fotos von Andreas Keller
18 · Bilder aus der Hospitalkirche vor der Renovierung
Danksagung
Bei der Erstellung dieser Seite waren mir viele Personen behilflich. Ihnen allen sei hier sehr herzlich Dank gesagt, ebenso MitarbeiterInnen von Bibliotheken und Archiven - insbesondere:
Jörgen Haase
Fotograf Roland Halbe
Architekt Prof. Arno Lederer
Heide Quandt
Pfarrerin Monika Renninger
Pfarrer Eberhard Schwarz
Heike van der Horst
Landeskirchliches Archiv & Zentralbibliothek
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Landesmuseum Württemberg
Staatsarchiv Baden-Württemberg · Ludwigsburg
Stadtarchiv Stuttgart
Stadtmuseum Stuttgart
Württembergische Landesbibliothek
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Inhabern, MitarbeiterInnen der Firmen:
Fa. AeDis - Denkmalsanierung
Schreinerei Werner Braun
Orgelbauwerkstatt Friedemann Güldner
Drechslerei Markus Günther
Kunstschlosserei Bernd Höger
Fa. Alfred Kärcher - Reinigung
Autoren, RechteinhaberInnen von Bildern und Dokumenten, u.a.:
Christian von Holst
Karl Halbauer
Gerhard Raff
Manfred Schmid
Impressum
Hospitalkirche Stuttgart fotografiert zwischen 15.10. und 13.11.2014, sowie vielfach ab November 2016 bis Ende Mai 2017
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 06.12.2014 sowie (neu) am 05.06.2017, erweitert am 20.04.2019 SDG
(c) 2019 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 29.05.2022
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