◊ Reformationsdenkmal (3)

  • Die Darstellung des Reformationsdenk-mals in Stuttgart ist in sechs Hauptbe-reiche gegliedert.
    Zur leichteren Orientierung hier kurze Beschreibungen der einzelnen Ab-schnitte, der Link führt dann dorthin:

    Im 1. Bereich

    Kurze Einführung, alle Fotos inkl. der Mauerzeichnungen - Gegenüber-stellung zur Originalgestalt und heute

  • Dokumente aus dem Jahr 1911:
    71 Entwürfe wurden zum Wettbewerb eingereicht, daraus werden vom Preisgericht zunächst 11 in die engere Wahl gezogen und schließlich 4 ausgewählt (Gebrüder Walz, Jakob Brüllmann, Emil Hipp und Anton Morel, Hermann Lang). Diese werden "in Konkurrenz" aufgefordert, ihre Entwürfe weiter zu konkretisieren. Über die Jury-entscheidung erhebt sich (natürlich) auch heftiger Streit.
    Im November wählt das Preisgericht aus den vier Entwürfen den von Jakob Brüllmann, obwohl er in seiner Gestal-tung weit vom Ausschreibungstext abweicht. Dies wird im Folgejahr zu heftigsten öffentlichen Auseinander-setzungen führen.

  • Dokumente aus den Jahren 1912 + 1913:
    Frühjahr 1912: endgültiger Auftrag (mit Kostenberechnung) an J. Brüllmann und Kauf des Grundstücks von der Stadt Stuttgart. Herbst 1912 erster dokumen-tierter Widerstand gegen die Konzep-tion Brüllmanns
    1913 keine Dokumente auffindbar für die ersten 10 Monate. November und De-zember heftiger öffentlich ausgeführter Streit (in zahlreichen Zeitungen) über die Gestaltung. Der Engere Rat der Evang. Gesamtkirchengemeinde beendet den Streit mit einem öffentlichen Appell.

  • Dokumente aus dem Jahr 1910:
    Im Frühjahr wird von Papst Pius X die Enzyklika "Editae saepe" veröffentlicht, im Volksmund "Borromäus-Enzyklika" genannt (nach dem Gegenreformator Carlo Borromeo). Diese wird vor allem in den deutsch-sprachigen Ländern als vehemente, extrem diffamierende Stellungnahme gegen den Protestan-tismus verstanden und führt überall zu heftigen Protesten / Gegenbewe-gungen. In Stuttgart ist sie die maßgeb-liche Inítialzündung für das Wiederauf-leben des Denkmalausschusses und das Einsetzen einer konkreten Planung.
    Man beginnt (sehr erfolgreich) Spenden einzusammeln; im Dezember wird ein Wettbewerb ausgeschrieben mit dem Ziel, vier Vorentwürfe zu bekommen.

  • Dokumente aus den Jahren 1917 + 1918 (und später)

    (Keine Dokumente 14 - 1916 vorhanden)

    Vorberichte, Programm und Berichte der Einweihung. Scan der Festschrift von D. Merz (Vorsitzender des D'Aus-schusses) mit vielen präzisen Details.
    Abschlußprotokoll des Denkmalaus-schusses Anfang 1918 (und Auflösung).
    Spätere Zeitungsberichte.

Neustart 1910

Am 15.06.1910 fand in der Stuttgarter Liederhalle eine "Protestversammlung" statt, die sich gegen die päpstliche Enzyklika "Editae saepe " - im Volksmund "Borromäus-Enzyklika" genannt - richtete. Sie datiert vom 26. Mai 1910 und ist dem Andenken des heiligen Karl Borromäus gewidmet.

Diese Enzyklika wird, da sie auch „falsche Reformatoren“ behandelt, teilweise als gegen den Modernismus gerichtet interpretiert. Sie hat in Deutschland viel Aufsehen erregt, nicht so sehr wegen ihres Gesamtinhaltes, sondern wegen einiger Passagen, die als Beleidigung von Protestanten verstanden werden konnten. In entstellter und verschärfter Übersetzung rasch bekannt geworden, entfachte sie einen Entrüstungssturm und führte zu parlamen-tarischen Interpellationen, Kundgebungen der protestantischen Kirchenbehörden und diplomatischen Aktionen.
Quelle: Wikipedia

Auf der Internetseite der Universität Freiburg ist folgender Text zu finden:
Die so genannte Borromäus-Enzyklika «Editae saepe» Pius’ X. vom 26. Mai 1910 löste einen «Sturm der Entrüstung» vor allem in Deutschland aus, weil darin von den Reformatoren als «stolze widerspenstige Menschen» die Rede ist, «‹Feinde des Kreuzes Christi›, Menschen mit ‹irdischer Gesinnung, deren Gott der Bauch war›. Diese verlegten sich natürlich nicht auf die Verbesserung der Sitten, sondern auf die Leugnung der Dogmen, sie vermehrten die Unordnung und liessen für sich und andere der Zügellosigkeit freien Lauf, oder sie untergruben wenigstens, mit Verachtung der massgebenden Führerschaft der Kirche und im Gefolge der Leidenschaften verkommener Fürsten und Völker, mit einer gewissen Tyrannei Lehre, Verfassung und Disziplin der Kirche.» (...)

Der Text der ganzen Enzyklika im Internet,

Carlo Borromeo ist u.a. eine Kapelle in Graubünden gewidmet, die auf www.kirchen-online.org dokumentiert ist und wo weitere Informationen zu diesem gewaltigen Repräsentanten der Gegenreformation zu finden sind.

Wie zwei gleichlautenden Presseberichten (und einem dritten) zu entnehmen (s.u.) hat diese Enzyklika wesentlich dazu beigetragen, dass der Gedanke eines Luther-Denkmals in Stuttgart zum 400. Jahrestags der Reformation 1917 wieder kraftvoll Aufschwung bekam...:

Merkur Abendblatt 22.06.1910 Abschrift

Reformationsdenkmal in Stuttgart.

(Text identisch mit Schwäbischer Merkur vom 22.06.1910 - rechts)

Als in der Protestversammlung gegen die päpstliche Borromaeus-Enzyklika in der Stuttgarter Liederhalle am 15. Juni in der Schlussansprache die Errichtung eines Reformationsdenkmal in Stuttgart gefordert wurde als eine Tat des Protestes gegen die zügellosen Beschimpfungen der Reformation und der Reformatoren, da zeigt der jubelnden Beifall der versammelten Tausende, was für einen Widerhall dieser Gedanke fahnd und auf welch breiten Boden er rechnen darf, wenn er jetzt mit tatkräftiger Energie weiter verfolgt wird. Der Gedanke selbst ist ja schon über ein Jahrzehnt alt und ist seinerzeit durch das Studium von mancherlei Verhandlungen hindurchgeführt und auch zu einem vorläufigen befriedigenden Abschluss gebracht worden. Eingeweihte erinnern sich, dass ein Platz am Alten Schloss mit der Front gegen das Kaiser Wilhelm Denkmal ins Auge gefasst war, dass man dann gerne den Platz bei der Garnisonkirche gehabt hätte, auf dem früher das Panoramagebäude stand, der aber von der Stadtverwaltung nicht zur Verfügung gestellt wurde. Endlich kam man – und das war ein Lieblingsgedanke des auch für diese Sache zu früh abgerufenen Stadtdekan Dr. von Braun, eines der warmherzigsten Förderers des Denkmalgedankens – auf den Platz an der Hospitalkirche, und das Projekt nahm bereits greifbare Gestalt an, sofern man an einem Kruzifix dachte, zu dessen Füßen die Reformatoren sich sammeln. Aber nun scheint seit einer langen Reihe von Jahren der Denkmalsgedanke zu ruhen. Es hat nicht an Stimmen gefehlt, die seine Auferweckung forderten. Man erinnerte daran, dass es eine Ehrenpflicht des schwäbischen Protestantismus sei, am 31. Oktober 1917 nicht mit leeren Händen dazustehen, und daß 10 Jahre für die weitsichtigen Vorarbeiten eines solchen kostspieligen Denkmals nur eine kurze Spanne Zeit seien. Nun sind von diesen 10 Jahren wieder fast 3 vergangen! Wenn die Stimmung, die durch das evangelische Volk jetzt in diesen Tagen geht, nicht benutzt, wenn das Eisen nicht geschmiedet würde, solange es heiß ist, dann könnte ruhig der ganze Denkmalsgedanke zu den Akten gelegt werden, dann müsste aber seinerzeit von der Geschichtschreibung über die Generation, über die die Borromaeus=Enzyklika ergangen ist, gesagt werden: Man hat gegen die Enzyklika mit Worten auch in Stuttgart protestiert, man hat damals und schon vorher für Stuttgart ein Reformationsdenkmal geplant, aber man hat den Mut und die Energie nicht gefunden, es auszuführen, und man hat insbesondere den richtigen Moment, wo es zu machen gewesen wäre, verpaßt! Und das wäre kein Lob für den schwäbischen Protestantismus, in welchem es sich in diesen Tagen allenthalben regt nach einer Tat des Protestes. Deswegen war es ein erlösendes Wort, dass in der Versammlung am 15. Juni mitgeteilt wurde, der Vorsitzende des Komitees für das Stuttgarter Reformationsdenkmal habe geäußert, das nach seiner Ansicht der Gedanke desselben jetzt kräftig wieder in Angriff genommen werden müsse. Das ist ein Wort, dass seine Einlösung durch die protestantische Bevölkerung verlangt und, wie wir nicht zweifeln, auch demnächst finden wird.

Schwäbische Kronik 22.06.1910

Es ist Zeit, ungesäumt die nötigen Schritte zu unternehmen, dass das Feuer religiöser und nationaler Begeisterung, das am 15. Juni im Liederhallesaal von berufenen Händen angefacht, so hell empor loderte, nicht als Strohfeuer in sich zusammensinken, sondern daß es eine greifbare und ewig sichtbare Tat zeitige. Kann man sich einen sinnigeren Protest gegen das Schimpfwort von den „Feinden des Kreuzes Christi“ denken, als wenn man die Vertreter der Reformation unter dieses Kreuz Christi selber stellt und ihnen „die am meisten verkommenen Fürsten“ der schwäbischen Reformation beigesellt? Doch, es sei hir dem vorbereitenden Komitee und den maßgebenden Instanzen nicht vorgegriffen, weder in der Wahl des Platzes, sei es am Schlosse Herzog Christoph, sei es an der Garnisons= oder der Hospitalkirche, noch in der Wahl des Gedankens, der dem Denkmal zu Grunde gelegt werden soll. Wohl aber erwartet dass württembergisch=evangelische Volk dass es jetzt zu Beschlüssen und zur Ausführung selbst komme, damit am 31. Oktober 1917 im wörtlichsten Siin Karl Geroks Wort sich erfüllen dürfe:

Martin Luther, Mann von Erz,
Feueraug‘ und Felsenherz,
Horch, das Festgeläute ruft,
Steig empor aus deiner Gruft!

Quelle: Merkur Abendblatt 22.06.1910

Eingeklebt in das Protokollbuch Reformationsdenkmal Zwischen S. 10 + 11 (zusammen mit dem Artikel vom 30.10.1907)

30.06.1910 Protokoll

Sitzung des Aktionskomités

Am 30. Juni 1910, ½ 8 Uhr.

Anw. Die H.: D. v. Gemmingen, F. v. Weitbrecht, D. Merz, Keefer, Dr. v. Graber, Dr. v. Lechler, Graf Uxkull, Dr. Walther, Dr. Hoffmann, v. Zeller, Pfaff, Dr. Mosapp.

§ 1.

Der Vorsitzende begrüßt das nach langer Pause wieder zusammengetretene Aktionskomité, widmet den verstorbenen Mitgliedern: Dr. v. Braun, Steidle, Hummel, Dolmetsch, Spemann, Österlen Worte dankbarer Erinnerung u. teilt mit daß an ihrer Stelle kooptiert worden seien die H. Keefer, Dr. Hoffmann, Pfaff, v. Zeller, Eisenlohr, an Stelle des von hier wegverzogenen Dr. Planck Dr. Mosapp, der auch in dessen Funktion als Protokollführer eintritt.

§ 2.

Sodann gibt der Vorsitzende auf Grund der Akten und Protokolle eine Geschichte dessen, was in der Denkmalsache früher geschehen sei vom 11. Juni 1901 an bis zum 6. Nov. 1903 (s. S. 7), er teilt noch mit, daß nach Schreiben des Oberbürgermeisters v. Gauß vom 19. Mai 1904 der Platz an der Hospitalkirche vom Gemeinderat zur Verfügung gestellt worden sei. Durch die päpstliche Enzyklika am 26. Mai d. J., welche die Reformation u. die Reformatoren so tief in den Staub zieht, sei nun der Denkmalsgedanke, nachdem er verschiedener Umstände wegen 6 Jahre lang geschlafen, wieder aufgeweckt worden u. müsse jetzt mit Energie weitergeführt werden. Er selbst, der Vors., habe früher sich mit dem Gedanken eines verhältnismäßig kleinen Denkmals an der Hospitalkirche sich nicht befreunden können, aber er sei jetzt anderer Meinung geworden u. sei gerne bereit auch das damals beschlossene kleinere Denkmal zu fördern. D. Merz gibt noch nähere Erläuterungen zu dem Th. Fischerschen Projekt (Kruzifix mit den Figuren von Luther u. Brenz), betont, daß dasselbe nicht „klein“ genannt werden könne, da die Figuren doppelte Lebensgröße haben, weist auf den historischen Charakter des Platzes hin, sofern von der Hospitalkirche die Predigt der Evang. in Württemberg ausgegangen sei, u. empfiehlt das Projekt vom künstlerischen u. praktischen Standpunkt aus zu tatkräftiger Verfolgung. In ähnlichem Sinne sprechen sich D. v. Weitbrecht, Dr. Walther, v. Zeller, Hoffmann, v. Uxkull, Dr. Hieber Pfaff, Dr. Mosapp aus, während Dr. v. Löffler immer noch gegen diesen Entwurf ist der ihm für ein Landesdenkmal zu klein sein will. Bei der Abstimmung schließt er sich aber dem Votum der großen Mehrheit an, so daß

Einstimmig beschlossen wird, den Gedanken des Denkmals an der Hospitalkirche jetzt energisch weiter zu verfolgen.

§ 3.

Es fragt sich, ob mit einem Aufruf an das evang. Volk jetzt sofort heranzutreten oder nicht besser gewartet werden soll bis zum Herbst, weil augenblicklich anderweitige große Aufrufe an die Wohltätigkeit gemacht wurden, auch die Reifezeit vor der Tür stehe. Dem gegenüber wird betont, daß man in weiten Kreisen jetzt förmlich auf eine Lebensäußerung des Komités warte und nicht verstehen könnte, wenn dieselbe nicht bald erfolgen würde. Im Herbst sei die jetzt günstige Stimmung bereits wieder abgeflaut, und kommen wieder andere Aufforderungen an die Wohltätigkeit. So wird mit allen gegen 1 Stimme beschlossen, den Aufruf jetzt sofort ergehen zu lassen. Der frühere Aufruf-Entwurf wird vorgetragen und in der Hauptsache gebilligt; insbesondere wird befürwortet, daß keinerlei direkte Bezugnahme auf die borromänt. Enzyklika darin vorkommen solle.

§ 4.

Neukonstituierung des Komités. Auf allgemeinen Wunsch wird Frh. v. Gemmingen den Vorsitz weiterführen, Prälat Dr. v. Weitbrecht 2. Vors. bleiben; zur Unterstützung in der Geschäftsführung werden dem Vorsitzenden die H. Dr. Hoffmann, v. Zeller, Dr. Merz, Dr. v. Hieber & Dr. Mosapp beigegeben. Über die Beiwahl ins weitere Komité soll eine demnächst abzuhaltende weitere Sitzung beschließen, für heute werden bestimmt ins Auge gefaßt die H. Präsident D. v. Habermaas, Präs. v. Haag, Prälat v. Hermann, ObVerw.GR. Dr. Lorber, Stadtpfarrer Traub, Stadtpfr Meyer, Prof. Dr. Holzinger, Prof. D Wurster – Tübingen, Obbürgermeister v. Gauß, Fhr. v. Seckendorff, Pfr. D. Bossert.

Schluß der Sitzung 11 ¾ Uhr

Zb.

der Vorsitzende der Schriftführer

v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 10 + 11, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar.

Aufruf

An das evangelische Volk Württembergs.

Seit den Tagen der erlauchten Herzoge Ulrich und Christoph ist unser Land eine Stätte der Reformation und ein fester Hort des Protestantismus. Durch geistesmächtige Männer hat seitdem unsere evangelische Landeskirche inmitten des deutschen Protestantismus eine hervorragende Stellung und ausgeprägte Eigenart erhalten und behauptet. Nicht minder genießen wir in unserem gesamten heutigen Leben, in Staat und Gesellschaft, in Haus und Schule, in Wissenschaft und Kunst die Segnungen der Reformation. Angesichts des herannahenden Reformationsjubiläums im Jahr 1917 scheint uns jetzt der Zeitpunkt gekommen, der dankbaren Freude unseres evangelischen Volkes an den Segnungen der Reformation durch ein würdiges Denkmal in der Landeshauptstadt sichtbaren und bleibenden Ausdruck zu geben. Unter dem Kreuz Christi soll Martin Luther, der deutsche Reformator, stehen, ihm zur Seite der Reformator Württembergs, Johannes Brenz. Das Denkmal soll in Verbindung mit derjenigen der Alt-Stuttgarter Kirche erstehen, von welcher die Reformation des Landes zuerst ausgegangen ist, der heutigen Hospitalkirche. Der Unterbau des Denkmals wird Gelegenheit bieten, der übrigen Zeugen der Reformation in Schwaben und der nach jenen Tagen mit Württemberg vereinigten evangelischen Gebiete zu gedenken. Alle, die in der Reformation die größte Tat unserer deutschen Geschichte, die unerschütterliche Grundlage unseres deutschen Geist des Lebens erkennen, alle, die in den Helden der Reformation die Erneuerer des Evangeliums dankbar verehren, fordern wir auf, durch ihre Gaben zur Errichtung eines württembergischen Reformationsdenkmal beizutragen.

Als leuchtendes Wahrzeichen des evangelischen Bekenntnisses der großen Mehrheit unseres württembergischen Volkes werden die Gestalten der Reformatoren es verkünden, dass wir furchtlos und treu an den Segnungen der Reformation, an dem in schweren Kämpfen errungenen Gute der Gewissensfreiheit festhalten wollen.

Der Denkmal Ausschuss:

D. Freiherr von Gemmingen Prälat D. von Weitbrecht Schulrat Dr. Mosapp
I. Vorsitzender. II. Vorsitzender. Schriftführer.

Quelle: im Protokollbuch eingeklebtes maschinenschriftliches Dokument A4 / Durchschlag (blau) zwischen S. 12 (30.06.1910) und 13 (03.07.1910)

03.07.1910 Protokoll

Sitzung des Aktionskomités

Sonntag den 3. Juli 8 ½ Uhr.

Aws. D. v. Gemmingen, Graf Uxkull, v. Zeller, D. Merz, Pfaff, Dr. Walther, Dr. Hoffmann, Dr. Mosapp.

§ 1.

Der Vors. teilt mit, daß nach Art. 13 des Polizeistrafgesetzes vom 27. März 1871 eine Erlaubnis zur Sammlung von Gaben nicht notwendig sei, wenn der Aufruf mit Namen und Unterschriften öffentlich erlassen wird und sich an die Mildtätigkeit wendet.

§ 2.

Der „Aufruf“ wird mit einigen Abänderungen Dr. Hoffmanns vorgetragen und nach langer Beratung im endgültigen Wortlaut festgestellt. Derselbe soll nun zunächst mit Maschinenschrift vervielfältigt, und wenn er die Billigung des weiteren Komités gefunden, als besondere Beilage den folgenden Zeitungen beigegeben werden: Staatsanzeiger, Merkur, Tagblatt, Württ. Zeitung, Reichspost, Beobachter, Neubauzeitung, Schwarzwälder Bote. Im übrigen sollen in jedem Bezirk Vertrauensmänner aufgestellt werden, die den Aufruf möglichst weit in ihren Bezirken zu verbreiten haben. Die Sammlung der Beiträge besorgt die Allg. Rentenanstalt, wünscht aber nicht öffentlich genannt zu sein. An seine Majestät der König soll ein Exemplar des Aufrufs gesandt werden mit der Bitte zu fernere Erhaltung seines huldvollen Interesses; aber der Ausschuß ist einstimmig der Ansicht, daß der König nicht um eine neue Bekundung derselben, die etwa in dem Aufruf noch aufgenommen wäre, angegangen werden soll.

§ 3.

Der Vors. trägt den Entwurf eines Schreibens an ObMstr v. Gauß vor, in welchem um Bestätigung der Annahme des Ausschusses ersucht wird daß die Einräumung des Platzes an der Hospitalkirche jetzt noch rechtsgültig sei. Der Ausschuß stimmt zu.

§ 4.

Es werden die Namen der Herren im Lande festgestellt, welche a.) in das weitere Komité berufen (siehe Namen im gedruckten Aufruf); b.) zum Anschluß an den Aufruf aufgefordert, in besonderen Schreiben um Beitragsleistung, gebeten werden sollen.

Schluß 11 ¼ Uhr

Zb.

der Vorsitzende: der Schriftführer:

v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 13, handschriftlich, Sütterlin, schwer lesbar.

03.07.1910 Brief an OB Gauß

Euer Hochwohlgeboren !

Mit Schreiben v. 1. Dezember 1903 hat sich der unterzeichnete Vorstand des Komites zur Errichtung eines Reformations-Denkmals in hiesiger Stadt an euer Hochwohlgeboren mit der Bitte gewendet, die Genehmigung des Gemeinderates der Residenzstadt für die Aufstellung eines Denkmals an der süd-östlichen Langseite der Hospitalkirche zwischen dem Thurm und dem Haupteingang am Hospitalplatz aus gütigst herbeiführen zu wollen.

Dieser Platz, welcher bis an die Grundmauern der Hospitalkirche im Eigentum der Stadtgemeinde steht, wurde von den Sachverständigen, Herrn Professor Th. Fischer und Baudirektor Professor U. Reinhardt als besonders geeignet empfohlen.

In dem Schreiben war weiter angeführt, daß die übrigens noch näher zu bestimmende Denkmalgruppe - vorerst als die Gestalten der Reformatoren Luther und Brenz unter dem Kreuze Christi gedacht – auf einen architektonischen Unterbau zu stehen kämen, mit welchem ein Wasserbecken mit fließendem Wasser verbunden werden könnte.

Sodann war hervorgehoben, daß es auf dem von Prof. Fischer gefertigten, damals angeschlossenen Grundriß für eine wirksame Denkmalsausführung erforderlich wäre, mit den Randsteinen des Unterbaues bis an den äußeren Rand der Straßenpflasterung neben dem Trottoir ohne jegliche Beeinträchtigung des Verkehrs hervorzurücken.

Euer Hochwohlgeboren hatten hierauf die Güte, uns mit Schreiben v. 1. Febr. 1904 zu benachrichtigen, daß die Bauabteilung des Gemeinderats sich dafür ausgesprochen habe, den bezeichneten Platz zur Errichtung eines Reformations-Denkmals zur Verfügung zu stellen, und um mit weiterem Schreiben vom 19. Mai 1904 mitzuteilen, daß auch

„der Gemeinderat beschlossen hat, den bezeichneten Platz an der Hospitalkirche zu dem gedachten Zweck zur Verfügung zu stellen.“

Die Ausführung des Vorhabens, welche seitdem aus mehrfachen Erwägungen zurückgestellt worden war, soll nunmehr dem neuesten Beschlusse des Komites zufolge – im Hinblick insbesondere auf die in Aussicht stehende vierhundertjährige Wiederkehr des Geburtsjahres der Reformation im Jahre 1917 – von neuem in Angriff genommen werden.

Hierbei glaubt das Komitee sich der Hoffnung hingeben zu dürfen, daß der entgegenkommende Beschluß des Gemeinderats vom Mai 1904 seine volle Geltung bewahrt hat und auch in der Gegenwart noch in Kraft besteht.

Zur Sicherstellung seines weiteren Vorgehens gestattet sich daher das Komitee Euer Hochwohlgeboren – in Verbindung mit dem Ausdruck warmem Dankes für das stets bewiesene wohlwollende Interesse – um eine gefällige Äußerung in der Richtung zu bitten, ob auch nach Ihrer Annahme die Voraussetzung des Komites einem Bedenken nicht unterliegt und auf dieser Grundlage die Fortsetzung des in Angriff genommenen Werkes erfolgen darf.

Für eine baldgefällige Antwort wäre das Komitee zu großem Dank verpflichtet.

Mit dem Ausdruck vollkommenster Hochachtung,
Euer Hochwohlgeboren
ganz ergebener
D. Freiherr W. von Gemmingen,
Präsident a. D.

Quelle: DinA3 Bogen, gefaltet. Handschriftlich, 3 Seiten. Seite 1 in zwei Spalten. Linke Spalte (nachträglich zugefügt):

den 4. Juli.

Bei einer Besprechung mit O.B.M. v. Gauß am 4. Juli wurde am Anfang von diesem bemerkt, daß er, da er sein Amt für längere Zeit abgegeben habe, auch a. 4t wieder verreise, außerstande sei, in der Sache etwas zu tun, zumal sein Stellvertreter Dr. Rettich (kathol.) ein sehr empfindlicher Herr sei. Er rate daher dem Komitee, sich direkt an Dr. Rettich mit einer Eingabe zu wenden, die durch einen persönlichen Besuch des Vorsitzenden wirksam unterstützt werden könnte. Die Eingabe wäre an das „Stadtschulth. Amt“ zu richten. In derselben rate er sich auf eine kurze Anführung der Tatsachen zu beschränken und keinerlei Bitte zu irgendwelche Bewilligung zu stellen, vielmehr nur die Anzeige einer Mitteilung an den Gederat zu erstatten, daß das Komitee auf Grund der im Mai 1904 von dem Gederat erteilten Genehmigung an die Ausführung der Denkmalserrichtung an die südöstl. Langseite der Hospitalkirche nunmehr zu schreiten und zu diesem Behufe zu Anfang nächster Woche mit einem Aufruf zur Sammlung von Gaben vor die Öffentlichkeit zu treten gedenke.

Ew. Gauß sei überzeugt, daß eine Einsprache des Gederats und Zurücknahme der früheren Einräumung nicht erfolgen werde. Jedenfalls wäre es Sache des Gederats eine Einsprache vor dem ihm bezeichneten Termin zu erheben.

Z.U.
v.G.
5. Juli.
Schreiben an d. Stadtschulth.Amt s. S. 4

An
den Herren Oberbürgermeister v. Gauß
Hochwohlgeboren,
dahier.

07.07.1910 Protokoll

Sitzung des weiteren Ausschusses.

Donnerstag den 7. Juli 1910, 7 ½ Uhr.

Anw.: D. v. Gemmingen, v. Blum, v. Buhl, Eichele, Eisenlohr, Dr. v. Habermaas, v. Haug, v. Hermann, Dr. v. Hieber, Dr. Hoffmann, Dr. Holzinger, Keeser, Kopp, Graf Leutrum, Ludwig, Dr. Merz, Dr. Mosapp, Pfaff, Rueff, Dr. v. Schall, v. Scheurlen, v. Seckendorff, Graf v. Uxkull, Dr. Walther, Dr. Weizsäcker, v. Zeller

§ 1.

Der Vorsitzende begrüßt das Komité, insbesondere die neu in dasselbe eingetretenen und widmet den Verstorbenen (Dr. v. Braun, Steidle, Dolmetsch, Spemann, Hummel, Österlen) Worte dankbaren Gedächtnisses. Sodann gibt er eine Geschichte des Denkmalgedankens bis auf die neueste Zeit und berichtet insbesondere über die in der letzten Woche vom Aktionskomité unternommenen vorbereitenden Schritte. Vor allem ist denkwürdig, daß der heutige Gemeinderat sich heute unverändert auf die Worte seines Beschlusses vom 19. Mai 1904 gestellt hat, worauf der Platz an der Hospitalkirche zur Verfügung gestellt wurde. Das Hospitalkirchenprojekt wird an der Hand von Plänen u. Zeichnungen von D. Merz noch näher erläutert; v. Haug u. Eisenlohr empfehlen es noch besonders von künstlerischen Gesichtspunkten aus; die Kosten würden nach der letzten ungefähren Schätzung bei einfacher Kalkulation 50000 M kaum übersteigen. Danach wird festgestellt:

Der weitere Ausschuß erklärt sein Einverständnis sowohl mit der sofortigen Wiederaufnahme der Arbeit als mit der Wahl des Hospitalkirchenplatzes und der allgemeinen Idee Prof. Th. Fischers, ebenso auch mit dem Wortlaut des Aufrufs, und ermächtigt das Aktionskomité, die weiteren vorbereitenden Schritte zu tun.

Graf Leutrum und Dr. v. Schall sprechen insbesondere auch ihren Dank aus für die Tätigkeit des Vorsitzenden u. des Aktionskomités; Dr. Merz, v. Seckendorff u. v. Zeller sprechen weitere ermunternde Worte, insbesondere hinsichtlich des Gedankens, lieber praktische Denkmäler der Reformation (Gemeindlicher usf.) zu errichten: unser Denkmal soll dieser Arbeit keinen Abbruch tun, sondern eine einmalige Ehrengabe des Volkes darstellen, zu der jetzt der Anlaß in hervorragendem Maße gegeben sei.

§ 2.

In den weiteren Ausschuß wird auf Vorschlag von Dr. v. Habermas noch Redakteur Heller vom Schw. Merkur kooptiert.

Schluß 9 ½ Uhr.

der Vorsitzende: der Schriftführer:

v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 14, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar.

12.07.1910 Protokoll

Sitzung des Aktionskomités

12. Juli 1910.

Anw. Dr. v. Gemmingen, Dr. Hofmann, Dr. Merz, Dr. Walther, Dr. v. Hieber, v. Zeller, Dr. v. Lechler, Dr. Mosapp.

§ 1.

Es werden die Namen für Liste I, i.e. diejenigen, die in besonderem Brief um Gaben angegangen werden sollen, festgestellt. Mit der Formulierung des Wortlauts dieses Briefes wird Dr. v. Lechler betraut.

§ 2.

Es wird beschlossen, da die Ferien jetzt vor der Tür stehen, den Aufruf nicht mehr den Zeitungen beizugeben, sondern das erst im Sept. zu tun, für jetzt aber nur die Werbebriefe ergehen zu lassen u. in den Zeitungen in der Kürze einige Sammelstellen für Beiträge bekannt zu geben. Der Werbebrief soll vom Vors., stellv. Vors. und Schriftführer handschriftlich unterzeichnet werden.

der Vorsitzende: der Schriftführer:

v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 15 oben, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar.

08.07.1910 Stadt Stuttgart

Stadtschultheißenamt Stuttgart. Den 8.Juli 1910.
Eurer Exzellenz

beehre ich mich auf die geschätzte Zuschrift vom 5. ds. Mts. ergebenst zu erwidern, dass auch der Gemeinderat nach seiner Erklärung in gestriger Sitzung den Beschluss vom 19. Mai 1904 über die Bereitstellung des städtischen Platzes an der Langseite der Hospitalkirche als noch zu Recht bestehend betrachtet.

Mit vorzüglicher Hochachtung
J. L.
Gemeinderat ###

Seiner Exzellenz
Herrn
Präsident a. D. Dr. Freiherrn
v. Gemmingen
hier.

Quelle: 1 S. maschinengeschrieben (kursiv)
Oben links handschriftlich: Dem Aussch. des Ges.K.G.R ###
Die Abtretung des Platzes an den Ges.K.G.R.
Oben rechts handschriftlich: Am 9.t dem Stadtpfr. ### gedankt
###

12.07.1910 Schreiben des Königs

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Quelle: eingeklebt in Protokollbuch zwischen S. 14 und S. 15

11.10.1910 Schreiben der Allg. Dt. Kunstgenossenschaft

02.10.1910 Stuttgarter Evangelisches Gemeindeblatt

Aus Stuttgart. Ein Reformationsdenkmal für Württemberg. Schon lange war die Errichtung eines solchen in der württ. Hauptstadt geplant; der verst. Stadtdekan Dr. v. Braun war ein Haupturheber und Freund dieses Gedankens. Die Borromäus-Enzyklika vom Mai d. J. hat dem Gedanken neues Leben gebracht, und nun wendet sich der Denkmalausschuß, an dessen Spitze Konsistorialpräsident D. Freiherr v. Gemmingen als erster, Prälat D. v. Weitbrecht als zweiter Vorsitzender stehen, mit folgendem Aufruf an das evangelische Volk Württembergs: „Seit den Tagen der erlauchten Herzoge Ulrich und Christoph ist unser Land eine Stätte der Reformation und ein fester Hort des Protestantismus. Durch geistesmächtige Männer hat seitdem unsere evangelische Landeskirche inmitten des deutschen Protestantismus eine hervorragende Stellung und ausgeprägte Eigenart erhalten und behauptet. Nicht minder genießen wir in unserem gesamten heutigen Leben, in Staat und Gesellschaft, in Haus und Schule, in Wissenschaft und Kunst die Segnungen der Reformation. Angesichts des herannahenden Reformationsjubiläums im Jahr 1917 scheint uns jetzt der Zeitpunkt gekommen, der dankbaren Freude unseres evangelischen Volkes an den Segnungen der Reformation durch ein würdiges Denkmal in der Landeshauptstadt sichtbaren und bleibenden Ausdruck zu geben. Unter dem Kreuz Christi soll Martin Luther, der deutsche Reformator, stehen, ihm zur Seite der Reformator Württembergs, Johannes Brenz. Das Denkmal soll in Verbindung mit derjenigen der Alt=Stuttgarter Kirchen errichtet werden, von welchen die Reformation des Landes zuerst ausgegangen ist, der heutigen Hospitalkirche. Der Unterbau wird Gelegenheit bieten, der übrigen Zeugen der Reformation in Schwaben und der nach jenen Tagen mit Württemberg vereinigten evangelischen Gebiete zu gedenken. Alle, die in der Reformation die größte Tat unserer deutschen Geschichte, eine unerschütterliche Grundlage unseres deutschen Geisteslebens erkennen, alle, die in den Helden der Reformation die Erneuerer des Evangeliums dankbar verehren, fordern wir auf, durch ihre Gaben zur Errichtung eines württembergischen Reformations=Denkmals beizutragen. Als leuchtendes Wahrzeichen des evangelischen Bekenntnisses der großen Mehrheit unseres württembergischen Volkes werden die Gestalten der großen Reformatoren es verkünden, daß wir furchtlos und treu an den Segnungen der Reformation, an dem in schweren Kämpfen errungenen Gute der Gewissensfreiheit festhalten wollen“. Der Aufruf hat schon vor seiner allgemeinen Veröffentlichung ein lebhaftes und dankbares Echo in allen Kreisen des evang. Volkes gefunden und es ist nicht zu zweifeln, daß jeder evang. Christ, der ein Scherflein übrig hat, es als Ehrensache betrachtet, zu diesem schönen Werk etwas beizusteuern. Gaben nimmt die Allg. Rentenanstalt (für Rechnung des Geh. Hofrats Pfaff), die Buchhandlungen der Ev. Gesellschaft, von J. F. Steinkopf und von Holland & Josenhans, sowie das Kassenamt des Gustav Adolf=Vereins in Stuttgart entgegen.

Stuttgarter Evangelisches Sonntagsblatt 02.10.1910 - S. 323

27.11.1910 Stuttgarter Evangelisches Gemeindeblatt

Aus Stuttgart. An dem hiesigen (anläßlich der letzten römischen Schmähung unserer Reformatoren besonders stark besuchten) Lutherabend konnte Schulrat Dr. Mosapp mitteilen, daß bis jetzt 39 500 M für das Württemberger Reformationsdenkmal eingegangen sind. Er erinnerte daran, wie schon vor Jahren der leitende Gedanke des Denkmals festgestanden sei: „Unter dem Kreuz Christi soll Martin Luther, der deutsche Reformator stehen; ihm zur Seite Johannes Brenz, der Reformator Württembergs“ – wie wenn der Schöpfer des Gedankens geahnt hätte, daß in unsern Tagen die Reformatoren gerade als „Feinde des Kreuzes Christi“ geschmäht würden. Möge es einst nicht nur als protestantisches Trutzbekenntnis nach außen, sondern noch mehr nach innen als ein Ruf zur Vertiefung und Sammlung wirksam werden, wenn die Reformatoren an unserer ehrwürdigen Hospitalkirche, der Geburtsstätte evangelischer Predigt in Württemberg, als Männer abgebildet werden, die in Lehre und Leben sich nicht stolzfeindlich wider das Kreuz, sondern demütig gläubig unter das Kreuz Christi stellen!

Stuttgarter Evangelisches Sonntagsblatt 27.11.1910 - S. 387

25.10.1910 Protokoll

Sitzung des Aktionskomités,

25. Oktober 1910.

Anw.: D. v. Gemmingen, Dr. v. Hieber, Dr. Hoffmann, Dr. Merz, Dr. v. Löffler, Dr. Walther, v. Zeller, Dr. Mosapp.

§ 1.

Der Schriftführer und der Schatzmeister berichten über die seit der letzten Sitzung geschaffene Arbeit u. ihre Erfolge. Am 20. Juli gingen etwa 700 handschriftlich unterzeichnete Werbebriefe ins ganze Land hinaus, welche sog. Stifterspenden erbaten. Mitte Oktober gingen dann an 18000 Adressen in Stuttgart u. an etwa 1000 im Land weitere Anschreiben hinaus. Am 1. u. 3. Oktober wurde sodann der Aufruf den geplanten Tageszeitungen beigelegt u. zugleich im Merkur ein erstes Gabenergebnis veröffentlicht, das bis 21000 M. ging; bis heute sind 31000 M. ersammelt. Der Vorsitzende dankt denen, welche in diesen letzten Monaten die Hauptarbeit geleistet haben, Dr. Merz u. Dr. Mosapp, aufs herzlichste für ihre große & erfolgreiche Bemühung.

§ 2.

Da die Vertrauensmänner noch bei weitem nicht alle Adressen zu Werbebriefen eingesandt haben, soll ein neues Anschreiben an sie ergehen, das insbesondere darauf hinweist, wie fruchtbar die Lutherfeier für die Denkmalsache gemacht werden kann.

§ 3.

Bei der Stuttgarter Lutherfeier wird vom Schriftführer ein zusammenfassender Bericht über das bis jetzt Erreichte gegeben werden; dabei soll der Aufruf auf allen Sitzen aufgelegt & sollen Opferbüchsen zu Gunsten des Denkmals an den Ausgängen aufgestellt werden.

§ 4.

Es soll jetzt sofort eine 2. Gabenliste (1. – 17. Okt.) im Merkur und Neuen Tagblatt veröffentlicht werden; am 10. November sodann eine dritte.

§ 5.

Der Vors. berichtet über seinen Besuch beim Kabinettschef S. M. des Königs, der es als wahrscheinlich erscheinen läßt, daß der König demnächst auch sich als Geber beteiligen werde.

§ 6.

Der Vors. gibt Mitteilung von einem Schreiben der hiesigen Künstlergenossenschaft, welche bittet, das Denkmal nicht an einen im voraus betrauten Künstler zu vergeben, sondern eine öffentliche Konkurrenz auszuschreiben. Es wird konstatiert, daß das Aktionskomité selbst gar keine andere Absicht gehabt hat. Dr. Merz erklärt sich bereit, mit den H. v. Haug u. Eisenlohr darüber zu verhandeln, was dem größeren Komité hinsichtlich der auszuschreibenden Ideenkonkurrenz vorgeschlagen werden soll. Allgemein leitende Idee ist u. soll bleiben: auf einem breiten Sockel, der unter Umständen für einen Brunnen in Betracht kommt, erhebt sich ein Kruzifix, unter dem die beiden Vollfiguren von Luther und Brenz stehen, während der Sockel Gelegenheit zu Medaillons u. Namen von anderen Förderern der Reformation bezw. Städten geben soll. Die Frage bleibt offen, ob für letzteren Zweck nicht auch die Wand der Kirche hinter dem Denkmal in Betracht kommt. Das Schreiben der Kunstgenossenschaft soll in obigem Sinn beantwortet werden.

§ 7.

Auf Antrag von Geh. Hofrat Pfaff wird beschlossen, daß die jeweils eingegangenen Gelder abzüglich eines Betriebsfonds von 1 – 2000 M in 4%igen Papieren, etwa deutsche Reichsschatzanweisungen zu deponieren wären.

Schluß 11 Uhr

der Vorsitzende: der Schriftführer:

D. Freih. v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 15 unten – S. 17 oben, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar

Luther-Feier 1910

Bericht in der Schwäbischen Kronik vom 11.11.1910 - Download

24.11.1910 Protokoll

Sitzung des Gesamtausschusses.

24. November 1910

Anw.: D. v. Gemmingen, D. v. Weitbrecht; Dr. Mosapp, Behringer, Eichele, Eisenlohr, Elsässer, v. Hermann, Dr. v. Hieber, Dr. Hoffmann, Dr. Holzinger, Keeser, Kopp, Graf Leutrum, Dr. Merz, Pfaff, Rueff, v. Seckendorff, Graf v. Uxkull, Dr. Walther, Dr. Weizsäcker, v. Zeller

Abw. entsch.: v. Blume, Buhl, Dr. v. Habermaas, Hartenstein, v. Haug, Heller, v. Kübel, Kübel, v. Müller, Dr. Planck

§ 1.

Der Vorsitzende berichtet über das in der Denkmalsache seit 7. Juli Geschehene und spricht dem Aktionskomité, insbesondere dem Schriftführer, der den größten Teil der mühevollen Arbeit geleistet, den herzlichsten Dank aus. Bis heute sind von 2405 Gebern aus 180 Orten 44260 M 44 & eingegangen; von Reutlingen ist eine Sammlung mit 2700 M bereits angekündigt, von S. M. dem König ein Beitrag bewilligt, nur seine Höhe noch nicht bestimmt. Demnach ist an der Aufbringung der nötigen Mittel nicht mehr zu zweifeln, und das Aktionskomité habe beschlossen, der Frage des Wettbewerbs näher zu treten, worüber heute zu verhandeln sei. Eine Bitte an den Gesamtkirchengemeinderat um sein Einverständnis zur Aufstellung des Denkmals an der Südseite der Hospitalkirche und Zusicherung der einstigen Übernahme desselben in Besitz und Pflege der Kirchengemeinde sei abgegangen.

§ 2.

D. Merz berichtet über die Vorverhandlungen, die von ihm und den H. Eisenlohr, Elsässer u. v. Haug bezüglich des Künstlerwettbewerbs geführt worden sind u. ihrem Ergebnis er vorträgt. Der Ausschuß ist einstimmig einverstanden damit, daß jetzt eine Konkurrenz unter den in Württemberg ansässigen oder geborenen Künstlern eröffnet wird, ebenso mit dem Wortlaut der Ausschreibung, nur daß statt der vorgesehenen 800 M Honorar für die 4 besten Vorentwürfe je 1000 M beschlossen werden.

Als Mitglieder des Preisgerichts werden gewählt: Prof. Th. Fischer, v. Haug, Habeiß, Ob.baur. Eisenlohr, D. Merz, OKR. Keeser, Arch. Elsässer; der Vorsitzende des Denkmalausschusses kann mit beratender Stimme anwohnen. Die Fragen: ob leeres Kreuz oder Kreuz mit dem Corpus Christi, u. ob Brunnen oder nicht, werden noch offen gelassen. Die Veröffentlichung des Ausschreibens soll im Merkur & Neues Tagblatt, auch in den Münchener Neuesten Nachrichten, in der Reichspost u. der Kunst für alle geschehen.

§ 3.

Auf Antrag des Schatzmeisters wird beschlossen, die jeweils verfügbaren Gelder in mündelsicheren 3 ½ %igen Werthpapieren anzulegen.

§ 4.

Dem vielfach verbreiteten Irrtum, es brauchen keine Gelder mehr gesammelt zu werden, soll durch eine Preßnotiz entgegengetreten werden; auch soll demnächst eine neue, 4. Geberliste veröffentlicht werden.

§ 5.

Der Vorsitzende lädt zu einem Wohltätigkeitskonzert ein, das die Opernsängerin Manihes (?) mit Genossen am 3. Dez. zum Besten des Denkmals geben wird.

Schluß der Sitzung 11 Uhr

ZL.

der Vorsitzende: der Schriftführer:

D. Freih. v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 17 Mitte – S. 18 oben, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar.

03.12.1910 Spende des Königs

Hofkammer
Stuttgart, den 3. Dezember 1910
Nr. 3741 Jägerstrasse 18
0 Beil.

(handschriftlich rechts:) a. 6. Dez. 1000 M. erhalten und der Rentenanstalt übergeben. Dankschreiben an S. M. d. König. vG.

X Auf Grund allerhöchster Genehmigung Seiner Königlichen Majestät wird das K. Oberhofkassenamt angewiesen, für das Reformationsdenkmal für Württemberg
anlässlich der Einsendung
einen Beitrag
von -1000 M- Eintausend Mark :-
u. zwar an Seine Exzellenz Herrn Präsident a. D. D. Freiherrn von Gemmingen-Guttenberg hier
zu bezahlen u. bei den außerordentlichen Ausgaben der Hofabteilung zu verwahren.
(gez.) Scharpff.

Seiner Exzellenz
Herrn Präsident a. D.
D. Freiherrn von Gemmingen-Guttenberg
hier
zur gefälligen Kenntnisnahme.
Stuttgart, den 3. Dezember 1910.
K. Hofkammer
Scharpff

X an das K. Oberhofkassenamt,

Mischung aus Kanzleischrift und Schreibmaschine (siehe links)

15.12.1910 Engerer Rat der Ev. Gesamtkirchengemeinde

Engerer Rat der Ev. GesamtKirchengemeinde Stuttgart
Stuttgart, den 15. Dezember 1910

Auf die geschätzte Zuschrift vom 18. November 1910 beehren wir uns seiner Exzellenz ganz ergebenst zu erwidern, daß die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart die geplante Errichtung eines Reformationsdenkmals und seine Aufstellung auf dem Vorplatz der Hospitalkirche freudig begrüßt und gerne bereit ist, dasselbe in Besitz und Pflege zu übernehmen. Es darf hierbei wohl angenommen werden, daß wie die Unterhaltung, so auch die Verfügung hinsichtlich des Denkmals der Gesamtkirchengemeinde zukommen soll, zu welchem Zweck wir in erster Linie die Abtretung des Platzes an die Gesamtkirchengemeinde wünschen würden. Im übrigen wird die Erörterung von Einzelfragen für später vorbehalten werden dürfen.

Mit ausgezeichnter Hochachtung
Der Vorsitzende des engeren Rats
Stadtdekan Keeser

Seiner Exzellenz
Dem Herrn Konsistorialpräsidenten a. D.
D. Freiherr von Gemmingen
I. Vorsitzender des Denkmalkomitees
Stuttgart.

Quelle: in Schönschrift handgeschriebenes Schreiben, 1 S.

16.12.1910 Protokoll

Sitzung des Gesamtausschusses.

16. Dez. 1910, 2 ½ Uhr.

Anw.: D. v. Gemmingen, Dr. Mosapp, v. Blum, Dr. Walther, ?, v. Zeller, Keeser, Dr. v. Hieber, Ludwig, Eisele, v. Haug, Dr. v. Lechler, Dr. Weizsäcker, Eisenlohr, Kopp.

Abw. entsch.: v. Kübel, Kübel, v. Hermann, v. Habermaas, Dr. Hoffmann, Dr. Holzinger, Heller, Pfaff, Rueff

§ 1.

Der Vorsitzende teilt mit, daß die Sammlungen jetzt annähernd die Höhe von 53000 M erreicht und daß S. M. der König einen Beitrag von 1000 M bewilligt habe.

§ 2.

Der Vorsitzende teilt die Antwort des Engeren Rates vom 15. d. auf das Gesuch, das Denkmal seinerzeit in Besitz & Pflege der Gesamtkirchengemeinde zu übernehmen, mit. Nach derselben begrüßt letztere die geplante Errichtung des Denkmals und seine Aufstellung auf dem Hospitalkirchenplatz freudig und ist gerne bereit, dasselbe seinerzeit in Besitz und Pflege zu übernehmen. Dabei dürfe wohl angenommen werden, daß wie die Unterhaltung so auch die Verfügung hinsichtlich des Denkmals der Gesamtkirchengemeinde zukommen solle, zu welchem Zweck in erster Linien die Abtretung des Platzes an letztere zu wünschen wäre – In der anschließenden Erörterung wird betont, einerseits daß man die Stadt nicht umgehen sollte, sie könnte sich sonst beleidigt fühlen, und daß es andererseits doch selbstverständlich sei, daß die Stadt ein konfessionelles Denkmal nicht in ihre Pflege übernehmen könne. Es müßte also entweder der Platz abgetreten werden, sei es unentgeltlich oder käuflich - , oder müßte eine „Grunddienstbarkeit“ ins Grundbuch eingetragen werden, welche das Verbleiben des Denkmals für alle Zeit sichert. Der Vors. erklärt sich bereit, in Verhandlungen über diesen Punkt mit dem Oberbürgermeister einzutreten.

§ 3.

D. Merz berichtet, daß auch die Proff. Th. Fischer und Harbeis sich zum Eintritt in das Preisgericht bereit erklärt haben. Auf Wunsch des ersteren sollen aber in den Erläuterungen zum Preisausschreiben einige Änderungen vorgenommen werden, insbesondere hinsichtlich einer freilassenderen Bezeichnung des Denkmals („dargestellt sollen werden Luther u. Brenz, deren Figuren in künstlerischen Zusammenhang mit der Kreuz Christi gebracht werden könnten, doch enthält dieser Gedanke keine bindende Vorschrift für die Gestaltung des Denkmals“). Nach eingehender Besprechung erklärt sich der Ausschuß mit den vorgeschlagenen Änderungen einverstanden. Das Preisausschreiben soll nunmehr im Merkur, Tagblatt und der „Kunst für alle“ veröffentlicht werden.

Schluß 4 Uhr.

der Vorsitzende: der Schriftführer:

D. Freih. v. Gemmingen Dr. Mosapp

Quelle: Protokollbuch S. 18 unten + S. 19, handschriftlich, Sütterlin, sehr schwer lesbar

Programm, festgestellt vom Denkmalausschuss

16. Dezember 1910.

Wettbewerb für das württ. Reformationsdenkmal

in Stuttgart.

Der Ausschuss für Errichtung eines Württembergischen Reformationsdenkmals lädt die in Württemberg ansässigen, sowie die im Land geborenen aber auswärts wohnenden Künstler zur Einreichung von Vorentwürfen für das Denkmal ein.

Das Denkmal soll auf dem im Lageplan bezeichneten Platz an der Südseite der Hospitalkirche in Stuttgart errichtet werden und der dankbaren Freude unseres evangelischen Volkes an den Segnungen der Reformation Ausdruck geben. Dargestellt soll werden Martin Luther, der deutsche Reformator und Johannes Brenz, der Reformator Württembergs, deren Figuren in einen künstlerischen Zusammenhang mit dem Kreuz Christi gebracht werden könnten. Doch enthält dieser Gedanke keine bindende Vorschrift für die Gestaltung des Denkmals. Der Unterbau soll Gelegenheit bieten der übrigen Zeugen der Reformation in Schwaben und der nach jenen Tagen mit Württemberg vereinigten Gebiete zu gedenken.

Von den eingesandten Vorentwürfen werden durch das bestellte Preisgericht 4 Entwürfe derart prämiiert, dass deren Verfasser mit einem Honorar von je 1000 M zu einem engeren Wettbewerb aufgefordert werden. Der Denkmalsausschuss behält sich vor, ausser den Verfassern der bei dem ersten Wettbewerb prämierten Entwürfe noch weitere Künstler zu dem engeren Wettbewerb beizuziehen. Einem der am engeren Wettbewerb beteiligten Künstler wird auf Vorschlag des Preisgerichts vom Denkmalausschuss die Ausführung übertragen werden.

Die Unterlagen für die Vorentwürfe (Programm, Photographie und geometrischer Aufriss der Hospitalkirche, Lageplan) können gegen Erlegung von 2 M in den üblichen Geschäftsstunden durch die evangelische Kirchenpflege Stuttgart Kronenstrasse 49 I. Stock bezogen werden. Ebendaselbst werden nach Ablieferung eines Entwurfs die hinterlegten 2 M gegen Rückgabe der Empfangsbescheinigung und Vorzeigung der Quittung für Ablieferung eines Entwurfs zurückerstattet.

Der auf dem Lageplan eingezeichnete Denkmalsgrundriss soll einen Anhalt dafür bieten, in welcher Art sich der Ausschuss die Anlage des Denkmals denkt, ohne dass dadurch andere Lösungen vom Wettbewerb ausgeschlossen sein sollen. Die Vorentwürfe sind in einem Modell Massstab 1:10 zu liefern. Bei jedem Entwurf ist anzugeben, in welchen Materialien die Ausführung gedacht ist; dabei ist zu berücksichtigen, dass für die Ausführung des Denkmals bis jetzt an ersammelten Gaben etwa die Summe von 40000 M zur Verfügung steht. Für die statutarischen Teile ist Bronce und Marmor ausgeschlossen. Es bleibt den Bewerbern überlassen, ob der Sockel als Brunnen ausgestaltet werden soll, oder nicht.

Die Vorentwürfe müssen bis 3. April 1911 abends 6 Uhr im Ausstellungsgelände der Beratungsstelle für das Baugewerbe, Canzleistrasse 28 (Neues Ausstellungsgebäude I.Stock) ein-geliefert sein, wohlverpackt, so dass die Rücksendung in derselben Packung ohne Gefährdung das Modells erfolgen kann.

Nach der Entscheidung des Preisgerichts werden die Vorentwürfe, wie später auch die Entwürfe des engeren Wettbewerbs, öffentlich ausgestellt werden.

Jeder Vorentwurf muss ein Kennwort tragen, das sich auf einem geschlossenen Umschlag wiederholt; dieser hat Namen, Stand und Adresse des Urhebers zu enthalten. Das Kennwort ist auch auf dem Frachtbrief und auf den einzelnen Teilen der Verpackung anzubringen.

Das Preisgericht besteht aus den Herren:

Oberbaurat Eisenlohr, Stuttgart
Architekt Martin Elsässer,
Prof. Dr. Th. Fischer, München,
Professor Habich, Stuttgart,
Professor R. von Haug, Direktor der K. Akademie der bildenden Künste,
Oberkonsistorialrat Stadtdekan Keeser, Stuttgart,
Oberkonsistorialrat D. Dr. Merz, Stuttgart.

Der Vorsitzende des Denkmalsausschusses hat das Recht den Verhandlungen des Preisgerichtes anzuwohnen.

Das Ergebnis des Wettbewerbs wird im Schwäbischen Merkur, Stuttgarter Neuen Tagblatt und einer Fachzeitschrift bekannt gemacht. Die nicht prämiierten Entwürfe können nach Schluss der Ausstellung abgeholt werden. Entwürfe, welche 6 Tage nach Schluss der Ausstellung nicht abgeholt sind, werden nach Eröffnung des beigelegten Umschlags an die dort bezeichnete Adresse portofrei, aber auf Gefahr des Empfängers, zurückgesandt.

Quelle: 3 Seiten A4, maschinenschriftlich, eingeklebt in das Protokollbuch zwischen S. 20 und 21

Gedruckter Wettbewerbs-Aufruf Dezember 1910

Presse Dezember 1910

Artikel eingeklebt im Protokollbuch (nach 16.12.1910) - keine Quellenangabe