St. Maria
Inhalt
Allgemeine Hinweise · Links
- 1.1 · Außen
- 1.2 · Haupt- und Nebenportale, Details
- 2.1 Der Innenraum im Vergleich
- 2.2 · Innen Überblick
- 2.3 · Orgel
- 3.1 · Innen - Details
- 3.2 · Marienkapelle links
- 3.3 · Chor, Taufstein, Seitenschiff rechts mit Sakramentskapelle
- 4.1 · Kreuzweg Otto Habel - Übersicht
- 5 · Die Fenster von Otto Habel
- 6 - 8 · Die 3 Chorfenster von Otto Habel
- 9 · St. Maria als
- 10 + 11 · Zwei große Zyklen - im 2. Weltkrieg zerstört - auf extra Seiten
- Impressum
Mariae Heimsuchung
St. Maria ist die älteste der drei Gemeinden der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd.
Am 12. November 1879 wurde die Kirche nach achtjähriger Bauzeit in Anwesenheit von König Karl durch den damaligen Bischof Dr. Carl Joseph von Hefele geweiht. Sie ist damit die erste katholische Kirche Stuttgarts nach der Reformation, denn die Eberhardskirche - die ursprüngliche evangelische Hofkirche - stand zunächst auf der Solitude und wurde in der Königstraße wieder aufgebaut und im Jahre 1811 geweiht. Nachdem die Zahl der Katholiken von 140 (im Jahr 1807) auf über 14.000 (im Jahr 1880) gestiegen war, wurde die im neugotischen Stil erbaute Marienkirche Heimat für viele, die seitdem aus den ver-schiedensten Gründen nach Stuttgart zogen. Der eigentliche Name der Kirche „Mariä Heimsuchung“ erinnert an die Begegnung Marias mit Elisabeth und ist der Gemeinde Symbol und Programm zugleich - in der Begegnung Gottes mit den Menschen, in der Begegnung der Menschen untereinander, nicht nur innerhalb der eigentlichen Gemein-de, sondern darüber hinaus: die eritreisch - äthiopische Gemeinde versammelt sich im Gemeindezentrum St. Paul, schon lange besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde St. Joseph & Mary in Nairobi / Kenia und seit einem Jahr ist auch die philippinische Gemeinschaft gerne in St. Maria zu Gast.
Quelle: Website der Kirchengemeinde
Zeittafel
(Auszug aus der Broschüre „1879 1979 · 100 Jahre St. Maria Stuttgart“) | |
2.7.1871 |
Grundsteinlegung für die Kirche von der Heimsuchung Mariens. |
1876 |
Guß der ersten Glocke. |
12.11.1879 |
Kirchweihe - Konsekrator Bischof Dr. Josef v. Hefele. |
1881 |
Stiftung der Kirchenuhr durch die Stadt Stuttgart. |
1889-1890 |
Kreuzweg - gemalt nach Skizzen der Beuroner Schule, Pater Desiderius Lenz O.S.B. |
1920 |
Weihe von 5 neuen Glocken (nachdem die alten Opfer des 1. Weltkrieges geworden waren). |
11.3.1943 |
Durch Luftangriff werden die Chorfenster der Kirche stark beschädigt. |
8.10.1943 |
Durch Luftangriff wird das Gemeindehaus, Kurze Straße 2, zerstört. |
24./25.7.1944 |
Durch Luftangriff starke Zerstörungen an der Kirche (Gewölbe und Ostwand). |
12.9.1944 |
Bei Bombenangriff Zerstörung des Pfarrhauses in der Paulinenstraße. |
1944-1949 |
Notkirche im Festsaal des Gesellenhauses. |
2.4.1950 |
Palmsonntag - Altarweihe in der wiederaufgebauten Marienkirche. |
1954 |
Neue Orgel mit zunächst 30 Registern (Gebr. Reiser, Biberach). |
1960 |
Neues 7-stimmiges Geläute (Salve-Regina-Melodie), gegossen 1960 bei Glockengießerei Kurtz in Stuttgart, Heusteigstraße. Transport nach München, wo es auf der Theresienwiese durch Weihbischof Neuhäusler geweiht wurde, um dann beim Eucharistischen Weltkongreß zum erstenmal zu läuten. |
1960 |
Palmsonntag - Weihe der Chorfenster (Kunstmaler Otto Habel). |
1963 |
Kreuzwegbilder in Mosaik (Otto Habel). |
1968 |
Umgestaltung des Chores der Kirche nach der Liturgiereform; Weihe des neuen Altares. |
1970 |
Farbfenster im Schiff der Kirche (Otto Habel). |
1968-1971 |
Außenrenovierung der Kirche. |
18.11.1979 |
Feier des 100-jährigen Jubiläums der Gemeinde mit Bischof Dr. Georg Moser. |
31.10.2004 |
Vespergottesdienst zur 125-Jahr-Feier mit Bischof Dr. Gebhard Fürst. Begrüßung (Msgr. Herbert Schmucker) zum Download |
14.11.2010 |
Begrüßung von Msgr. Herbert Schmucker zu Beginn des Festgottesdienstes nach über 10jähriger Renovierung zum Download. |
Links
Informationen zu St. Maria auf:
weitere Links im Text notiert
Zur Geschichte der Kirche
Die Marienkirche wurde 1871-1879, als erste katholische Kirche in Stuttgart nach der Reformation, nach Plänen des „Königlichen Hofbaumeisters“ Joseph Egle erbaut. Am 12. November 1879 wurde sie vom damaligen Rottenburger Bischof Carl Josef v. Hefele auf das Patrozinium „Mariä Heimsuchung“ geweiht. Der Name der Kirche erinnert an die Begegnung Marias mit Elisabeth. Die Kirche wurde als massiver steinsichtiger Sandsteinbau errichtet. Vorbilder waren die Trierer Liebfrauenkirche und die Marburger Elisabethenkirche, die im Gegensatz zur französischen Kathedralgotik stehen. Die dreischiffige Hallenkirche mit Querhaus und drei Chören ist 54 m lang und 33 m breit. Die Frontseite wird von zwei mächtigen Türmen flankiert, die nahezu 60m in den Stuttgarter Himmel ragen. Die Kirche ist nicht geostet, der Chor weist nach Südwesten. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche zerstört, das Gewölbe stürzte ein, nur die Türme blieben stehen.
Unter großen Opfern wurde die Kirche nach dem Krieg wieder aufgebaut. Das Gewölbe wurde durch eine Holzdecke ersetzt. Weihnachten 1949 wurde erstmals wieder in der Kirche Gottesdienst gefeiert.
An einer neuen Orgel wurde in den Jahren 1954, 1964 und zuletzt 2001/ 2002 gebaut. Ebenso bekam die Kirche 1960 ein siebenstimmiges Geläut der damals auf dem Gebiet der Gemeinde ansässigen Firma Kurz, das zuvor den Eucharistischen Kongress in München begleitete. Die Glasfenster im Chor (1960) und im Schiff (1970) sowie der Kreuzweg (1963) stammen von Otto Habel, der zur Gemeinde gehörte. Vom ursprünglichen Kreuzweg der Beuroner Schule ist nur noch das Bild der Dornenkrönung über der Seitentür im rechten Kirchenschiff vor-handen. Die Kirche beherbergte mehrere gotische Kunstwerke als Leihgabe des Württembergischen Landesmuseums: die Kreuzigungs-gruppe im Chor, das Kruzifix in der Sakramentskapelle, die Madonna mit Kind zwischen der Hl. Katharina und der Hl. Barbara im linken Chor.
Quelle: Website der Kirchengemeinde
Publikationen
Gedenkschrift zum 75jährigen Jubiläum der Marienkirche in Stuttgart · 12. November 1954
Gesammelt und herausgegeben von Stadtpfarrer Karl Gerstner
Inhalt: Zum Geleit · Die Geschichte der Marienkirche in Stuttgart · Wiederaufbau · Das Christusgeheimnis der Pfarrgemeinde · Die Seelsorger von St. Maria · Die Männer der Gemeinde · Vom Wirken der Frauen in der Pfarrgemeinde · Die Schwestern in St. Maria · Unser Kirchenchor · Gesellenhaus und Kolpingsfamilie · Jugendarbeit in St. Maria
Vergriffen - in WLB vorhanden. Zum Download die S. 29 - 50 (Geschichte / Wiederaufbau). Hieraus wird nachfolgend zitiert
1879 1979 · 100 Jahre St. Maria Stuttgart
Inhalt: Was ist christliche Gemeinde · Streiflichter der Geschichte · Sieht wie eine richtige Kirche aus · Alles hat auch eine Vorgeschichte · Missionarische Gemeinde · Jugend in St. Maria · Freundliche Spenden · Grosszügig und solide · Die ersten Pfarrer · Mariä Heimsuchung · Neubeginn in der Weihnacht · St. Paul im Lehen · Mitten in der Welt · Engagierte Gemeinde · Zeittafel (s.l.)
Sibylle Braun-Miller, Die Stuttgarter Marienkirche · Zur Bau- und Bedeutungsgeschichte · Silberburg-Verlag Tübingen 1998 · ISBN 3-87407-120-0
Sehr dankbar bin ich für die Genehmigung zum Nachdruck zweier höchst lesenswerter Aufsätze aus unserer Zeit:
- Klaus Jan Philipp, Die Architektur in Stuttgart zur Zeit
- Joseph von Egles 1818-1899
- Isabel Reuter, Die Marienkirche
Hier zum Download - erschienen in:
„Sohn, Elke (Hg.): Joseph von Egle 1818-1899. Blick in den Nachlass". Stuttgart: Hochschule für Technik, 2018
Heft begleitend zur gleichnamigen Ausstellung 4. bis 13.12.2018, Hochschule für Technik Stuttgart, in Zusammenarbeit mit Klaus Jan Philipp, Institut für Architekturgeschichte (ifag) der Universität Stuttgart
ISBN 978 3 940670 65 6 (HFT Band 155)
St. Maria als
Schaut man heute auf die Kirche mit ihren beiden prominenten Türmen, so sticht ein Plakat ins Auge, das seit 2017 über dem Rosengeschoß angebracht ist: "St. Maria als"
Auf der Website der Südgemeinden Stuttgarts (neben St. Maria gehören St. Antonius, St. Josef und St. Justin dazu) ist über diesen Irritans nichts zu finden, wohl aber wenn man die gleichlautende Website aufruft und im Kopf liest:
Wir haben eine Kirche, haben Sie eine Idee? Mit dieser Frage wandte sich die Kirche St. Maria 2017 an die Menschen der Stadt Stuttgart und bekam als Antwort eine Vielzahl an Ideen zurück. Was eine Kirche außer Gottesdienstraum noch sein kann, wird seitdem erprobt. St. Maria als Theater, Café, Veranstaltungsraum, Kulisse, Installation, Plattform, Galerie, Marktplatz, Treffpunkt – aber vor allem: St. Maria als Prozess, als Raum des Miteinanders, den wir stetig weiter gemeinsam ausprobieren wollen.
Davor stand also die Erkenntnis, dass die Kirche St. Maria einer neuen "Zweckbestimmung" zugeführt werden soll, da sie nun für die Mit-glieder der Gemeinde viel zu groß geworden, bzw. besser gesagt: die Gemeinde klein geworden ist und davon auszugehen ist, dass sie weiter abnimmt.
Mehr dazu unten unter Ziff. 9
Danksagung
Besonders herzlich möchte ich mich bedanken bei:
Msgr. Herbert Schmucker, Pfarrer an St. Maria von 1998 - 2013
und
Pastoralreferent Andréas Hofstetter-Straka
die mir mit vielen Unterlagen und Informationen bei der Erstellung dieser Website geholfen haben.
Ebenso bei Isabel Reuter, die die Übernahme ihrer Masterarbeit zu Johann Klein, Chorfenster gestattet hat.
Lukas 1, 39 - 45 | 46 - 56
Marias Besuch bei Elisabeth
Maria aber stand auf in den Tagen und ging auf das Gebirge eilends zu der Stadt Juda's und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward des heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Und woher kommt mir das, daß die Mutter meines HERRN zu mir kommt? Siehe, da ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte mit Freuden das Kind in meinem Leibe. Und o selig bist du, die du geglaubt hast! denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem HERRN.
Marias Lobgesang
Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den HERRN, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder; denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und läßt die Reichen leer. Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel wieder auf, wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.
Und Maria blieb bei ihr bei drei Monaten; darnach kehrte sie wiederum heim.
Rundgang um die Kirche
Leuchttisch: Klick in ein Bild öffnet ihn und zeigt die Bilder (28) groß
1.1 · Außen
1.2 · Haupt- und Nebenportale, Details
Anmerkung zu den letzten 3 Bildern (Südeingang):
Zum Abschluss der Außenrenovierung der Marienkirche im Jahr 2010 hat der aus Kiebingen bei Rottenburg stammende Künstler Ralf Ehmann die beiden Konsolsteine zum Thema "Aus Begegnung Leben" gestaltet.
Begrüßung von Msgr. Herbert Schmucker zu Beginn des Festgottesdienstes am 14.11.2010 nach über 10jähriger Renovierung zum Download.
2.1 Der Innenraum im Vergleich
Das erste Bild zeigt die Kirche innen im Zustand vor der Zerstörung 1944, mit dem gotischen Gewölbe, der Kanzel rechts, mit Altar und Leuchter.
Das zweite Bild zeigt die Kirche innen nach Wiederaufbau: flache Holzdecke, einfache Kanzel, neuer Altar mit Kreuzigungsszene dahinter.
Das dritte Bild zeigt die Kirche heute (Sommer 2020) - Holzdecke wie zuvor, Kanzel entfernt, Altartisch mit einfachem Kreuz dahinter, Bänke entfernt, dafür Einzelbestuhlung - aufgestellt gemäß Hygienevorschriften Corona-Pandemie, bzw. Raum für multifunktionale Nutzung (s.u. 9 "Maria als").
Zwischen den Bildern die Grundrisse "vor" und "nach" der Zerstörung 1944
Die Bilder 1 + 2 sind der Festschrift zum 75jährigen Jubiläum entnommen.
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2.2 · Innen Überblick
2.01 - 03: Blick vom Eingang in das Schiff, zum Chor
2.04 + 05: Links Seitenschiff
2.06 + 07: Rechtes Seitenschiff
2.09 + 10: Linkes & rechtes Querhaus
2.11 - 13: Chor
2.14 - 19: Blick aus dem Chor zum Eingang
2.20 + 21: Orgelempore
2.22: Chorfenster spiegelt sich im gläsernen Windfang
2.23 + 24: Eingangsbereich rechts & Fenster
2.25 + 26: Eingangsbereich links & Fenster
2.27 + 28: Orgel
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2.3 · Orgel
Über die Kirchenmusik und Instrumente berichtet ausführlich die Website der Südgemeinden. Die erste Orgel wurde 1879 von der Firma E.F. Walcker aus Ludwigsburg gebaut und 1930 sehr erweitert durch die Firma Gebrüder Späth aus Ennetach-Mengen. Bei den Luftangriffen im Juli 1944 wurde auch die Orgel vollständig zerstört. 1954 baute die Biberacher Firma Albert Reiser zunächst ein Teilwerk von 30 Registern, 1964 erfolgte der Einbau des Brustwerks (IV. Manual) sowie die Ergänzung einiger Zungenregister in Haupt-, Schwell- und Pedalwerk. 2002 Generalüberholung, Umbau mit Registerumstellungen sowie Erweiterung um einige Register und neuer Spieltisch durch Reiser, 2005 Ergänzung um ein Glockenspiel
Disposition (an der Großorgel des norddeutschen Barock orientiert)
I Rückpositiv (nicht eingebaut) |
II Hauptwerk |
III Oberwerk (Schwellwerk) |
IV Brustwerk |
Pedal |
Prinzipal 8' |
Prinzipal 16' |
Pommer 16' |
Gemsrohrpommer 8' |
Untersatz 32' (nicht eingebaut) |
Schleifladen mit elektrischer Spiel- und Registertraktur, 2.048 Setzer, Registercrescendo mit 2 Kombinationen, Pleno, Tutti, Zungenabsteller
3.1 · Innen - Details
3.01 - 04: Kapitelle im Schiff
3.05 - 09: Reste der originalen Decke (Eingangsbereich, Seitenschiff rechts)
3.10 + 11: Glocke an Sakristeitüre
3.12 - 15: Weihwasserbecken am Eingang
3.16 + 17: Hl. Antonius (Ludwig Spiegel, Stuttgart)
3.18 + 19: Hl. Josef (Georg Gebhart, Isny)
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3.2 · Marienkapelle links
wird in früheren Schriften als "Gefallenenkapelle" bezeichnet.
3.20: Marienaltar / Ikone
3.21 - 28: Pietà (Georg Gebhart, Isny)
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3.3 · Chor, Taufstein, Seitenschiff rechts mit Sakramentskapelle
3.29: Blick in den Chor
3.30 + 31: Kreuz im Chor
3.32: Taufstein
3.33 - 36: Tabernakel in der Sakramentskapelle
3.37 - 39: Skulptur "Johannesminne"
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4 · Kreuzweg
Der Kreuzweg wurde von Otto Habel 1963 gestaltet. Über den Künstler gibt Wikipedia Auskunft. Sein in Stuttgart bekanntestes Mosaik ist die Chorwand in St. Eberhard ("Der wiederkommende Herr") 1961. Ein weiterer Kreuzweg ist in der Kirche St. Theresia in Stgt-Weilimdorf zu finden (1980), ebenso in St. Petrus und Paulus in Neuhausen bei Stuttgart (1981). Viele weitere Arbeiten in Kirchen Stuttgarts und Umgebung. In St. Maria hat er auch alle Fenster gestaltet (s.u.).
Angebracht sind die 16 (!) Stationen unter den Fenstern im Schiff, Joch IV - II rechts und II - IV links. Die beiden Joche I bleiben frei.
Habel erweitert den klassischen Kreuzwegkanon (14 Stationen) am Anfang (a) um die Darstellung "Jesu im Garten Gethsemane" und als Abschluß (b) "Der Auferstandene in der Mandorla"
Bis zur Zerstörung im Juli 1944 befand sich in der Kirche ein Kreuzweg der Beuroner Kloster-Malschule. Details / Rekonstruktionsversuch s.u. 10.
4.1 · Kreuzweg Otto Habel - Übersicht
4.2 · Kreuzweg Otto Habel - Einzelbilder
5 · Die Fenster von Otto Habel
Erst 1970 gestaltete Otto Habel die (abstrakten) Fenster im Schiff, nachdem die drei gegenständlichen Chorfenster schon 10 Jahre zuvor (Palmsonntag 1960) geweiht worden waren. Diese werden unten extra vorgestellt - hier die anderen Fenster in der Diashow (im Uhrzeigersinn):
01 Rosette über dem Hauptportal
02 Emporenfenster
03 Fenster im Eingangsbereich unten
04 auf der Orgelempore
05 - 08 im Schiff
09 über der Sakristei
10 - 13 & 17 - 20 links und rechts des Chores
21 Sakramentskapelle
22 + 23 Sakramentskapelle rechts
24 - 27 im Schiff
28 auf der Orgelempore
29 Fenster im Eingangsbereich unten
30 Eporenfenster
direkte Korrespondenzen: 2 + 30 · 3 + 29 · 4 + 28
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Klick ins Bild startet Diashow (34 Bilder)
6 - 8 · Die 3 Chorfenster von Otto Habel
wurden 1960 an Palmsonntag geweiht. Im Gegensatz zu den 10 Jahre später entstandenen Fenstern im Schiff liegt ihnen ein umfangreiches Bildprogramm zu Grunde - eine Bibel in Bildern.
Im mittleren Fenster steht Christus Pantokrator in der Mandorla im Zentrum, umgeben von den Evangelistensymbolen und Szenen aus der Offenbarung Johannis.
Das rechte Fenster erzählt aus dem Alten und Neuen Testament, das linke das Leben Jesu.
Im Kontext der Fensterweihe verfasste Josef Uhl einen 24-seitigen Kommentar zu den Fenstern.
Geb. 17.05.1904 in Ellwangen, Priesterweihe 1928, danach Vikar in Esslingen, ab 1931 Präses am Kolpinghaus in Bad Cannstatt und des Gesellenvereins Stuttgart (Kolping) und Diözesanpräses, ab 1935 Kaplan in Stuttgart an St. Maria. Ab 1947 Religionslehrer am Karlsgymnasium in Stuttgart, zuletzt Gymnasialprofessor. Ruhestand 1966, gestorben am 10.08.1971
Die nachfolgenden Bildlegenden sind diesem Kommentar entnommen: "Beschreibung und Deutung der Chorfenster in der Kirche St. Maria Stuttgart".
6 · Mittleres Chorfenster - Christus Pantokrator
Die Fensterzeilen werden (von unten nach oben) mit römischen Ziffern gekennzeichnet, die einzelnen Bilder sind von rechts (unten) nach links (oben) numerniert.
I |
1 |
Engel schleudert die Schlange in den Feuerpfuhl |
2 |
Sturz der Verdammten ins Feuer | |
3 |
Engel gießt die sieben Schalen des Gotteszorns über der Erde aus | |
II |
4 + 6 |
Ein Engel tröstet / hilft einem Menschen |
5 |
Auferstehungsszene | |
III - V |
7 - 15 |
Die heilige Stadt Jerusalem mit den 9 Toren |
7 + 9 |
Älteste / Weise | |
8 + 11 + 14 |
Baum des Lebens mit 12 Früchten, Lebenswasser | |
8 |
Adam und Eva | |
10 + 12 |
Altes und Neues Testament | |
11 |
Löwe und Wolf | |
13 + 15 |
Älteste / Weise | |
14 |
Maria und Johannes der Täufer | |
VI - VIII |
16 - 24 |
Christus Pantokrator |
16 |
Symbol des Evangelisten Lukas (Stier) | |
18 |
Symbol des Evangelisten Markus (Löwe) | |
19 + 21 |
Seraphime | |
22 |
Symbol des Evangelisten Johannes (Adler) | |
23 |
Christuskopf | |
24 |
Symbol des Evangelisten Matthäus (Engel) | |
IX |
25 + 27 |
Engel |
26 |
Heilig-Geist-Taube | |
X |
28 |
Zeichen der Trinität |
6.1 · Mittleres Chorfenster - Fensterzeilen
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6.2 · Mittleres Chorfenster - Einzelbilder
7 · Rechtes Chorfenster - Altes Testament
Die Fensterzeilen werden (von unten nach oben) mit römischen Ziffern gekennzeichnet, die einzelnen Bilder sind von rechts (unten) nach links (oben) numerniert.
I |
1 |
Adam und Eva - Der Sündenfall |
2 |
Cherub vor der (nun verschlossenen) Pforte zum Paradies | |
3 |
Vertreibung aus dem Paradies | |
II |
4 |
Die Sintflut / Arche Noah |
5 |
Abraham und Sara | |
6 |
Abrahams dreifache Gotteserscheinung | |
III |
7 - 9 |
2. Mose 12: Einsetzung des Passahfestes, Das Sterben der Erstgeburt Ägyptens, Der Auszug Israels, Das Passahmahl |
IV |
10 |
Wüstenwanderung: Manna fällt vom Himmel |
11 |
~ Wasser entspringt dem Felsen | |
12 |
~ Vier Priester tragen die Bundeslade | |
V |
13 |
Priester mit Bundeslade, König David mit der Harfe |
14 |
Opfer Salomons bei der Tempelweihe | |
15 |
Die Zerstörung der Stadt Jerusalem | |
VI |
16 |
Daniel in der Löwengrube |
17 |
Die drei Jünglinge im Feuerofen | |
18 |
Hiob | |
VII |
19 |
Elias und Prophet mit Schriftenrolle |
20 |
Der Prophet Ezechiel | |
21 |
Der Prophet Micha, rechts der Prophet Jesaja - seine Berufungsvision mit der Reinigung des Mundes durch einen glühenden Stein (Jes 6, 6) | |
VIII |
22 |
Mose Gesetzestafeln IV - X, darunter der Prophet Zacharias und die Beschneidung des Johannes |
23 |
Mariae Heimsuchung (Elisabeth), darüber die Bundeslade und Flügel des Cherubim | |
24 |
Mose Gesetzestafeln I - III, darunter Lamm Gottes, darunter Johannes der Täufer | |
IX |
25 |
Mose empfängt die Gesetzestafeln am Berg Sinai (2. Mose 24, 12ff) |
7.1 · Rechtes Chorfenster - Fensterzeilen
Habel beginnt seine Geschichtserzählungen im rechten Fenster unten und erzählt von rechts nach links und dann 1 Sprosse höher etc. - siehe Bildschemata.
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7.2 · Rechtes Chorfenster - Einzelbilder
8 · Linkes Chorfenster - Das Leben Jesu
I |
1 |
Christgeburt und Epiphanias |
2 |
Taufe Jesu | |
3 |
Versuchung in der Wüste | |
II |
4 - 6 |
Die Bergpredigt |
III |
7 - 9 |
Palmsonntag - Einzug in Jerusalem |
IV |
10 - 12 |
Das letzte Abendmahl |
10 |
(links Judas mit den 30 Siberlingen) | |
V |
13 |
4. Kreuzwegstation: Jesus begegnet seiner Mutter |
14 |
12. Kreuzwegstation: Kreuzigung | |
15 |
13. Kreuzwegstation: der tote Jesus im Schoß seiner Mutter (Pietà) | |
VI |
16 |
Hinabgestiegen in das Reich des Todes |
17 |
Am 3. Tage wieder auferstanden (links Maria Magdalena) | |
18 |
Die Emmaus-Jünger | |
VII |
19 - 21 |
Himmelfahrt / Pfingsten |
VIII |
22 |
Die Bekehrung des Saulus zum Paulus |
23 |
Pfingsten: Ausgießung des Heiligen Geistes - Maria im Kreis der Jünger | |
24 |
Simon Petrus und der Hauptmann Cornelius (Apg 10) | |
IX |
25 |
Ausgießung des Heiligen Geistes |
8.1 · Linkes Chorfenster - Fensterzeilen
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8.2 · Linkes Chorfenster - Einzelbilder
9 · St. Maria als
Wir haben eine Kirche, haben Sie eine Idee? Mit dieser Frage wandte sich die Kirche St. Maria 2017 an die Menschen der Stadt Stuttgart und bekam als Antwort eine Vielzahl an Ideen zurück. Was eine Kirche außer Gottesdienstraum noch sein kann, wird seitdem erprobt. St. Maria als Theater, Café, Veranstaltungsraum, Kulisse, Installation, Plattform, Galerie, Marktplatz, Treffpunkt – aber vor allem: St. Maria als Prozess, als Raum des Miteinanders, den wir stetig weiter gemeinsam ausprobieren wollen.
Vor dieser Frage stand also die Erkenntnis, dass die Kirche St. Maria einer neuen "Zweckbestimmung" zugeführt werden soll, da sie nun für die Mitglieder der Gemeinde viel zu groß geworden, bzw. besser gesagt: die Gemeinde klein geworden ist und davon auszugehen ist, dass sie weiter abnimmt.
So ist die Suche nach einer Vision für St. Maria auch Teil des großen Programms "Aufbrechen" des Katholischen Dekanats Stuttgart, das z.B. zum Abriss (und Neubau) der Kirche St. Johannes Maria Vianney in Stgt-Mönchfeld führte oder zur gänzlichen Neuorientierung der Kirche St. Fidelis als "station s - Geistiches Zentrum".
Die Suche nach Orientierung mündete im 1. Halbjahr 2017 in diesem bewundernswert großen, niederschwellig angelegten Beteiligungsprozess, initiiert und moderiert vom (säkularen) "Stadtlücken e.V.", der sich zuletzt auch sehr intensiv um den "Unort" unter der Paulinenbrücke - unmittelbarer Nachbar zu St. Maria - gekümmert hat.
Dieser Prozess wurde / wird theologisch-wissenschaftlich durch ein Team der Universität Tübingen begleitet und evaluiert,
online berichtete zB
Feinschwarz.net.
www.katholisch.de
abk / Staatliche Akademie der Künste Stuttgart
auch auf facebook ist St. Maria als zu finden...
Quo vadis Marienkirche? das ist eine Frage an die ganze Stadtgesellschaft, keineswegs nur an die Katholische Stadtgemeinde. Zu hoffen ist, dass im Prozessverlauf der Wert dieser Kirche wieder höher / hoch geschätzt und dieselbe besser gepflegt wird.
Grundsätzliche Veränderungen in der Kirche sind geplant für die Zeit nach dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart (25. - 29.05.2022).
Studiert man die Publikationen zum 75jährigen (1954) und 100jährigen (1979) Bestehen der Kirche (noch lange vor dem jetzigen Prozess), so fällt - aus der zeitlichen Distanz umso mehr auf, wie schmerzhaft die Selbstbehauptung der Katholischen Gemeinde im protestantischen Stuttgart im 19. und 20. Jahrhundert gewesen sein muss - auch noch nach dem 2. Weltkrieg!
10 + 11 · Zwei große Zyklen - im 2. Weltkrieg zerstört - auf extra Seiten
10 · Chorfenster (1879) von Johann Klein (Masterarbeit von Isabel Reuter)
11 · Der Kreuzweg aus der Beuroner Schule (Dokumentation, Versuch einer Rekonstruktion)
10 · Chorfenster (1879) von Johann Klein (Masterarbeit von Isabel Reuter 2015)
An Stelle dieser zerstörten Fenster hat 1960 der Künstler Otto Habel 3 Chorfenster geschaffen - siehe oben 6 - 8.
Welch Verluste! Nur durch Dokumente aus der Entstehungszeit - schwer / kaum einsehbar - können wir ermessen, welche Verluste die Kirche durch die Zerstörung im 2. Weltkrieg erlitten hat - Verluste, die nicht wieder gut gemacht werden konnten.
Zum einen sind das die Chorfenster, welche Johann Klein (auch Johannes Evangelist Klein) 1879 geschaffen hatte. Fotos gibt es quasi keine, jedoch haben sich die Entwürfe erhalten, auf "Kartons" bis zu knapp 1m Höhe. Es ist das Verdienst von Isabel Reuter, diese Entwürfe - sie befinden sich in Privatbesitz in der Schweiz - ausfindig gemacht, sie genau untersucht, fotografiert und detailliert beschrieben zu haben. Ihre Masterarbeit hat sie dankenswerterweise zur Verfügung gestellt zur Veröffentlichung auf dieser Website.
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Impressum
Stuttgart · St. Maria fotografiert im Mai und Juni 2020 - 322 Bilder
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 23.09.2020 SDG
(c) 2020 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 30.05.2022
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Zum Hauptmenü · Kirchen und Kapellen...
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