Stgt-Zuffenhausen · Johanneskirche

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Allgemeine Hinweise · Links

Allgemeine Hinweise · Links

Im Internet findet man auf der Website der Kirchengemeinde Informationen zur Geschichte und zur Kirche. Hieraus zitiert.

"Unsere Kirche und unser Gemeindehaus tragen den Namen des Jüngers Johannes. Schon vor mehr als tausend Jahren, zur Karolingerzeit, wurde in Zuffenhausen eine Kirche aus Holz oder Stein gebaut. Sie hieß Hippolytus-Kirche. Im Jahre 1275 wird sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt und in den Jahren 1480 und 1640 umgestaltet. 1901 erhielt unser Gotteshaus den Namen Johanneskirche.
Von der Anlage her ist sie eine Chorturmkirche mit flachgedecktem Saal. Die späteren Umgestaltungen beließen den gewölbten Chor mit Kreuzrippengewölbe.
Die Johanneskirche wurde in Kriegen zwei Mal zerstört: das erste Mal 1634 durch die Truppen Mélacs nach der Nördlinger Schlacht. Um 1640 wurde sie teilweise wieder aufgebaut. Etwa 10 Jahre später erst konnte dann der Turm fertig gestellt werden. Im Jahre 1740 wurde eine Empore eingebaut.

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Der 10. September 1944 ging unter dem Namen "Brandsonntag" in die Zuffenhäuser Geschichte ein. Bei diesem Angriff wurden auch die Pauluskirche und viele Wohn- und Geschäftshäuser beschädigt oder zerstört. Zehn Jahre lang, von 1944-1954, war die Johanneskirche auch im Inneren eine ausgebrannte Ruine. Im Feuersturm des Zweiten Weltkrieges waren auch die drei Glocken der Johanneskirche untergegangen. Der Kirchturm blieb eine Ruine, stumpf und stumm bis im November 1956 die Glocken, gegossen bei der Firma Kurtz, Einzug erhielten.
2001 wurde die letzte Innenrenovierung der Johanneskirche abgeschlossen. Dass mehr Licht in die Kirche kommt war ein Anliegen der Kirchengemeinde, das bei der Renovierung umgesetzt wurde. "

Informationen auch auf www.kirchbau.de

In der Kirche findet man verschiedene Hinweistafeln - zur Geschichte und zur Ausstattung, die hier und nachfolgend übernommen sind.

Geschichte der Johanneskirche

8. Jh. Am heutigen Ort vermutlich schon eine Holzkapelle St. Hippolytus (der Legende nach: Kerkermeister von Laurentius in Rom, der sich später zum Christentum bekannte und unter Kaiser Valerian 258 den Märtyrertod fand).
1275 Erstnennung in einem Zehntverzeichnis des Bistums Konstanz.
1281 Erste Erwähnung der eigenständigen Pfarrei (zuvor zu Kornwestheim gehörend).
1366 Besitzübergang an das Chorherrenstift zum Heiligen Kreuz zu Stuttgart.
1421 Inkorporation und damit Filialkirche der Stiftskirche Stuttgart.
1480 Hat die Kirche schon die heutigen Außenmaße (siehe Steinmetzzeichen)
1534 Einführung der Reformation durch Herzog Ulrich nach dem Sieg über die Habsburger.
1634 Im September zerstörten kaiserliche Truppen Kirche, Pfarrhaus und fast ganz Zuffenhausen. Deswegen suchte die Bevölkerung bis ca. 1639 Zuflucht in Cannstatt.
1640 Wiederaufbau der Johanneskirche (dauerte ca. 14 Jahre)
1717 Einbau einer Empore und einer neuen Kanzel nach Reparaturmaßnahmen.
1744 Der Turm musste wegen Einsturzgefahr repariert werden.
1776 Wurden zwei neue Glocken und eine neue Orgel, die auf einer dafür gebauten Empore eingebaut wurde, angeschafft.
1899 Umbau und Renovierung (30.000 RM). Nach dem Beschluss des Kirchengemeinderats, aufgrund des rasanten Gemeindegliederzuwachses eine zusätzliche Kirche zu bauen.

1917 Abgabe aller drei Glocken zu Kriegszwecken. Die Luther-Linde wurde zur Erinnerung des Thesenanschlagens gepflanzt.
1927 Wird die Ev. Kirche (zum Heiligen Hippolytus) unter Denkmalschutz gestellt.
1944 Am 10. September Zerstörung durch einen Luftangriff der Alliierten nach dem Sonntagsgottesdienst. Dem sogenannten Zuffenhäuser „Brandsonntag".
1954 Beginn des Wiederaufbaus der Johanneskirche.
1956 Ende des erneuten Wiederaufbaus mit neuem Altar, Taufstein (Helmut Uhrig) und vier Glocken (Kurtz).
1965 Die Johanneskirche wird am 1. Januar Dekanatskirche. Gestaltung des Kirchenfensters an der Südseite durch Gudrun Müsse.
1976 Neue Orgel durch Orgelbauer Plum, Marbach.
1978 Einweihung des Johanneshofs durch Dekan Rentschler.
1997 Renovierung des Pfarrhauses (590.000 DM). Außenrenovierung Johanneskirche (250.000 DM).
2001 Innenrenovierung mit neuer Beleuchtung, Heizung und Orgelrevision (400.000 DM) sowie die Gestaltung des Altarkreuzes aus Alabaster durch Immanuel Preuss. Nach der Kirchengemeindefusion finden nun die Gottesdienste um 9 Uhr statt.

Jeder ist recht herzlich eingeladen, an den Gottesdiensten in unserer historischen Johanneskirche teilzunehmen. Wofür sie ja letztendlich schon Hunderte von Jahren für und von den hier lebenden Menschen genutzt wurde.

Quelle: Büchlein Johanneskirche/Johanneshof 1978, Festschrift 100 Jahre Pauluskirche 2003, Jubiläumsbuch 800 Jahre Zuffenhausen-Dorf, Stadt, Stadtbezirk 2004, Archiv wr

TS

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Außen

Innen · Chor

Altarkreuz
Eine Besonderheit des Altarkreuzes ist dessen Material. Das Bild ist aus Tafeln von weißem und gelblichem Alabaster gefertigt. Er hat, wiewohl er zur Substanz der Erde gehört, eine erstaunliche Affinität zum Licht. Seine Fähigkeit, das Außenlicht aufzunehmen und es verklärt in den Innenraum weiterzugeben, lässt sich an manchen älteren römischen Kirchenfenstern bewundern.
Das wenige Licht des Chorraums, zumal das schöne Streiflicht des Seitenfensters, geht mit dem Material des Altarkreuzes eine ideale Verbindung ein. Alles Erdschwere, was dem Stein anhaftet und alles Dunkle, was zum neutestamentlichen Kreuz gehört, wird durch das Licht umgewandelt. Der Stein erscheint in seiner feingliedrigen Substanz als lebendige Materie, das Kreuz in seiner lichten Farbigkeit erscheint verklärt als Symbol der Auferstehung.

Die Transparenz des Kreuzes und das lichte Weiß und Gelb seiner Farbigkeit setzt es in eine konsequente Beziehung zu dem historischen Kreuzigungsbild an der Wandfläche rechts des Chorbogens. Leidenskreuz und Auferstehungskreuz stehen in einem sinnstiftenden Dialog.
Immanuel Preuss 2004

Das Farbfenster stellt die Auferstehung dar und wurde von Egon Lustner aus Stuttgart 1976 geschaffen um das am Morgen, zwischen der Orgel, einfallende Licht aufzunehmen.

Die Orgel

Die Orgel der Johanneskirche wurde 1976 als Chororgel durch die Orgelbauwerkstatt Plum (Marbach am Neckar) gebaut. Die Disposition umfasst 15 Register, verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal mit 1084 Pfeifen. Das Instrument besitzt mechanische Spiel- und elektrische Registertraktur.
Nachdem die Vorgänger-Orgel auf der Empore über dem Haupteingang ausgebaut wurde, fand das neue Instrument im Chorraum hinter dem Altar einen geeigneten Platz.
Bedingt durch die Apsis mit dem halbrunden Chorbogen ist ein in sich geschlossener Klangraum entstanden, sodass sich die besten Plätze zum Hören und Erleben von Orgelmusik im ersten Drittel der Kirche befinden. Dort wirkt die Orgel präsent und lebendig. Das Klangbild orientiert sich an barocken Vorbildern mit einer farbigen, obertonreichen Disposition. Auch für die Interpretation von zeitgenössischer Musik ist das Instrument prädestiniert. Die Orgel wurde von der Orgelbauwerkstatt Mühleisen / Leonberg technisch verbessert und nachintoniert.
Ursprünglich war es die Aufgabe der Chororgel, solistische Aufgaben zu erfüllen, den Chor, Solisten und Instrumentalensembles zu begleiten. In vielen württembergischen Kirchen übernahm die Chororgel auch die Funktion der Hauptorgel wie in der Johanneskirche Stuttgart-Zuffenhausen.

Quelle: Website der Kirchgemeinde

Disposition der neuen Orgel

Hauptwerk (I)

Schwellwerk (II)

Pedalwerk

Prinzipal 8’

Spitzflöte 8’

Prinzipal 4’

Waldflöte 2’

Mixtur 4-fach 1 1/3’

Gedeckt 8’

Rohrflöte 4’

Sesquialtera 2-fach (2 2/3’ und 1 3/5’)

Prinzipal 2’

Zimbel 3-fach 2/3’

Schalmei 8’

Tremulant

Subbass 16’

Gemshorn 8’

Hohlflöte 4’

Posaune 8'

Koppeln: II/ I, I/ II, I/ Ped., II/ Ped.
Mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur, 4-facher elektro-mechanischer Setzer, Zungenabsteller, Tutti

Epitaph

(Totengedenktafel)

Gegenüber nächst an der Kirchhofs Mauer
ruhen an der Seiten ihrer Tanten Jfr. Agnes Ma
ria Hochstetterin geb. Zu Stuttgarts 28. Jan. 1722
+ alhier den 2. Sept. 1759 Zwen liebl. Söhnlein
von
M. Joh. Friderich Hochstetter Stutg: Pfar: alhier
u. Maria Catharina geb. Schmiden v. Weinsg:
Namens Gottlob Friderich.
geb: den 18. Marty 1754. + den 21. Jul. 1755
u. Christian Friderich. geb. 30. Juni 1756. +: 12. Aug. 1759
Hier ruhte in Christihaus den Gott Zusich genome
n. Christian geht heim in … + Lass er ..haus.
.di Schwester /rein. li. das sie Zum Bruder …
Gott bring auch …
…haus… Baruch. 4. v. 2 3.
+ Jes: XIV. v… + + war.. Her.. M: Joh. heinrich
Hochstetter Archidiaconus Zu Ludwigsbg.
geb. 31. May. 1720. + 25. Febr. 1759

Quelle der Übertragung:
Gemeindebrief Johanneskirche Nr. 181 von 2001 sws

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Taufstein

Taufstein

Der Taufstein wurde 1956 von dem Bildhauer Helmut Uhrig aus Stuttgart-Riedenberg geschaffen. Auf drei Seiten der schlanken Sandsteinsäule sind reliefartig dargestellt

- nach Süden, die Kreuzigung.

- nach Westen, das versiegelte Grab.

- nach Norden die Engelsbotschaft am Ostermorgen.

Taufstein

Das Fenster im Schiff

Gudrun Müsse aus Göggingen hat dieses Fenster 1965 nach dem Gleichnis in der Bergpredigt Jesu geschaffen.
Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sinds's, die auf ihm hineingehen.
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden! Matthäus 7, 13-14

Kreuzigungsbild

Dies Bild stammt vermutlich aus der Ulmer Schule um Martin Schaffner (1510-1520). Es stellt den Gekreuzigten mit der Mutter Maria und dem Jünger Johannes dar.
Man geht davon aus, dass das Bild eigentlich ein Teil eines Seitenaltars war. Dies ist erkennbar daran, dass das Kreuz oben abgeschnitten ist und ebenfalls, weil nicht auf Leinwand sondern auf Holzplatten gemalt wurde. Interessant ist auch, dass es an verschiedenen Stellen übermalt wurde. Unterhalb der Maria kann man andeutungsweise einen hohen Kirchengeistlichen der wohl anbetend vor Jesus kniet und seine noch zum Teil sichtbare Mitra (Bischofsmütze) erkennen. Auch das Gewand der Maria ist teilweise über die Ornamentik des goldenen Hintergrunds gemalt. Die Gesichter von Maria und Johannes wirken auch nicht stimmig.
Es wird vermutet, dass während des Bildersturms der damalige Zuffenhäuser Pfarrer Ludwig Klemmerspecht das Bild aus der Stuttgarter Stiftskirche hierher in Sicherheit gebracht hat. Aus den verheerenden Bränden von 1634 und 1944 konnte es unbeschadet gerettet werden.
Weil Johannes mit auf dem Bild ist hat sich wohl irgendwann der Name Johanneskirche eingebürgert. Ein genauer Zeitpunkt dafür lässt sich nicht bestimmen. Jedoch wurde noch in einer Zeitungsanzeige des Jahres 1928, die kundtut, dass das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde, von der „Evangelischen Kirche zum Heiligen Hippolytus" geschrieben.
TS

Impressum

Johanneskirche Stuttgart - Zuffenhausen fotografiert am 21.10.2014
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 29.12.2014
(c) 2014 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 03.06.2022

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