Stgt-Hofen · St. Barbara
Die Zeichnung aus dem Forstlagerbuch von Andreas Kieser zeigt Hofen vor 1687 und ist somit die älteste bekannte Ansicht von der Kirche und Burg. Ob das von Kieser gezeichnete Kirchengebäude identisch ist mit der 1353 im Esslinger Urkundenbuch erwähnten Kapelle kann nicht beatwortet werden. Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg - Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Permalink
Berühmt geworden ist die Kirche durch die "Stuttgarter Madonna", die zur Zeit der Reformation, am 2. Februar 1535, von Pfarrer Korner aus der Stiftskirche in Stuttgart nach Hofen gebracht wurde. Schon bald war der Ort Zuflucht für die Katholiken und ist bis heute vielbesuchter Wallfahrtsort geblieben.
Die Gesamtkirchengemeinde Stuttgarter Madonna mit ihren insgesamt rund 9000 Katholiken umfasst neben der traditionsreichen Gemeinde St. Barbara (Hofen) auch die Gemeinden St. Augustinus in Neugereut & St. Johannes Maria Vianney in Mönchfeld (Mühlhausen) sowie Heilig Kreuz und St. Bonifatius in Bad Cannstatt.
Die Website der Kirchen-Teilgemeinde gibt - vorbildlich gestaltet - Auskunft über die Geschichte der Kirche und ihre Kunstgegenstände.
Umfassend über die Geschichte der Kirche (geweiht 1784) und ihrem Vorgängerbau Kapelle aus dem 14. Jahrhundert informiert die Broschüre:
500 Jahre Pfarrei St. Barbara · Stuttgart-Hofen · 1522 - 2022
Redaktion: Peter Harrer, Erich Schweiker, Hans Haulocher.
Leider vergriffen, aber als pdf zum Download auf der Website
Informationen zum Bau und der Ausstattung auf der Website hier sind dieser Broschüre entnommen - für die Genehmigung danke ich den Herausgebern sehr herzlich.
Weitere Quellen:
Rundgang durch Alt-Hofen · Wegweiser zu Interessantem und Wissenswertem, hrsg. vom Bürgerverein Hofen e.V. 2024
Spaziergang über den Alten Friedhof · Jubiläumsausgabe zu 500 Jahtre Pfarrei St. Barbara Stuttgart-Hofen 1522-2022, hrsg. vom Bürgerverein Hofen e.V. 2022
Im Verlag Schnell & Steiner war 1984 ein kleiner Kirchenführer erschienen (vergriffen).
Informationen auch auf eKKLESIA · www.kirchbau.de, Stadtlexikon Stuttgart
Inhalt
Allgemeine Hinweise · Links
- 1.1 · Außen
- 1.2 · Alter Friedhof · Lourdes-Grotte · Grabmäler
- 1.3 · Hauptportal
- 2.0 · Zur Kirchengeschichte
- 2.1 · Grundriss - Übersicht
- 2.2 · Innen (Überblick)
- 2.3 · Innen · Orgelempore
- 2.4 · Die Orgel
- 3.1 · Blick in den Chor
- 3.2 · Chor (1) - Zelebrationsaltar, Ambo, Lesepult
- 3.3 · Chor (2) Taufstein & Ewiges Licht
- 3.4 · im Chor (3)
- 3.5 · Chorgestühl (um 1720)
- 4.1 · Hochaltar
- 4.2 · Antependium
- 4.3 · Tabernakel
- 4.4 · Altarbild & Krone
- 4.5 · Hll. Petrus und Wolfgang
- 5 · Linker Seitenaltar mit der 'Stuttgarter Madonna"
- 6.1 · Rechter Seitenaltar · Franziskusaltar
- 6.2 · Rechter Seitenaltar · Das Hofener Weihnachtsbild
- 7 · Pietà · Auferstehungschristus · Hll. Sebastian & Josef
- 8 · Kanzel · Kerzenständer
- 9 · Kreuzwegstationen
- 10 · Decke
- 11 · Opferstock
- Impressum
Zur 500-Jahr-Feier erschienen in der Stuttgarter Zeitung zwei große Berichte:
20.01.2022 - Pfarrei St. Barbara wird 500 Jahre alt
15.06.2022 - 500 Jahre St. Barbara in Stuttgart-Hofen
St. Barbara wird auch in einer neuen Broschüre "Wallfahrtsorte der Diözese Rottenburg-Stuttgart" aufgeführt. Hier zum Download.
(==> S. 76 & 77)

Ausschnitt / Vergrößerung aus dem Bild Kieser (s.o.):
LInks die Burg, in der Mitte die ehemalige Kirche, daneben das Pfarrhaus
Leuchttisch: Klick in ein Bild öffnet ihn und zeigt die Bilder groß
1.1 · Außen
1.2 · Alter Friedhof · Lourdes-Grotte · Grabmäler
Informationen zur Lourdes-Grotte und den Grabmälern / Epitaphien siehe Brosche "Spaziergang über den Alten Friedhof"
1.3 · Hauptportal
D · O · M
Hic Domus Dei et Porta Coeli 1. Mos. 28.17
Aedificata sub Carolo Duce A. 1784
Restaurata sub Carolo Rege A. 1884
Deus • Omnipotenz • Misericordia Gott dem Allmächtigen und Allgütigen
Hier ist das Haus Gottes und hier ist die Pforte des Himmels 1. Mos. 28,17
Erbaut unter Herzog Karl im Jahr 1784
Restauriert unter König Karl im Jahr 1884
2.0 · Zur Kirchengeschichte
Kurz nach der Grundsteinlegung und mit dem Baubeginn am 5. Mai 1783 hatte Pfarrer Gerster noch vor seinem Wegzug aus Hofen alles um den Kirchenbau in einer Urkunde mit Datum vom 6. Mai 1783 festgehalten…. Am Schluss seines in lateinischer Sprache verfassten "Chronostichon" schreibt er (Hier die deutsche Übersetzung):
„Unter der Regierung Papst Pius VI. und Kaiser Josefs des H. wurde diese Kirche herrlich erbaut Die St Barbara-Kirche ist als Raum im einfachen und nüchtern klassizistischen Stil, im sogenannten Zopfstil" erbaut Chorgestühl und Kanzel tragen schon Empire-Elemente. Die Kirche ist 37 m lang, 13 m breit und 9,5m hoch, der Turm ist21,5m hoch, die Grundfläche beträgt 495 qm.
Im Frühjahr 1783 begann man zu bauen, nachdem in den Monaten zuvor das alte Kirchlein abgetragen worden war. Gottesdienste hielt man solange in der herrschaftlichen Scheune beim „Adler". Zum Bau wurden die Steine von der alten Kirche verwendet und auch von der Burgruine nebenan geholt, besonders auch vom Turm, von dem aus man bis nach Stuttgart hineinsehen konnte. Es war sehr schade, zumal die Bruchsteine denkbar ungeeignet waren und sie bereiten zukünftig wohl großen Kummer bei der Erhaltung der Kirche. Der Bau ging zügig voran, die Kirchweihe war schon festgelegt auf den 23. August 1784, da verließ Pfarrer David Gerster Hofen und ging nach Altnau".
Die St.-Barbara-Kirche ist als Raum im einfachen, fast nüchternen klassizistischen Stil erbaut. Im Zuge der Säkularisation wurde 1805 das Franziskanerkloster in Oeffingen aufgelöst. Der königliche Regierungsrat von Farnbühler verkaufte am 24.10.1810 die Altäre an den damaligen Hofener Heiligenpfleger und Ritterwirt, Johann Werner, um 150 Gulden (Neupreis 6500 Gulden). Als Geschenk kamen dazu die Kommunionbank sowie Kreuzwegstationen.
Die Innenausstattung der Kirche beschränkte sich bei ihrer Einweihung 1784 zunächst auf die drei vermutlich aus Sandstein gehauenen Altartische mit ihren vermutlich einfachen Holzaufbauten und einige weitere Ausstattungsgegenstände aus der alten Kirche. Darunter insbesondere die Kanzel, den Taufstein, das Kirchengestühl, die Orgel und natürlich die Madonnenstatue mit dem Jesuskind. Insbesondere das Mobiliar erschien naturgemäß für die neue und nun um einiges größere Kirche viel zu klein dimensioniert.
Bilder und Gemälde gab es weder an der Decke noch an den Seitenwänden oder im Chor. Auch wenn man schon Anfang 1786 das alte und morsche Kirchengestühl durch ein neues ersetzen konnte, so reichte es zunächst nicht zu mehr für eine angemessenere Ausstattung des neuen Gotteshauses. So war das Erscheinungsbild im Inneren zunächst sehr nüchtern und kahl. Die Wände und die flache Holzdecke waren einfach gestrichen. Die Beleuchtung des Kirchenraumes erfolgte der damaligen Zeit entsprechend durch Wachskerzen, Fackeln und Öllampen; eine Heizung gab es nicht.
Dass sich die Kirche heute nicht mehr in ihrem ursprünglich sehr kargen und nüchternen Zustand ihrer Erbauungszeit darstellt, ist zwei späteren wesentlichen Änderungen zu verdanken.
Die erste und letztendlich vom optischen Erscheinungsbild auch entscheidendste Änderung basiert auf der politischen Entwicklung im Zuge der Säkularisation am Beginn des 19. Jahrhunderts. Im nur einige km entfernten Ort Oeffingen gab es ein Franziskanerkloster, das auch nach der Reformation in Württemberg katholisch blieb (siehe Festschrift 2022), aber 1805 aufgelöst wurde.
Der königliche Regierungsrat von Farnbühler verkaufte am 24. Oktober 1810 die drei Altäre des 1805 aufgelösten Oeffinger Klosters an den damaligen Hofener Heiligenpfleger und Ritterwirt Johann Werner zum Preis von 150 Gulden (der Neupreis betrug bei der Anschaffung 6500 Gulden). Geschenkt bekamen die Hofener noch die Kommunionbank und die 14 Kreuzwegstationen. Diese kamen 1782 ursprünglich von den Franziskanerinnen von Ulm Söflingen als Geschenk in die neue Klosterkirche nach Oeffingen.
Die drei kunstvoll aus Holz gefertigten Rokoko–Altäre wie wir sie heute sehen, waren zwischen 1778 und 1780 im Auftrag der Franziskaner für ihre neue Oeffinger Klosterkirche vom Altarbauer Schreinermeister Jakob Schöninger in Weil der Stadt angefertigt worden. Die sechs aus Holz geschnitzten und weiß polierten Altarfiguren hingegen schuf 1778 der Augsburger Bildhauer Josef Goetzl. Der Hochaltar in der Franziskanerkirche wurde im Dezember 1778 geweiht, die beiden Seitenaltäre dagegen am 13. März 1780.
Am 1. Adventssonntag 1810 konnte zum ersten Mal in der Hofener St. Barbara–Kirche vor den neuen Altären das heilige Messopfer gefeiert werden. Seit dieser Zeit prägen sie entscheidend das heute charakteristische Erscheinungsbild der Kirche.
Im November und Dezember 1906 wurde die zu eng gewordene Orgelempore um drei Meter in Richtung Kirchenschiff verlängert. Im August 1930 wurde im Rahmen einer umfangreichen Außenrenovation die Sakristei hinter dem Glockenturm aufgestockt. Diese Aufstockung musste jedoch 1962 nach einer Forderung des Denkmalamtes wieder zurückgebaut werden. Der Neubau einer größeren Sakristei war nun überfällig geworden.
Die zweite entscheidende und bis heute stilprägende Umgestaltung des Kirchenraumes erfolgte im Jahre 1931.
Unter der Leitung von Regierungsbaumeister Prof. Hugo Schlösser aus Ratingen bei Düsseldorf (1874– 1967) wurden im Zuge einer groß angelegten Innenrenovation zwischen Ostern und Mitte November 1931 die zweite nachhaltige und bis heute stilprägende Umgestaltung in der Kirche vorgenommen. Prof. Schlösser hatte den Auftrag, die bis dahin sehr nüchterne und strenge Raumarchitektur dem reichen historischen Altarschmuck möglichst anzupassen. Eine stilechte Barockdekoration verwarf man dabei als der Strenge der bestehenden Architektur nicht angemessen, ebenso aus finanziellen Gründen die Schaffung eines Deckengemäldes.
Und so erhielt der gesamte Kirchenraum im Zuge dieser Maßnahmen eine dezente „Stuckierung mit leicht differenzierter Farbtönung“. Anstelle eines Deckengemäldes schuf die Fa. Kaiser aus Iggingen die heute noch zu sehende „einfache Ornamentik in leichten Architekturlinien“.
Das mit Stuck überformte umlaufende Fries am oberen Ende der Lisenen bildet im gesamten Kirchenraum (Langhaus und Chor) durch die dort beginnende Kehlung einen eleganten und weichen Übergang von den Seitenwänden zur stuckierten Decke. Dabei wurde allerdings nur die Decke im Kirchenschiff in querliegende Felder unterteilt, nicht jedoch die Decke im Chor
2.1 · Grundriss - Übersicht
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HA · Hauptaltar
P = Hl. Petrus (links des Hauptaltars)
W = Hl. Wolfgang (rechts des Hauptaltars)
Z · Zelebrationsaltar
c1 · Ambo
c2 · Lesepult
c3 · Taufstein & EwigLicht
c4 · Glocke / Hl. Aloisius von Gonzaga
c5 · Hl. Barbara
c6 · Crucifixus (über Chorgestühll rechts)
c7 · Heilig-Grab-Christus
c8 · Lesepult
c9 · Leuchterengel
c10 · Chorgestühl links
L · Linker Seitenaltar
R · Rechter Seitenaltar
K · Kanzel
s1 · Pietà
s2 · Der auferstandene Christus
s3 · Hl., Sebastian
s4 · Hl. Josef
.O · Opferstock aus dem frühen 17. Jh. (vor Säule Orgelempore)
Chr · Der gekreuzigte Christus (Orgelempore)
2.2 · Innen (Überblick)
2.3 · Innen · Orgelempore
Das Ovalbild an der Emporenbrüstung ist im frühen 18. Jahrhundert entstanden, kopiert eine Komposition um 1520. Der Gekreuzigte mit Hll. Maria und Johannes.
Eine Orgel wird erstmals 1748 im Werk-Verzeichnis der Orgelbaufirma Walker mit Disposition aufgeführt, 1848 erneut. Recherchen zur weiteren Orgelgeschichte sind noch nicht abgeschlossen... Zur neuen Orgel liest man in der Festschrift 450 Jahre:
Es war vorgesehen, das im Jahre 1972 anstehende Jubiläum „450 Jahre Pfarrei St. Barbara Hofen" nach einer großen Renovation der Kirche zeitgleich mit der Weihe einer neuen Orgel offiziell zu feiern.
Als am 14. 5. 1972 der KGR den Beschluß zur Renovation der Kirche faßte, war im Kostenvoranschlag vorsichtshalber ein Betrag von 20000,— DM für die Erneuerung der Orgel vorgesehen, deshalb in dieser Höhe, weil wir vorgewarnt waren. Bei Reparaturen vor acht Jahren hatte Herr Prof. Dr. Hans Böhringer schon eine vernichtende Diagnose gestellt. Kosteten die Reparaturen damals 8000,- DM, müßten wir mit 20000,- DM jetzt eigentlich hinkommen. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Rottenburg, durch die Höhe dieses Betrages alarmiert, verlangte die Einholung einer eingehenden Expertise. Wir wandten uns an Herrn Prof. Dr. Böhringer, dieses Gutachten zu erstellen. Gleich der erste Satz seines Gutachtens beginnt mit dieser folgenschweren Feststellung: »Die alte Orgel ist unbrauchbar, auch der Spieltisch! Es können wohl noch einige Pfeifenreihen in einer neuen Orgel wiederverwendet werden. Es muß aber an den Bau einer neuen Orgel gedacht werden.«
Die Vorstellung, hier noch einmal sparen zu können, war also dahin. Kostenvoranschlag der Firma Köberle 85 000,- DM, dazu noch die Erneuerung des Orgelprospekts und wie sich später noch herausstellen sollte, der Orgel-Empore (also Boden, Stufen, Bänke usw. usw.).
Die Orgelweihe konnte schließlich am 1. Adventssonntag 1973 beim Festgottesdienst in der nach der vortrefflich gelungenen Restauration in festlichem Gewand erstrahlenden Kirche vollzogen werden. Dekan Dr. Kurz hielt die Festpredigt, während Prof. Dr. Böhringer, der auch die Disposition der Orgel mit 20 Registern entworfen hatte, das neue Instrument während der Messe virtuos vorführte. Chor und Gemeinde sangen begeistert mit.
Auf der Website OrganIndex, wird auch Peter-Paul Köberle aufgeführt (mit 10 Instrumenten), St. Barbara ist aber dort nicht notiert.
2.4 · Die Orgel
Disposition
I. Manual Hauptwerk C-g3 |
II. Manual Schwellwerk C-g3
|
Pedal C-f1
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1. Gedacktpommer 16′ 3. Spitzgedackt 8´ 4. Oktav 4′ 6. Quinte 2 2/3´ 7. Spitzoktav 2´
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10. Gedackt 8′ 14. Sifflet 1′ |
16. Subbass 16′
|
Koppeln: II/I, I/Ped., II/Ped.,
System: mechanische Spiel-, elektrische Registertraktur
Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, eine freie Pedalkombination, Zungenabsteller, Pleno, Tutti,
als Drücker unter dem ersten Manual und als Fußpistons
Quelle: Informationen zur Orgel dankenswerterweise von Antal Váradi erhalten
3.1 · Blick in den Chor
3.2 · Chor (1) - Zelebrationsaltar, Ambo, Lesepult
Zum krönenden Abschluss der umfangreichen Umgestaltungsmaßnahmen fand am 1. Adventssonntag 1973 beim feierlichen Dankgottesdienst auch der neue Zelebrationsaltar seinen ihm angemessenen, gebührenden und würdigen Platz in der Mitte der Kirche. Dieser Altar und ein neuer Ambo waren in den Jahren 1972/1973 vom namhaften Holzbildhauer Josef Wolfsteiner aus Hüttlingen bei Aalen (*28. März 1911 †13. August 1978) mit großer Kunstfertigkeit angefertigt worden.
3.3 · Chor (2) Taufstein & Ewiges Licht
Die Entstehungszeit des spätgotischen Taufsteines kann um 1500 angenommen werden. Der aus massivem Stein beschaffene trogförmige Unterbau wird bedeckt durch eine kuppelförmig gewölbte hölzerne Abdeckung. Diese ist gekrönt mit der Darstellung des Hl. Johannes des Täufers. Der Taufstein hatte viele Jahrzehnte seinen angestammten Platz links vor dem Marienaltar; aktuell steht er an der Chorwand links neben dem Hochaltar direkt unter der hängenden Ampel des Ewigen Lichtes.
3.4 · im Chor (3)
3..31 - 3.35: Aloisius von Gonzaga (Heiligenlexikon / Wikipedia)
Über dem rechten Chorgestühl (3.41):
links (3.42 - 3.44): Hl. Barbara - frühes 17. Jh. | Mitte (3.52 - 3.56): Crucifix - um 1500 | rechts (3.61 - 3.63): Heilig-Grab-Christus - um 1500
3.71 - 3.73: Vortragekreuz
3.84: Glocke, 3.85 + 3.86: Leuchterengel (2. Hälfte 17. Jh.) am Chorbogen, 3.87 + 3.88: Schlussstein aus dem Kreuzrippengewölbe der um 1353 erbauten Vorgängerkirche.
3.5 · Chorgestühl (um 1720)
4.1 · Hochaltar
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1784 geweiht der Hl. Barbara, (in der Oeffinger Klosterkirche 1778 ursprünglich dem Hl. Antonius von Padua geweiht) entspricht einer offenen Baldachinarchitektur mit vier Säulen.
Oben in der Mitte ist er bestimmt von einem wolkenumrahmten Strahlenkranz und einem darin in seiner geometrischen Anordnung im gleichschenkligen Dreieck wachenden Auge Gottes. Es symbolisiert die Göttliche Dreieinigkeit und die Allgegenwart Gottes.
4.2 · Antependium
4.3 · Tabernakel
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Gleichsam das Herz und das Zentrum der Kirche bildet der Tabernakel in der Altarmitte unmittelbar auf der Mensa (Altartisch).
Über dem darüber angeordneten dreifach drehbaren Aussetzungs-tabernakel (dem Thron) versinnbildlicht der sich für seine Jungen aufopfernde Pelikan unseren Herrn Jesus Christus, der uns seinen Leib und sein Blut zur Speise gibt.
Der goldene Hintergrund des Thrones ist ausschließlich der Aufnahme der Monstranz mit dem ausgesetzten Allerheiligsten vorbehalten.
Die Farbe violett wird in der Adventszeit und in der Fastenzeit gezeigt, wogegen der Tabernakel in der übrigen Zeit des Kirchenjahres mit seinem roten Hintergrund gezeigt wird
4.4 · Altarbild & Krone
4.5 · Hll. Petrus und Wolfgang
Links und rechts des Hochaltares sind in Lebensgröße die aus Holz geschnitzten weiß polierten Statuen des Hl. Petrus (mit Evangeliar und Schlüssel) und des Hl. Wolfgang (mit Bischofsstab und dem Modell einer Kirche) zu sehen.
Die beiden früher unmittelbar links und rechts des Tabernakels angeordneten Reliquiar–Tafeln sind heute in den kleinen Apsiden–ähnlichen Nischen links und rechts unterhalb der beiden großen Heiligenfiguren untergebracht.
5 · Linker Seitenaltar mit der 'Stuttgarter Madonna"
Der linke Seitenaltar, 1784 geweiht zu Ehren der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria (wie ursprünglich auch schon in Oeffingen), beherbergt in seiner Mitte die berühmte Statue mit dem Gnadenbild der Stuttgarter Madonna. Diese kunstvoll geschaffene, gut ein Meter große Plastik aus der Ulmer Schule um 1480, dürfte ursprünglich in einem etwas umfangreicheren Zusammenhang einer Anbetungsgruppe in der Stuttgarter Stiftskirche vermutet werden.
Allzu entschieden wendet das Jesuskind seinen Blick mit dem Segensgestus zur Seite, sodass man sich hier die zur Anbetung herantretenden heiligen Drei Könige vorstellen könnte.
Dieses lieblich anmutende Gnadenbild genoss seit dem späten Mittelalter bei unzählig vielen Gläubigen große Verehrung und ist bis heute Ziel vieler Wallfahrer und Pilger aus Nah und Fern.
Der Sage nach vernahm beim Verlassen der Stiftskirche der tiefbetrübte Priester Paul Korner am Muttergottesaltar eine Stimme: „Nimm mich und meinen Sohn auch mit“, worauf er die Statue an sich nahm und so vor dem Bildersturm der Reformation rettete.
Auf dem Altargemälde ist die in Licht gehüllte makellose Jungfrau Maria (Immaculata) dargestellt. Als Königin des Himmels steht sie auf einer Erdkugel und zertritt mit ihrem Fuß den Kopf der höllischen Schlange, welche den Apfel der weltlichen Sünde in ihrem Gebiss hält.
Über dem Altarbild halten zwei schwebende Engelsfiguren die Krone über die Königin des Himmels und der Erde.
Das Immaculata–Altargemälde wird zu beiden Seiten flankiert von den Holzplastiken des Hl. Joachim (li.) und der Hl. Anna (re.), den Eltern Marias und den Großeltern Jesu, welche schon seit dem 2. Jahrhundert in der katholischen Kirche verehrt werden.
6.1 · Rechter Seitenaltar · Franziskusaltar
Der rechte Seitenaltar entspricht, wie auch der linke, einer Zweisäulenarchitektur mit ausgerollten Auszügen. Er wurde 1784 geweiht zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu und der heiligen 14 Nothelfer. In der Oeffinger Klosterkirche war er ursprünglich dem heiligen Ordensgründer Franziskus von Assisi geweiht.
Auf dem sehr dunkel erscheinenden Altargemälde ist der Hl. Franziskus in seiner nur von einem Öllämpchen schwach erhellten Mönchszelle dargestellt, wie er sein Kreuz aus den Händen eines Engels entgegennimmt.
Auf dem Herz Jesu–Altar steht mittig auf einem Sockel eine sehr ausdrucksstarke Christus Johannes–Gruppe. Diese aus Holz geschnitzte Plastik schuf der Hüttlinger Künstler Josef Wolfsteiner 1955/56 nach dem im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart ausgestellten Original aus dem 15. Jahrhundert. Dieses Werk vermittelt bei seiner frommen Betrachtung große Harmonie und tiefe Geborgenheit. In ihrer Beschaffenheit bildet dieses Kunstwerk ein kongeniales Pendant zur lieblichen Madonnenstatue auf dem Marienaltar.
In der Mitte oberhalb des Altargemäldes ist eine kleine kunstvoll verzierte Tafel angebracht mit der Inschrift „Altare Privilegatum“.
Dieser Hinweis auf das Privileg dieses Altares weist auf den Ablass hin, der nach altem Brauch bei jeder an diesem Altar gefeierten heiligen Messe den Verstorbenen zugewendet werden konnte. Nach dem Ablasshandbuch von 1968 wurde ein Altarprivileg nicht mehr aufgenommen mit dem Hinweis, dass allen Verstorbenen durch jedes heilige Messopfer geholfen werde.
Links und rechts des Altargemäldes sind die Hl. Klara (li.) und die Hl. Elisabeth von Thüringen (re.) in ebenfalls weiß polierten Holzplastiken zu sehen. Diese heiligen Frauen wurden dem Ordensvater Franziskus symbolisch an die Seite gestellt. Die Hl. Klara als Mitbegründerin des Klarissenordens im Ordenskleid für den zweiten Orden des Hl. Franziskus, und die Hl. Elisabeth für den dritten Orden als Franziskanerterziarin und große Wohltäterin im Kleid der Thüringer Landesfürstin.
6.2 · Rechter Seitenaltar · Das Hofener Weihnachtsbild
Das Bild wurde 1945 gemalt, mit "Müller" signiert. Informationen zum Künstler werden ggw. noch erforscht.
Der Bildausschnitt unter dem Engel zeigt den alten Ortskern von Hofen vom heutigen Stadtteil Mönchfeld aus gesehen. Von links aus betrachtet, sieht man den ehemaligen Gasthof Adler, der 1943 ein Notdach erhielt und 1955 durch einen Neubau ersetzt wurde. Weiter rechts befindet sich die St. Barbara-Kirche und gegenüber das Schlösschen der Herren von Neuhausen. In der Bildmitte ist das würfelförmige Pfarrhaus mit dem Zeltdach zu erkennen. Interessanterweise hat der Maler, obwohl das Bild zwischen 1943 und 1955 gemalt sein muss (Notdach auf dem Gasthof Adler), den Neckar noch vor der Kanalisierung und dem Bau der Staustufe (1934/35 erbaut) dargestellt. Die auf der rechten Bildseite dargestellte Aussichtsplattform entspringt der Fantasie des Malers.
Das Bild hängt immer zur Weihnachtszeit, in der Regel vom 21. Dez. bis 2. Febr. (Maria Lichtmess) am rechten Seitenaltar über der Krippe.
Es soll 2025/26 restauriert werden.
7 · Pietà · Auferstehungschristus · Hll. Sebastian & Josef
7.01 - 7.06: Pietà -.Maria beweint ihren toten Sohn. An der Seitenwand links neben dem Marienaltar. Kunsthistorisch ist belegt, dass diese Figur in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts „modernisiert“ wurde und sie sich in ihrem heutigen Relief insgesamt wohl etwas abgeflachter darstellt.
7.11 - 7.13: Zwischen der dreizehnten und der vierzehnten Kreuzwegstation an der linken Seitenwand im Kirchenschiff befindet sich eine kleine Statue, welche den siegreich auferstandenen Christus darstellt. Diese um 1500 entstandene geschnitzte Skulptur kam 1956 als Geschenk einer Hofener Familie in die Kirche.
7.21 - 7.23: Etwas unterhalb des Rundbogenfensters auf der rechten Seite des Langhauses sehen wir rechts neben dem Bild der ersten Kreuzwegstation in einer geschnitzten Plastik den Hl. Sebastian dargestellt. Bei dieser Skulptur handelt es sich um die Kopie eines spätgotischen Originals, welche der Gemeinde aus Privatbesitz 1914 geschenkt wurde. Sie hat seit 1973 ihren Platz an dieser Stelle der Kirche.
7.31 + 7.32: An der rechten Wandseite zwischen dem Herz Jesu–Altar und dem Aufgang zur Kanzel befindet sich eine 1976 in der Hüttlinger Künstlerwerkstatt von Josef Wolfsteiner geschaffene Holzplastik mit der Darstellung des Hl. Josef.
8 · Kanzel · Kerzenständer
Wann genau die Kanzel geschaffen wurde ist nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sie wohl zunächst am Chorbogen der al ten Kirche angebracht war. Sie wurde 1784 etwas modifiziert und hat seither ihren Platz im Langhaus der Kirche rechts vor dem Herz Jesu– Altar. Die heutige Verkleidung des Treppenaufgangs wurde 1956 stilgerecht angepasst.
9 · Kreuzwegstationen
Die Kreuzwegstationen kamen 1782 als Geschenk von dem Klarissen-Nonnenkloster in Söflingen in die Klosterkirche nach Oeffingen. Nach Auflösung es Oeffinger Klosters bekamen die Hofener 1810 die Kommunionbank und die 14 Kreuzwegstationen als Geschenk.
10 · Decke
Unter der Leitung von Prof. Hugo Schlösser wurden im Zuge einer groß angelegten Innenrenovation zwischen Ostern und Mitte November 1931 die zweite nachhaltige und bis heute stilprägende Umgestaltung in der Kirche vorgenommen. Dabei erhielt der gesamte Kirchenraum eine dezente „Stuckierung mit leicht differenzierter Farbtönung“. Anstelle eines Deckengemäldes schuf die Fa. Kaiser aus Iggingen die heute noch zu sehende „einfache Ornamentik in leichten Architekturlinien“..
Im Mittelteil der Stuckdecke Darstellung des heiligen Geistes in Gestalt einer Taube und ein Christus-Monogramm (JHS)
11 · Opferstock
Um die Mitte des 17. Jahrhundert entstand der kunstvoll geschnitzte Opferstock „Gebent umb Gotteswillen 1661“. Er steht heute vor einer Säule links unter der Empore.
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Impressum
St. Barbarakirche Stuttgart - Hofen fotografiert am 20.04.2016 und 04.02.2025
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 09.07.2016, revidiert und wesentlich erweitert 21.03.2025 SDG
(c) 2025 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 10.03.2025
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Peter Harrer und Wolfgang Zwinz, die mir bei der Neufassung der Präsentation von St. Barbara außerordentlich geholfen haben!
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