Fischbach · St. Vitus

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Informationen und Links

St. Vitus gehört zusammen mit der Kirchengemeinde St. Magnus in Fischbach und St. Peter und Paul in Schnetzenhausen zur Seelsorgeeinheit Friedrichshafen-West..

Hier findet man auch Informationen zur Kirche, insbesondere eine umfassende, historische Übersicht von Baubeginn (1834) bis zum 150-jährigen Jubiläum 1987. Zu diesem erschien eine große Festschrift, hier einfaches pdf (5,6 MB) zum Download.

Informationen auf www.kirchbau.de

Ernst Haller hat auf der Website Friedrichshafen eine "Geschichte Kleiner Ausflug in die Vergangenheit Fischbachs" / "Sankt Vitus Geschichte und Kunst" veröffentlich. PDF zum Download

Informationen (Wikipedia) (Oekumen. Heligenlexikon) zu Hl. Vitus (Veit)

Geschichte

Wegen der weiten Entfernung vom Pfarrsitz Bermatingen kam es 1480 zum Bau einer Filialkapelle in Fischbach mit eigenem Friedhof. Ab 1530 konnten eigene Kaplane angestellt werden, ab 1689 erscheinen die Seelsorger unter dem Pfarrertitel.
Die Vergrößerung des Pfarrsprengels führte 1834 zum Abbruch der alten Kirche. An gleicher Stelle entstand unter Verwendung der Nordwand und des Turms eine neue größere Kirche im klassizistischen Stil nach Plänen des Bezirksbaumeisters Büchler aus Ravensburg. Die Einweihung erfolgte am 21.6.1837. In der Innenausstattung sind Elemente des Klassizismus (Kanzel von 1835), der Neuromanik (Altäre von 1866 und 1897) und des Jugendstils (Deckenbemalung von 1900) erhalten. Nach Fertigstellung der neuen großen Pfarrkirche St. Magnus 1956 wurde die St. Vitus-Kirche kaum noch genutzt, 1971 sogar ihr Abriss erwogen. Ein 1975 gegründeter Förderkreis erreichte jedoch die 1978 - 1987 ausgeführte Außen- und Innenrenovation. Seither wird die Kirche wieder häufig genutzt.
Quelle: Tafel an Kirche außen

1 · Außen

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2.1 · Grundriss

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H = Hochaltar
HF = Bild "Heilige Familie"
T = Taufstein
HK = Bild "Hl. Katharina von Siena"

Ps = Prozessionsstange "Muttergottes"

L = Linker Seitenaltar
R = Rechter Seitenaltar

K = Kanzel

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P + Kr = Pietà & Kruzifix
M+K = Maria mit Kind

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1 - 14: Kreuzwegstationen (8 - 12 auf der Orgelempore)

HS = Bild Hl. Sebastian
Ph = Bild Apostel Philippus (auf der Orgelempore)
A = Statue Antonius von Padua (unter Orgelempore)

2.2 · Schiff - Überblick & Details

2.11 - 2.14: Hl. Antonius von Padua - Statue unter der Orgelempore
2.21 - 2.23: Nordwand - Kruzifix (spätestes 18. Jh)
2.24 + 2.25: darunter - Pietà (Sterk Nürnberg 1918 / Kopie der Pietà in der Jakobskirche Nürnberg)
2.28 + 2.29: gegenüber an der Südwand - Statute Maria mit Jesuskind (Ende 18. Jh)

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Sebastian, Zeuge des Glaubens

2.15

2.15

Nordwand (Bild über der 14. Kreuzwegstation): Hl. Sebastian, spätes 18. Jahrhundert

Gebunden an einen Baumstumpf, entblößt und von Pfeilen durchbohrt: so kennen wir in der Kunst das Bildnis des heiligen Jünglings und Märtyrers Sebastian. Ambrosius von Mailand berichtet, daß Sebastian seine Heimat Mailand verlassen habe, um die Ehre des Martyriums zu suchen und sie in Rom zu finden (um 303). Die Überlieferung macht ihn zum Offizier der kaiserlichen Leibwache und läßt ihn für Christus sterben unter den Pfeilen der Bogenschützen. Bereits im 4. Jahrhundert wurde er als Märtyrer verehrt. Die Volksfrömmigkeit gab seinem Tod einen vom Glauben geprägten Sinn: Die Pfeile, die ihn um Christi willen durchbohrten, machten ihn fähig, die Pfeile leiblicher und seelischer Gefahr von seinen Schützlingen fernzuhalten. In vielen Ländern wurde Sebastian zum Patron zahlreicher Bruderschaften zur Pflege und Bestattung Pestkranker. Er wurde auch bei anderen Epidemien in Gebeten und Prozessionen angerufen.

Quelle: Bildbeschreibung von Dr. Wendelin Kellner (in der Kirche)

2.3 · Kanzel

Bilder an der Kanzel von Fidelis Bentele:
2.33: Apostel Petrus
2.34: Christus (Lamm Gottes)
2.35: Apostel Johannes
2.36: Moses mit den 10 Geboten
2.38 - 2.40: Friedenstaube im Kanzeldeckel

 

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2.4 · Linker Seitenaltar - Marienaltar (Johann Gförer 1840)

Bilder des Marienaltars von Wilhelm Traub (1866)

2.5 · Rechter Seitenaltar - Vitusaltar (Johann Gförer 1840)

2.64

2.64

Das Bild des Hl. Vitus auf dem Seitenaltar der Fischbacher Kirche ist ein Alterswerk des aus Kressbronn gebürtigen Barockmalers Andreas Brugger. 1737 geboren stirbt Brugger 1812 in Langenargen, im Hause der Familie Fridolin Brugger. Er erreichte nie die hohe Kunst seines Lehrers Anton Maulbertsch, ist aber doch einer der großen Künstler unseres Raumes.

Auf den ersten Blick spricht das Altarbild nicht besonders an: die fromme Haltung des Knaben, der nach oben gerichtete Blick befremden eher. Erst Großaufnahmen des Bildes - oder langes Anschauen - offenbaren, wie meisterlich jedes Detail ausgeführt ist, mit ausgewogener Farbgebung, feinem Spiel des Lichtes, klarer Komposition.

Man mache sich klar, was 1804, als das Bild entstand, in unserer Gegend los war: Alles war im Umbruch. 1780 fällt Montfort, dessen Grafen die Mäzene Bruggers waren, an Österreich; seit 1782 greift Josef II. hart ins Leben der Kirche ein, um in ihr die Ideale der Aufklärung durchzusetzen; 1789 bricht die französische Revolution aus; 1800 kommen französische Truppen ins Land, die hohe Kontributionen fordern; 1803 wird der Reichsdeputations-Hauptschluß bestätigt, auf Grund dessen die großen Fürsten sich ums Kirchengut und um die kleineren Herrschaften raufen können. Es ist Zeit der Säkularisation, die Welt soll weltlich werden, frei vom Übernatürlichen; Religion soll der Volksbildung nutzbar gemacht werden.

Andreas Brugger aber ist und bleibt ein frommer Mann. Ihm ist das Heilige heilig. Sein Vitus ist eine Demonstration für ein frommes Christentum. Die Hände sind gefaltet, der Blick geht nach oben - dorthin, wo über dem heidnischen Gemäuer noch ein Stück Himmel offen ist. Neben ihm Soldaten, dazu auf der einen Seite ein Mann im roten Gewand des Fürsten; auf der anderen einer in dunkler Tracht, auf ein bleiches Götterfigürchen deutend, ein heidnischer Priester, der aber sehr nach einem Professor aussieht, der den Äskulapstab hält, weil er nicht Wunderglauben sondern klassische Medizin vertritt. Einer ist da aus dem gewöhnlichen Volk, der Heizer; es ist einer, der ganz unten ist, der kriechen muß zu Füßen des Regierenden.

Brugger kennt die alte Vitus-Legende, liebevoll bringt er viele Motive aus ihr auf die Tafel: Vitus als Junge, den seine Erzieher zum Christentum bekehrt hatten und der sich angesichts des heidnischen Statthalters weigert, dem Glauben zu entsagen und den Göttern zu opfern. Die sieben Engelsköpfe erinnern daran, daß der Vater Vitus in sein Zimmer eingeschlossen, dann aber durch die Türritze geschaut haben soll, wo er geblendet wurde vom Licht vieler Engel. Der Herrscher ist nachdenklich, - Vitus soll das Kind des Kaisers geheilt haben. Beherrschendes Motiv ist das dunkle Faß, in dem Öl zum Sieden gebracht wird: Vitus wird hineingeworfen werden, aber unversehrt bleiben. Die Drohung mit der Folter ist gräßlich, berührt den Jungen aber nicht: so kann er Patron all derer werden, die in Ängsten leben, der Bettnässer wie der Epileptiker, als ihr Nothelfer. Er ist kein Fanatiker, der alles Menschliche in sich abgetötet hat; das ist nicht Art der Barockfrömmigkeit. Er ist und bleibt ein Mensch der Helle, des Lichtes - inmitten einer düsteren und verbauten Welt immer noch im Schutz der beiden in der Luft tanzenden Engel.

Wenn man genau hinschaut, sieht man zwischen den rechten Soldaten mit der Hellebarde und dem Herrscher einen Mann hervorschauen. Er hält die Lanze - wie der Heilige Longinus. Ob sich in dem breiten Gesicht mit den schweren Augenlidern nicht Andreas Brugger selbst noch einmal dargestellt hat? Er hat nicht viel bekommen für das Bild, ganze 25 Gulden, - allein der Rahmen kostet später 40 Gulden. Ob er für die Familie Brugger, die seit 1640 auf dem Muntenrieder Hof saß, gemalt hat - oder für deren Erben - oder ob er einfach diesen Heiligen Vitus so mochte, daß er den bescheidenen Auftrag nicht ablehnen wollte?

Dr. Wendelin Kellner
Quelle: Beschreibung (in der Kirche)

2.6 · Deckengemälde im Schiff - Die heilige Familie

3.1 · Chor und Hochaltar

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Die Botschaft des Hochaltars

Das Inventar-Verzeichnis von St. Vitus redet von einem »Hochaltar in romanischem Styl«. Das ist eigenartig, stammt der Altar doch aus dem Jahr 1866 von Bildhauer Reihing - Tettnang, der Oberbau sogar erst von 1897: Bildhauer Moriz Schlachter - Ravensburg. Heute nennen wir so etwas Neuromanik, Historizismus; man hat fast alle derartig auf alt gemachten Altäre aus den Kirchen entfernt, wo sich das nicht gerade wie in Fischbach auf Grund des Kirchenneubaus erübrigte.

Es ist schon ein etwas seltsames Stück, dieser große, jetzt wieder so bunte Bau. Es läßt sich nicht leugnen, daß »unter der kunstsinnigen Leitung des Pfarrers Detzel von St. Christina, Vorsteher des Kunst-vereins« im Jahr 1897 auf den alten, recht feinen Altar mit den zart gemalten Bildern von F. Bentele ein wuchtiger Oberbau aufgesetzt wurde, der mit seinen Türmen, Säulen und Säulchen den Unterbau fast erdrückt. Wie winzig der Tabernakelengel zu Füßen der Kreuzigungs-gruppe!

Aber bleiben wir gerecht: Handwerklich ist das Ganze ordentlich gemacht. Man wollte damals so weit wie möglich auf alte Tradition zurückgehen, man versprach sich mehr von ihr als von den mehr oder weniger unverbindlichen Geistesblitzen einzelner Künstler. Die Kunst sollte ausdrücken, daß der Glaube fest begründet ist.

Das war schon Programm des ersten Altars. Gemalt sind die vier Evan-gelisten: Sie haben die Botschaft Jesu an uns überliefert. Über ihnen, gewissermaßen auf ihnen aufbauend, finden sich Bilder der vier großen abendländischen Kirchenlehrer, — der Garanten der Tradition der ka-tholischen Kirche. Über Matthäus mit dem Engel ist Bischof Ambrosius von Mailand; auf ihn geht das »Großer Gott, wir loben Dich«, der ambro-sianische Lobesgesang zurück. Über Markus mit dem Löwen ist Hieronymus, ebenfalls mit einem Löwen, aber in der Tracht eines römischen Kardinals, - jener Mann, der in der Abgeschiedenheit seiner Klause die Bibel in die damalige lateinische Umgangssprache übersetzt hat. Über Lukas mit dem Stier ist Augustinus mit einem brennenden Herzen; er schrieb in seinen Bekenntnissen: »Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Dir!«. Über Johannes mit dem Adler ist Papst Gregor mit der Taube; bei seinem Namen denken wir an den gregorianischen Choral, den schlichten, feierlichen Gesang der alten Kirche.

Die zwei großen Figuren auf dieser Ebene sind Erzbischof Bonifatius, der Glaubensbote, der das schon vorhandene, aber verwilderte Christentum in Deutschland ordnete; er trägt das Schwert, mit dem die Friesen ihn ermordet haben. Auf der anderen Seite: Abt Magnus, auf dem Drachen stehend, eine Kirche auf dem Arm, der Klostergründer, der sich in die wilde Gegend des Allgäus gewagt hat, um dort den Glauben vorzuleben.

Festen Glauben verkünden auf dem Oberbau nochmals die Figuren von Paulus, dem Verkünder der freimachenden Frohbotschaft, und Petrus, dem Wächter des rechten Glaubens. Diese sind auch die Patrone der Pfarrei Schnetzenhausen, mit der man lange Zeit die katholische Schule gemeinsam hatte. Vor allem aber sollte dort oben deutlich gemacht werden, was Inhalt des Glaubens ist: Erlösung, der Tod Jesu Christi, der der Anfang der erlösten Welt ist. Maria und Johannes vertreten die Erlösten - in ihrer Erschütterung, in der sie den Tod Jesu miterleben, - und in ihrer Liebe, in der sie bei Jesu aushalten.

Was man leicht übersieht, sind die Reliefs vor der Mensa des Altars: Bilder aus dem Alten Testament. Das Fundament des Glaubens reicht tief in die Jahrtausende hinein. Links: das Opfer Abrahams, wo sich zeigte, daß Gott Hingabe will, keine Menschenopfer. Rechts: das Opfer des Königs Melchisedek, des Fremdstämmigen, der es aber darbringt, »dem höchsten Gott«, dem Gott aller Völker. In der Mitte: die Vorbe-reitung zum Auszug aus Ägypten; da wird das Osterlamm gegessen, mit dem Blut des Lammes der Türbalken bestrichen, zum Schutz vor den Plagen, die über das Volk Pharaos kommen werden; da ißt eine Frau und ein Kind das ungesäuerte Brot - stehend, bereit zum Weg in die Freiheit, ins gelobte Land.

Trutzburg des Glaubens

Um die »Trutzburg« des Altars würdigen zu können, mache man sich die geschichtliche Situation der Zeit seiner Entstehung klar: Die Katholiken Württembergs waren eine Minderheit im Staat geworden - mit einem Bischof, nicht in der Hauptstadt Stuttgart, sondern in dem Provinzstädtchen Rottenburg. Man diskriminierte sie als altmodisch und »ultramontan« d. h. »nach jenseits der Alpen ausgerichtet«, »dem Papst in Rom hörig«. Ob sie es lustig fanden, wenn in den Bilderge-schichten Wilhelm Buschs um 1872 der Klerus bzw. der Jesuitenorden in Gestalt des Pater Filuzio dargestellt wurde: »Nämlich dieser Jesuiter merkt schon längst mit Geldbegier auf den Gottlieb sein Vermögen, denkend: »Ach, wo krieg ich dir?« Wie nahmen sie wohl den Stoßseuf-zer auf: »Ach, man will auch hier schon wieder nicht so wie die Geist-lichkeit«? 1852 wird vom Papst der »Bonifatiusverein für das katho-lische Deutschland« gutgeheißen, der den Katholiken in den mehrheit-lich protestantischen Ländern den Rücken stärken soll, - 1866 erscheint die Statue des Bonifatius in unserer Kirche. 1893 wird in Österreich der antikatholische und zugleich antisemitische »Alldeutsche Verband« gegründet, dessen Kampfruf »Los von Rom!« ist und der vorhat, eine Kirche für »Deutschrassige« zu gründen, - 1897 wird die Gestalt des Petrus mit den Schlüsseln der päpstlichen Binde- und Lösegewalt auf den Altar gestellt.

Festbegründeter Glaube, Halt in einer Zeit, in der »die Gebildeten« über den katholischen Glauben spotteten, dazu sollte der Altar helfen. Er ist Denkmal eines tapferen Kampfes, dem auch wir einiges verdanken.

Dr. Wendelin Kellner
Quelle: Beschreibung (in der Kirche)

3.2 · Hochaltar Antependium

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3.3 · Hochaltar

 

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Links
Erzbischof Bonifatius
umgeben von :
Hl. Ambrosius - Hl. Hieronymus
Evang. Matthäus - Evang. Markus

Unterbau Schema:
Mitte
Tabernakel

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Rechts
Abt Magnus
umgeben von :
Hl. Augustinus - Hl. Gregorius
Evang. Lukas - Evang. Johannes

 

Unterbau - Details

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Oberbau - Details

3.51 - 3.54: Apostel Petrus (links)
3.55 - 3.61: Kreuzigungsgruppe (Mitte)
3.62 - 3.65: Apostel Paulus (rechts)

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3.4 · Prozessionsstange & Taufstein

3.71 - 3.73: Prozessionsstange "Maria mit Jesuskind"
3.91 - 3.95: Taufstein mit Jesu Taufe durch Johannes

 

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Auszug aus dem Inventarverzeichnis ...Gemälde

3.5 · Gemälde "Die heilige Familie"

Die zur Klosterkirche gewordene Wallfahrtskirche nahe Markdorf bekam in den Jahren 1657-1658 eine völlig neue Ausstattung im Stil des aufkommenden Barock, wobei der Bischof von Konstanz als Förderer des Klosters tatkräftig mithalf. Er stiftete nämlich den barocken Hochaltar mit dem künstlerisch wertvollen Altarblatt von 1658, das die hl. Sippe darstellt. Bis zur Aufhebung des Klosters war dieser Hochaltar 150 Jahre lang Mittelpunkt der Klosterkirche.

Während von dem Altaraufbau des Kapuzinerklosters nichts mehr übrig geblieben ist, kam das große Altarbild nach dem Abbruch der Klosterkirche in den Besitz des Spend- und Armenfonds in Markdorf. Von dort erwarb es schließlich die Pfarrei St. Vitus in Fischbach für ihre neue Kirche. Auch hier fand es wieder 60 Jahre lang Verwendung als Hochaltarbild, bis im Jahr 1897 der Choraltar von 1866 durch eine Kreu-zigungsgruppe vervollständigt wurde.

Das Bild der hl. Sippe fand einen Platz an der nördlichen Chorraum-wand über der Sakristeitür. Man kann ziemlich sicher annehmen, daß beim Wechsel des Bildes von Markdorf nach Fischbach die historische Stadtansicht von Markdorf übermalt wurde.

Denn ein Bezug des neuen Eigentümers zu dieser Darstellung war nicht mehr gegeben Schließlich wollte man den Gläubigen nur das religiöse Thema des Bildes zeigen.

Da das Altarbild ursprünglich in einen barocken Altaraufbau einge-arbeitet war, mußte ein neuer Schmuckrahmen angefertigt werden. Der vergoldete Rahmen kam im Vergleich zum Kaufpreis des Bildes auf das Vierfache zu stehen. Im Jahre 1897 wurde das Bild vom Lindauer Kirchenmaler Georg Kitzinger letztmals zum Preis von 370 Mark restauriert.

Über den Künstler des Bildes ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Eine mögliche Signatur ist vielleicht mit der Markdorfer Stadtansicht über-malt worden. Die Konstanzer Bischöfe betrauten mit solchen Aufgaben jedenfalls nur erstklassige Künstler.

Dieses große Altarbild (2,50 x 4,50 m) zeigt als zentrale Gruppe die hl. Familie: Maria mit dem Jesuskind und den hl. Josef. Diese Gruppe wird auf beiden Seiten flankiert von Joachim und Anna, den Eltern Mariens. Darüber in Gestalt einer Taube der Hl. Geist, der den Gnadenstrahl auf das göttliche Kind herabsendet. Aus dem Gewölk schwirren kleine Putten hervor, die Insignien der Mutter Gottes, Krone und Szepter, und die Lilie für den hl. Josef in den Händen tragend; unter dieser Figurengruppe nochmals eine Putte im vollen Licht, ein Spruchband in den Händen mit der Aufschrift: »Sub tuum Praesidium confugi-mus Sancta Dei Genitrix«. Zu Deutsch: Unter deinem Schutz und Schirm. Dieses Leitwort zieht sich durch die gesamte 500jährige Geschichte der Markdorfer Schutz-mantelbruderschaft. Im unteren Teil erkennt man, über die ganze Bildbreite ausgeweitet, die Silhouette des Gehren-berges, von Süden aus gesehen. Darunter, leider übermalt, die wohl älteste Ansicht der Stadt Markdorf nach dem 30]ährigen Krieg. Links unlen trägt das Gemälde das Wappen des Stifters, des Bischofs Franz Johann, mit der Jahreszahl seiner Entstehung: 1658. Meine neue Heimat in Fischbach.

Herbert Vogel, Markdorf
Quelle: Festschrift 150 Jahre St. Vitus

3.6 · Gemälde "Die hl. Katharina von Siena"

Neben Franz von Assisi gehört die hl. Katharina von Siena zu den Heiligen des Mittelalters, die auf die Nachwelt einen besonders tiefen Eindruck hinterlassen haben. Neben Franziskus wurde sie zur zweiten Nationalheiligen Italiens erhoben Papst Johannes Paul II, nannte sie »ein sichtbares Zeichen für die Sendung der Frau in der Kirche.«

Das Gemälde im Chorraum von St. Vitus zeigt die asketische Gestalt der hl. Katharina im Orüensgewand des hl. Dominikus in der Begegnung mit dem dornengekrönten Herrn, dessen Gestalt bereits umgeben ist von Engeln zum Zeichen seines Sieges und seiner Verherrlichung. Beide gehen aufeinander zu-Jesus noch mehr. Nach ihm streckt sich Katharina aus. Er ist der Inhalt ihres Lebens. Das beiseite gelegte Buch, will - was immer sein Inhalt sein mag - sagen: Dieser Jesus, der Christus, genügt!

Heinz Pfleghaar
Quelle: Festschrift 150 Jahre St. Vitus

3.7 · Chor Deckengemälde "Lamm Gottes"

4.1 · Empore

4.2 · Die neue Orgel (1987) - Orgelbaufirma W. Braun aus Rosenfeld

Disposition

1. Manual:
Rohrflöte 8'
Prinzipal 4'
Oktave 2'
Zimbel 2f'
alle

2. Manual:
Pedal:Gedeckt 8'
Salicional 8'
Rohrflöte 4'
Blockflöte 2'
Nassat 2 2/3'
Terz 1 3/5'
Tremulant
alle

Pedal:
Flötbaß 8'
Subbaß 16'
alle
Tutti

Koppeln: II / I · I / Pedal · II / Pedal

Quelle: Website des Organisten Erwin Lauter

4.3 · Apostel Philippus (Empore Nordwand) Sigrid Gahlow (2016)

5 · Kreuzwegstationen

Bis zur letzten Innenrenovation waren in der Kirche nur 9 der 14 Kreuzwegstationen aufgehängt: "Die St. Vitus Kirche hat nur wenig Platz an den Seitenwänden - die dort befindlichen Stationen wurden renoviert und angebracht. Die restlichen Stationen sind unrenoviert unter der St. Magnus Kirche deponiert." (Pfr. Kramer 2012).

In der Zwischenzeit wurden auch die 5 fehlenden Stationen restauriert und komplettieren nun den Kreuzweg. Allerdings mussten aus Platzgründen die Stationen 8 - 12 auf der Orgelempore angebracht werden und sind damit "aus dem Blick / aus dem Sinn". Nachfolgend drei Fotos mit den Stationen 1 - 7 (Schiff Süd- und Westwand), 8 - 12 (Empore Süd- und Westwand), 13 + 14 (Schiff Nordwand)

 

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Impressum

St. Vitus-Kirche Fischbach fotografiert im März 2012 sowie neu am im März 2021
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 05.05.2012 sowie (neu) am 21.03.2021 (135 Bilder) SDG
(c) 2021 Foto-Kunst Andreas Keller

Externe Links überprüft: 07.05.2022

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