Betenbrunn · Wallfahrtskirche St. Maria

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Erstmals im Jahre 1275 wurde die Pfarrei Betenbrunn erwähnt. Der Name lautete während des Mittelalters noch Bettenbrunnen und lässt sich auf einen Personennamen („Brunnen des Betto“) zurückführen. 1373 wurde vor Ort ein Franziskanerkloster gegründet, das nach 15 Jahren nach Überlingen verlegt wurde.
1399 gründete die Familie Werdenberg-Heiligenberg ein Chorherrenstift. 1414 bis 1586 war die Kirche Grablege der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg, 1801 wurde das Kloster nach Donaueschingen verlegt. Die Gemeinde Wintersulgen, der Betenbrunn angehörte, wurde am 1. Januar 1975 nach Heiligenberg eingemeindet.
Betenbrunn liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße. Vom Kloster übrig geblieben ist die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Maria in Betenbrunn, ein Rokokoheiligtum, das im Wesentlichen auf den Donaueschinger Hofbaumeister Bickel zurückgeht. Der Wallfahrtsbrunnen auf dem Kirchplatz aus dem späten 15. Jahrhundert weist auf die für den Ort namengebende Quelle hin.

Quelle: Wikipedia

Informationen zu den Glocken

Erstaunlich und die Bedeutung dieser Wallfahrtskirche dokumen-tierend, auf wie vielen Websites sie beschrieben wird.

Natürlich auf der Homepage der Kirchengemeinde "Seelsorgeeinheit Salem-Heiligenberg"

Des Weiteren u.a. auf den Seiten von Dekanat Linzgau, der Erzdiözese Freiburg und Germania Catholica

Interessant auch die Darstellungen bei Klöster in Baden-Württemberg sowie Leo BW

* * *

1983 erschien ein kleiner Kirchenführer (Nr. 1428) - Unv. Nachdruck der 1. Auflage (1983), 2002 - im Verlag Schnell & Steiner GmbH, Leibnitzstraße 13, D-93055 Regensburg, ISBN 3-7954-5139-6, aus welchem nachfolgend vielfach zitiert wird,
und in der WLB Stuttgart fand ich eine Broschüre aus dem Jahr 1998 "geschrieben in Verbundenheit mit der Pfarrei St. Maria BMV Nat. von Andreas Mair Pfr." - 8 Seiten A5.

1.1 · Außen

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1.2 · Außen - Kreuzwegstationen

Die 14 Kreuzwegstationen sind im Klostergarten östlich der Kirche aufgestellt.

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2 · Schiff - Überblick

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Akanthusblätter mit Blüten aus dem Ende des 17. Jh. schmücken den Rundbogen zur Wallfahrtskapelle und die drei gemalten Wappen in der Hohlkehle über dem Chorbogen. Diese Wappen erinnern an die Gründer, Förderer und Patronatsherren der Kirche: links Werdenberg-Wappen (Inschrift: HOC FUNDANTE), rechts Montfort-Wappen (HOC JUVANTE), in der Mitte Fürstenberg-Wappen (PATROCINANTE),

3 · Wallfahrtskapelle an der Nordseite

Sie wird beherrscht von dem hohen Altar, den 1900 Victor Mezger auf der alten Mensa in neubarocken Formen errichtet hat. Das alte Auszugsbild zeigt den Wallfahrtsbrunnen, an dem Beter knien, darunter schwebt die Figur der thronenden Muttergottes über einer Ansicht von Betenbrunn. Zu dem Gnadenbild blicken kniend der hl. Dominikus — mit seinem Attribut, dem Hündchen mit der Fackel im Maul — und die hl. Katharina v. Siena. Bei der Neufassung dieser drei frühbarocken Schnitzfiguren wurden der Madonna und dem Kind andere Kronen aufgesetzt.

An der rechten Seitenwand der Kapelle ist eine spätgotische Pietä mit schmerzvollem Ausdruck der Muttergottes in ein Kriegerdenkmal einbezogen.

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4 · Kanzel

Die vom Turm aus betretbare Kanzel ist besonders reich ornamentiert und vergoldet. Pfr. Mair beschrieb sie 1998 folgendermaßen:
"…ein wunderbares Zeugnis barocker Schnitz- und Malkunst, bedeckt vom Schalldeckel, auf dem das fleischgewordene Wort Gottes steht, Jesus, mit der Weltkugel in der einen Hand und die andere segnend ausgestreckt über die hier versammelte Gemeinde. Unter ihm Putten, die sich in die Erdteile verkleidet haben. Europa mit der Papstkrone, Afrika und Amerika, dunkel mit Federschmuck, Asien mit Mongolenkrone und Australien, damals gerade entdeckt, mit englischer Krone und Zepter. Das Wort Gottes kann auf der ganzen Welt gehört werden. Die Priester und Gemeinden sollen aufmerksam hören, was der Geist ihnen sagt. Deswegen die Taube über dem Priester im Schalldeckel.“

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5 · Seitenaltäre

Die Seitenaltäre wurden 1742 errichtet. Der linke ist dem hl. Karl Borromäus geweiht und zeigt ihn, wie er einer Sterbenden die letzte Wegzehrung reicht. Das Bild soll nach Mezger einst ,,A. Fenz, 1742" signiert gewesen sein. Im Auszug ist die Büste des hl. Franziskus zu sehen, umgeben von Strahlenkranz, Wolken und Engelsköpfen und dem seraphischen Christus der Stigmatisation. Außen auf dem Gebälk hält ein Engel einen Totenkopf, ein anderer eine Geißel, Hinweise auf die Hilfe des Altarpatrons bei der Pest. Neben dem Altar: Paulus mit dem Schwert

Der rechte Seitenaltar ist dem hl. Johannes Nepomuk geweiht, bekrönt von der Büste des hl. Antonius von Padua mit dem Jesuskind. Hier halten die Gebälk-Engel Lorbeerkranz und Briefumschlag — Zeichen des Beichtgeheimnisses. Neben dem Altar: Petrus mit den Schlüsseln.

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6.1 · Chor - Hochaltar

Der Rechteckchor der Kirche hat die gleiche Breite wie das Langhaus, ist aber durch den Einbau von Emporen mit blaumarmorierten Balustern (wie sie auch an der Kommunionbank vorkommen) unterteilt. Nach 1900 wurden die beiden großen Fenster am 1743 geweihten Hochaltar eingebrochen. Damals sind vermutlich die großen Figuren der hll. Joseph (6.02 + 03) und Johannes des Täufers (6.14 + 15) nach außen gerückt worden. Im Auszug leuchtet ein getöntes Rundfenster mit dem Jesus-Monogramm, umgeben von einem Strahlenkranz mit Engeln auf Blattvoluten (6.22 + 23). Das Altargemälde (6.17) zeigt die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Hermann Ginter las auf ihm um 1925 die inzwischen verbrannte Signatur eines sonst unbekannten Malers Josef Ignaz Weeyand (?) und die Jahreszahl 1735. Über dem Altargemälde steht ,,Venite ad me omnes" (kommt alle zu mir), und über dem Engelkranz hängt das Wappen Heiligenberg-Werdenberg (wohl von einem früheren Altar). Auf den äußeren Säulen steht links die hl. Katharina von Alexandrien mit dem Rad (6.19 - 21), rechts die hl. Elisabeth von Thüringen mit Krug und Schale (6.24 - 26), zu der ein Bettler mit amputiertem Unterschenkel und Krückstock seine Rechte hochstreckt. In Muschelnischen rechts und links des Tabernakels (6.08 + 09) (mit Pelikan von 1740) stehen die Statuetten der hll. Katharina (6.10) und Barbara (6.12), gute frühbarocke Holzplastiken in Silberfassung. Unter den Fenstern sind die Reliquiare mit den gemalten Büsten der hll. Ephrem (6.04) und Pontianus (6.13) angeordnet; auch sie wurden aus einem früheren Bestand übernommen. Der von J. N. Spiegel gefaßte Altaraufbau setzt sich aus blaumarmorierten Säulen und Pilastern mit modernen goldenen Adern zusammen. Das rotgrundige Antependium (6.06) zieren vergoldetes Bandelwerk und das Marienmonogramm.

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6.2 · Chor & Taufstein vor dem Chor

Unter den Emporen steht ein barockes Chorgestühl aus Nußbaumholz. In der südlichen Nische hängt eine Holztafel 6.44), die in vier Köpfen das Leben nach dem Tode darstellt: Totenkopf, das von Tränen benetzte Gesicht einer ,,Armen Seele im Fegefeuer", der schmerzverzerrte Kopf des Verdammten, das verzückte Antlitz des Seligen. Gegenüber ist ein frühbarockes Bild mit dem von zwei Engeln getragenen Schweißtuch der Veronika angebracht (6.42), wohl eine ehem. Predella. Auf der rechten Seite des Chorbogens ist ein Holzrelief mit einer bewegten Grablegung Christi zu sehen (6.53), die einzige vom Kreuzweg des Überlinger Bildschnitzers Ulrich Glöckler erhaltene Station (Ende 16. Jh.). Gegenüber hängt seit 1971 Christi Taufe (6.54), eine Holzgruppe von einem unbekannten Meister aus dem Bodenseegebiet um 1700, die früher auf dem Taufsteindeckel stand.
6.51 + 52: Epitaph Christoph von Falckenstein

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7 · Decke

Über dem rechteckigen, einschiffigen Langhaus spannt sich eine weiße Decke mit Leistenstuckformen. In einem Oval in der Mitte wächst ein Herz aus Akanthusblättern, umgeben von zwölf Engelsköpfen auf Wolken, umwunden mit einer Blumengirlande und von einem Schwert durchbohrt; aus dem Herzen lodern Flammen, die von einem großen, einfachen Kreuz überragt werden: ein Symbol für die Schmerzen der Muttergottes.

Im Chor sehen wir an der Decke in der Mitte eine Krönung Mariens, ein rechteckiges Gemälde, das offensichtlich hier in zweiter Verwendung durch angesetzte Kreissegmente mit Engelköpfen, Wolken und unten durch die erweiterte Flußlandschaft bereichert wurde. Auch die ovalen Medaillons mit musizierenden Engeln gehören zu diesem älteren Gemäldebestand, der um 1600 entstanden sein muß und vermutlich aus einer anderen Kirche stammt.

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8 · Orgel(-empore)

Auch in die Orgelempore sind zu seiten des Orgelpositivs vier Bilder mit je zwei musizierenden Engeln eingelassen, gerahmt von rötlichen, dem Stuck ähnlichen Ornamenten, die erst bei der letzten Instandsetzung wieder zum Vorschein kamen. Auf der Unterseite der Orgelempore ist der segnende Gottvater mit der Weltkugel dargestellt.

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Eine neue Orgel wurde 2014 von Orgelbau Pirchner, Steinach am Brenner in das historische Gebäude / Prospekt eingebaut.

Disposition

I. Manual C – f³

II. Manual C – f³

Pedal C – d¹

Principal 8’
Gedeckt 8’
Gamba 8’
Bifara 8’
Octav 4’
Octav 2’
Hörnle 2 fach
Mixtur 3-fach

Copel 8’
Spitzflöte 4’
Flöt 2’
Quint 1 1/3’

Subbass 16’
Gedecktbass 8’
Trompete 8

Koppeln: II / I · I / Ped · II / Ped
Kanaltremulant
Temperierung nach Johann Georg Neidhardt (für eine kleine Stadt; 1725).

9 · Im Schiff

Das wichtigste Kultbild im Schiff ist die majestätische Madonna von 1657.

In die Langhauswände sind fünf rechteckige, auf Holz gemalte Ölbilder, über ihnen querovale Bilder eingelassen, alle von gleichen Stuckornamenten gerahmt. Es sind Darstellungen aus dem Marienleben mit entsprechenden Symbolen:
1. Rechts von der Kanzel: Mariae Heimsuchung, darüber eine Landschaft mit sich zuneigenden Palmen und dem Schriftband BLANDA SE PACE SALUTANT. (9.01 + 02)
2. Gegenüber: Christi Geburt mit der aufgehenden Sonne und CURATIS FERT GAUDIA PARTUS. (9.03 + 04)
3. Daneben: Darstellung im Tempel mit dem singenden sterbenden Schwan und ALIIS VITAM SIBI FUNERA CANTAT. (9.05 - 07)
4. Auf der Nordseite: Marientod mit Weihrauchfaß und EXPIRAT SUAVITER. (9.08 - 10)
5. Gegenüber: Maria auf der Mondsichel, von Wolken und Engeln zum Himmel getragen, darüber ein sich erhebender Phönix und COELUM REDIVIVA PETIT. (9.11 - 13)

9.14: Gebet zu Maria

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10 · Beichtstühle

Die fünf an den Längsseiten des Schiffes eingelassenen Beichtstühle sind in den 30er Jahren des 18. Jh. mit Intarsien und Schnitzereien verzierte Schreinerarbeiten. Der fürstbischöflich Konstanzische Hofmaler Jacob Anton v. Lentz (geb. 1701 in Meßkirch, gest. 1764 in Konstanz) hat die signierten und ,,1734" und ,,1735" datierten, ins Schnitzwerk eingefügten Bilder büßender Heiliger gemalt: an der Nordseite die hll. Maria von Ägypten und Maria Magdalena, an der Südseite die hll. Hieronymus, Petrus und König David — höfisch elegante Rokokobilder. Der breitere, anders dekorierte Beichtstuhl an der Westwand ist von dem schon erwähnten Bild der Madonna mit Betenbrunn im Hintergrund bekrönt.

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Impressum

Wallfahrtskirche St. Maria Betenbrunn fotografiert am 06.08.2018 - 187 Bilder
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 04.04.2020 SDG
(c) 2020 Foto-Kunst Andreas Keller

Externe Links überprüft: 07.05.2022

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