Kentheim · St. Candiduskirche
Quelle: Andreas Kieser, Ortsansichten (1681) · Kentheim : Sommenhardt, Bad Teinach-Zavelstein CW · Landesarchiv Baden-Württemberg
Link: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-513322
Inhalt
Allgemeine Hinweise · Links
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Ein kleines Faltblatt liegt in der Kirche aus und informiert über den Bau und seine Ausstattung. Darin insbesondere auch der Grundriss der Kirche und eine schematische Darstellung der Bilder im Chor.
Auf der Website Stadtwiki Pforzheim-Enz wird die St. Candiduskirche kurz vorgestellt, dazu zahlreiche Fotos.
siehe auch: Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg’s
Aus dem Jahr 1958 gibt es eine kurze Kirchenbeschreibung von Oscar Heck. Zu finden über die Landesdenkmalpflege Bad.-Württ., dort Link "pdf".
Empfohlen sei der kleine Kirchenführer, verfasst von (Vater & Sohn) Karl & Siegfried Greiner, erschienen in 5. Auflage 1987 im Verlag Weberdruck, Pforzheim "ST. CANDIDUSKIRCHE IN KENTHEIM" - hieraus wird nachfolgend des öfteren (Quelle: "Greiner") zitiert.
Der hl. Candidus von Kentheim lautet ein Aufsatz von Wolfgang Irtenkauf, erschienen 1965 in "Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte". PDF hier zum Download.
Informationen auch auf www.kirchbau.de
Außen
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Dachreiter (Kreuz) über der Westfassade
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Sakristei · Fratzenkopf
... dagegen sind beachtenswert die beiden Fratzenköpfe am Dachgesims, die zur Abschreckung des Bösen dienen sollten. Vor allem jener Kopf, den man an der nordöstlichen Ecke der Sakristei erblickt, macht trotz Verstümmelungen noch immer die ihm zugedachte Abwehr teuflischer Wesen recht deutlich durch seine menschlich-tierhaft gestaltete Fratze: Vorquellende Augäpfel, riesige Ohrmuscheln, große Nase (abgeschlagen), breit gezogenes offenes Maul, eigenartige Zähne, fleischige weit heraushängende Zunge (z.T. abgeschlagen), stark vortretende Halsschlagadern. (Quelle: Greiner)
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Sakristei · Fratzenkopf
(Nordostecke - siehe Text oben)
Innen
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Altar
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Taufstein
Innen
Altar
Im Chor
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Grabstein
A(nno) D(omini)? MVCI / obiit d(omi)n(u)s michel / klenck plebanus i(n) Zoffelstein c(ui)us a(n)i(m)a r(equiescat) i(n) p(ace), das heißt zu deutsch: Im Jahre des Herrn 1501 starb Herr Michel Klenck, Pfarrer in Zafelstein, dessen Seele im Frieden ruhen möge. (Quelle: Greiner)
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Grabstein
Anno D(o)m(ini) 1581 / Starb michell Jeger / den 18 / tagSeptem(b)er. Unter der Schrift befindet sich ein Wappenschild, in dem ein Jagdhorn über einem Dreiberg zu sehen ist.
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Tür zur Sakristei
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Die Wandgemälde im Schiff
Eine bewegte Geschichte in der neueren Zeit haben die Wandgemälde der Kentheimer Kirche hinter sich. Nach der Reformation hat man sie übertüncht, zum Anfang des 19. Jahrhunderts zeigten sich an den Wänden Farbspuren, und der kunstsinnige Graf Wilhelm von Württemberg ließ die Gemälde im Chor 1840 freilegen. Ein Sachverständiger jener Zeit, Karl Grüneisen, meinte: „... Das älteste Werk christlicher Wandmalerei befindet sich in der kleinen Kirche oder Waldkapelle zu Kentheim ... zwar sind auch im Schiff des Kirchleins an der nördlichen Wand Spuren von Bemalung sichtbar, doch ohne einer Enträtselung fähig zu sein...". Im Jahre 1890 restaurierte der Kunstmaler Haaga die Bilder im Schill und im Chor, wobei er manches ergänzte, vieles übermalte und dadurch den alten Bilderzustand veränderte.
Die restaurierten Gemälde hatten durch Einwirkung der Feuchtigkeit im Laufe des 20. Jahrhunderts sehr gelitten. Nur durch eine vorhergehende Sicherung der Mauern und durch Austrocknung der Wände war es im Jahre 1956 möglich geworden, die Wandgemälde weiterhin zu erhalten. Professor Rudolf Lempp leitete die gesamte Wiederherstellung der Kirche, der Kunstmaler und Restaurator Walter Hammer machte sich verdient durch Instandsetzung des Innenraums, insbesondere aber durch Restaurierung der Wandgemälde.
Seit der ersten Entdeckung dieser Kunstwerke in Kentheim ist immer wieder versucht worden, diese zu datieren: Im 12. oder im 13. Jahrhundert sollten die Gemälde des Schiffs nach der Meinung verschiedener Fachleute entstanden sein. Doch heutzutage glaubt man, sie seien in der Mitte des 14. Jahrhunderts gemalt worden, während die Ausmalung des Chors im beginnenden 15. Jahrhundert angesetzt wird.
Das Leben Jesu in einer größeren oder kleineren Anzahl von Bildern darzustellen, findet man seit dem frühen Christentum. In Kentheim gab es 24 bis 27 Szenen aus dem Leben Jesu. Soweit diese noch zu erkennen sind, kann man folgende feststellen:
Obere Reihe: Verkündigung.
Mittlere Reihe: Christus in Gethsemane, Verrat durch Judas, Christus vor Pilatus, die Dornenkrönung, die Geißelung, die Kreuztragung, zwei Frauen (Weiteres nicht zu sehen).
Untere Reihe: Kopf Christi und eine zweite Person, Christus am Kreuz, die Kreuzabnahme, die Grablegung, die Auferstehung.
Der Maler dieser Szenen war ein Meister der Bildkomposition, besonders eindrucksvoll ist die Darstellung Christi in Gethsemane mit den schlafenden Jüngern: Neben der geschlossenen Jüngergruppe, die pyramidenartig angeordnet auf dem Boden sitzt, steht Christus mit ausgestreckten Armen und aufwärtsgerichteten Händen, von oben kommt ihm eine Engelshand (oder die Vaterhand Gottes) entgegen, und durch diese Gebärde bildet Christus mit den Jüngern zusammen eine zweite Pyramide, die ihre Spitze in der Engelshand findet. Auch der kreuztragende Jesus oder die Frauen und die Engel am leeren Grabe oder die Dornenkrönung und die Geißelung zeigen deutlich die verschiedenen Möglichkeiten des Malers, die Gestalten und die Gegenstände in einem wohlausgewogenen Verhältnis auf der Bildfläche zu verteilen.
Wandgemälde im Schiff · Mittlere Reihe
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Wandgemälde im Schiff · Untere Reihe
Bilder im Chor
A1 König schaut aus seiner Burg dem Drachenkampf zu
A2 Georg besiegt den Drachen und rettet damit die Königstochter
A3 Georgs Räderung
B1 Messe des Bischofs Candidus
B2 Bewaffnete bedrohen Candidus
B3 Ermordung des Bischofs Candidus
C1 Hl. Margareta
C2 Hl. Barbara
D1 Enthauptung der Hl. Katharina (?)
D2 Geißelung der Hl. Katharina (?)
E Frau | Mann mit Buch (Bild teilweise zerstört)
F1 Gottvater mit Kain und Abel
F2 Mariae Verkündigung
G Christus als Weltenrichter
- Symbole der 4 Evangelisten:
g1 Engel (Matthäus)
g2 Löwe (Markus)
g3 Adler (Johannes)
g4 Stier (Lukas)
Wandbilder im Chor
Deckengemälde I
Deckengemälde II
Alle Bilder überragt Christus als Weltenrichter, thronend auf zwei Regenbogen, zwei Schwerter (vielleicht ursprünglich Schwert und Lilie) gehen aus seinem Munde, an den Händen zeigen sich die Wundmale. Um ihn strahlt der Sternenhimmel mit den vier Evangelistensymbolen
Impressum
Kentheim · St. Candiduskirche fotografiert am 05.08.2015
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 28.08.2015
(c) 2015 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 06.06.2022
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