Grafenau · Martinskirche

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Über die Martinskirche in Grafenau (Ortsteil Döffingen) geben vor allem drei Quellen Auskunft:
Die Website der Kirchengemeinde
ein von der Kirchengemeinde herausgegebenes Faltblatt "Entdeckungsreise durch die Döffinger Martinskirche"
und ein umfangreiches "Heimatbuch" Grafenau.
Aus diesen wird nachfolgend - mit dankenswerter Genehmigung der Kirchengemeinde und der Gemeinde Grafenau - zitiert.
Weitere Hinweise gab mir Pfarrer Martin Süßer (heute in Ehningen), wofür ich herzlich danke, wie auch besten Dank für die wunderbare Unterstützung vor Ort durch Ingeborgursula Haar und Tilman Huber.

Buch-Empfehlung

ISBN: 978-3-949763-29-8 · Format: Din A4 · 360 Seiten mit 65 farbigen Abbildungen

Ulrich Zimmermann
Die Predigtkirche und die Querkirche - Protestantischer Kirchenbau in Württemberg. Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchen-raums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen.
J. S. Klotz Verlagshaus 2023,
==> S. 239, 277

Zeitreise

um 830
bestand in Döffingen bereits eine Kirche. Davon berichtet eine Urkunde aus der Zeit um 1100. Aller Wahrscheinlichkeit nach zählte dieses Gotteshaus zu den „Urkirchen", den ältesten geistlichen Zentren für oft viele umliegende Orte, die erst später kirchlich selbstständig wurden.

1075
Am 9. Oktober bestätigt König Heinrich IV. dem Kloster Hirsau unter anderem die Schenkung der Kirche zu „Toffingen". Dies ist die erste urkundliche Erwähnung unseres Ortes und der Kirche. Der Turm (bis auf das oberste Stockwerk und den Turmhelm) könnte, seiner Bauweise nach, 1075 bereits gestanden haben. In der Folgezeit entsteht eine stark befestigte Kirchenburg.

23. August 1388
Die Kirchenburg bildet das Zentrum der Schlacht von Döffingen zwischen einem Heer der freien Reichsstädte und Truppen des Grafen Eberhards von Württemberg. Zwar fällt Ulrich, der Sohn des Grafen, aber die Schlacht endet mit einer völligen Niederlage der Reichsstädte. Württemberg und damit die Fürstenmacht gewinnt im deutschen Südwesten endgültig das Übergewicht über die freien Städte.

1516
Das Kirchenschiff wird im spätgotischen Stil neu errichtet. Im Inneren wird die Kirche im Stil der Renaissance ausgemalt.

1534
Das Herzogtum Württemberg schließt sich der Reformation an. Damit wird auch in der Döffinger Kirche der evangelische Gottesdienst eingeführt. Der Nachbarort Dätzingen, im Besitz des Malteserordens, bleibt katholisch.

8. September 1634
Plündernde kaiserliche Soldaten zünden Döffingen an. Bis auf die Fleckenmühle und das Schafhaus wird der ganze Ort zerstört. Auch die Kirche brennt aus. Ab 1641 wird sie unter großen Mühen in vereinfachten Formen wiederaufgebaut.

18./19. Jahrhundert
Die Einwohnerzahl von Döffingen wächst stark an. Da die Gemeinde sich einen Neubau oder eine Erweiterung der inzwischen zu kleinen Kirche nicht leisten kann, wird die Emporenanlage mehrfach erweitert.

20. April 1945
Deutsche Truppen auf dem Rückzug durch Döffingen werden von französischer Artillerie beschossen. Dabei wird der Kirchturm stark beschädigt, mehrere Häuser oberhalb der Kirche zerstört - und sechs Menschen kommen zu Tode.

1960 - 1962
Der Kirchturm wird saniert, das Kirchenschiff außen und innen erneuert und um vier Meter nach Westen verlängert. Dadurch können im Inneren die Seitenemporen entfernt werden.

2002 - 2005
Erneut wird die Martinskirche grundlegend saniert. Die Orgel wird am bisherigen Platz im Chorraum ausgebaut und eingelagert. Eine neu gebaute kleine Empore an der Südseite des Kirchenschiffs ist als künftiger Standort der Orgel vorbereitet.
Am Samstag, 17. April 2010 hörten wir stolz und glücklich zum ersten Mal die neue Orgel der Martinskirche im Einweihungskonzert. Bezirkskantor Sven-Oliver Rechner brachte sie für uns zum Klingen.

Entdeckungsreise

Die Martinskirche
Die schriftlichen Quellen nennen als Patroninnen von Nebenaltären der Kirche vor der Reformation Maria und Agnes. Angaben über den ursprünglichen Hauptnamengeber der Kirche machen sie nicht, und auch der Volksmund hat keine Erinnerung an ihn bewahrt. Seit 1979 nennt die Gemeinde ihre Kirche Martinskirche, da alle anderen Urkirchen der Umgebung dem Heiligen Martin geweiht waren.

Der Eckstein
Der erhaltene nordwestliche Eckstein mit der Jahreszahl 1516 erinnert an den Neubau des Kirchenschiffs und zeigt seine ursprüngliche Länge an.

Das Sgraffittobild
Das von W. Pfeifer entworfene Sgraffittobild an der östlichen Außenwand der Sakristei zeigt den „apokalyptischen Reiter" der Offenbarung des Johannes, dem „Macht gegeben wurde, den Frieden von der Erde zu nehmen" (Offbg. 6,4). Die Jahreszahlen 1388,1634,1945 erinnern an die drei großen Ausbrüche von Gewalt, die Döffingen in seiner Geschichte getroffen haben. Unter dem Bild steht der prophetische Mahnruf zur Abkehr von Unterdrückung und Gewalt:„0 Land, Land, Land, höre des Herrn Wort." (Jeremia22,29)

Das Hauptportal
An den ursprünglich gotischen Stil des Kirchenschiffs erinnert nur noch das Hauptportal im Westgiebel. Die kupfergetriebene Tür zeigt die Berufung der ersten Jünger durch Jesus: „Folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen!" (Markus 1, 17) Die Vögel und die Lilien des Seiteneingangs erinnern an die Bergpredigt:„Sorgt nicht..." (Matthäus 6,25-30).

Die Innenausmalung
Die Innenausmalung des 16. Jahrhunderts wurde beim Brand der Kirche 1634 weitgehend zerstört. Original erhalten blieb eine Türeinfassung auf der Nordseite. Die sonstige Ausmalung wurde nach erhaltenen Beispielen aus der Renaissancezeit 1962 neu geschaffen und 2004 erneuert.

Der Altarkruzifixus
Der Altarkruzifixus stammt von 1675. Er wurde zur Geburt seines sechsten Kindes gestiftet von Cunrad Kopp, nachdem die ersten drei und das fünfte Kind aus seiner zweiten Ehe alle im Kleinkindalter verstorben waren. Seit der Renovierung hängt der Kruzifixus wieder an seinem ursprünglichen Platz hoch im Chorbogen über dem Altar. An dieser Stelle erinnert das Kreuz nicht nur an den Tod Jesu, sondern auch daran, dass er erhöht worden ist, dass er lebt und dass vor ihm „sich beugen werden aller Knie im Himmel und auf Erden und unter der Erde" (Phil 2, 10).

Die Farbfenster
Auch die beiden Farbfenster im Osten und im Westen erinnern an Ostern: sie zeigen die drei Frauen am leeren Grab (Markus 16, 1-8) und den Auferstandenen mit den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lukas 24, 13-35).

Der Gekreuzigte und der Auferstandene
Jesus Christus wird uns in unserer Kirche auf zweifache Weise vor Augen gestellt: als Leidender, der uns in schweren Zeiten zum Bruder und Weggefährten werden kann - und als der, der uns voraus ist, der die Tür geöffnet hat, die aus einem dunklen Raum ins Licht und ins Weite führt: „Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens". (Hebräer 12,2a).

Die Kanzel
Auf dem Schalldeckel der Kanzel von 1686 steht der auferstandene Christus mit der Siegesfahne.

Der Längsbalken
Am Längsbalken der Decke erinnern das Wappen des Herzogtums Württemberg und das Ortswappen mit der Jahreszahl 1687 an eine Renovierung der Kirche nur 25 Jahre nach Abschluss des Wiederaufbaus. Bei der Verlängerung des Kirchenschiffs 1962 wurden in gleicher Gestaltung als Christussymbol ein Pelikan angefügt, der seine Kinder mit dem eigenen Blut nährt, und das Schiff der „oikoumene" (der weltweiten Kirche).

Andreas Kieser · Döffingen

Quelle: Hauptstaatsarchiv Baden-Württemberg
Forstlagerbücher · Kieser-Ortsansichten / Ca. 1680-ca. 1690 / Döffingen

Im Jahr 1988 gab die Gemeindeverwaltung Grafenau (Württ.) ein umfangreiches Buch heraus:
Grafenau · Ein Heimatbuch für seine alten und neuen Bürger.

Aus diesem kann man die Seiten 47 - 56, auf welchen die Martinskirche beschrieben wird, herunterladen.: Download

Informationen auch auf www.kirchbau.de

Oberamt Böblingen

Auszug aus Kapitel 9. Döffingen (erschienen 1850)

Die beinahe in der Mitte des Dorfs gelegene Pfarrkirche hat in ihrer Bauart nichts bemerkenswerthes, da sie in den Jahren 1642–1649, demnach in einer Zeit erbaut wurde, wo bittere Noth der Kunst gebot (s. unten). Das Innere ist nicht besonders hell und für die gegenwärtige Gemeinde etwas zu klein; das württembergische Wappen und das von Döffingen (im rothen Schild zwei gekreuzte goldene Hacken) mit der Jahreszahl 1687 zieren den Längebalken der flachgetäfelten Decke. Auf demselben Balken steht auch, daß die Kirche 1687 renovirt worden sey, also schon 38 Jahre nach der Erbauung, was deutlich zeigt, wie mangelhaft der Bau ausgeführt wurde. Am östlichen Ende des Langhauses steht der viereckige massive Thurm, dessen Gewölbe im untern Stockwerk die Stelle des Chors vertritt. Er ist offenbar älter als die gegenwärtige Kirche, und die im Döffinger Taufbuch enthaltene Bemerkung, daß der Thurm erst 1661 vollendet worden sey, scheint sich bloß auf die an demselben vorgenommenen Veränderungen und auf die Wiederherstellung des bei dem stattgefundenen Brande zu Grunde gegangenen Einbaues und des Daches zu beziehen, da sich nicht wohl annehmen läßt, daß man zu einer Zeit in der die Gemeinde nicht Mittel genug hatte, eine ordentliche Kirche zu bauen, einen derartigen massiven Thurmbau unternommen hätte. Überdieß hat der Thurm ganz die Construction der älteren Thürme, so daß man ihn ohne Bedenken, wenigstens die untern Stockwerke desselben, als ein Überbleibsel der früheren Kirche betrachten darf. Auf dem Thurme hängen 2 Glocken, die größere mit der Umschrift: »in te domine speravi non confundar in aeternum anno dom. 1657;« auf der kleineren steht »anno dom. 1657.« Der um die Kirche gelegene befestigte Begräbnißplatz, welcher in der bekannten Schlacht bei Döffingen eine so bedeutende Rolle spielte, wurde 1837 aufgegeben und ein neuer am östlichen Ende des Orts angelegt. Von den alten Mauern dieses Kirchhofs ist noch ein bedeutender Theil vorhanden; sie sind ziemlich dick und zeigen noch an manchen Stellen Reste des ehemaligen Umganges. Das Eigenthum und die Unterhaltung der Kirche hat die Stiftungspflege.

Luftbild (vor 1988)

2016 (Foto: Tilman Huber)

Leuchttisch: Klick in ein Bild öffnet ihn und zeigt die Bilder groß

Außen (1)

Grabplatte an der Nordseite der Kirche. Die Schrift war wahrscheinlich früher mit weißer Farbe hervorgehoben. Heute nur noch Spuren... In der Bildkopie rechts habe ich - soweit möglich - die Buchstaben nachgezogen und darunter eine Transkription versucht.

(Klick ins Bild vergrößert)

Hier ruht im Grab
Maria
einzig überbliebenes Töchterlein
... Georg Schuler und seiner
... Ehefrau Sara geb. Kahner
geb. den 19 Dez. 1808
g den 20 Feb 1819
...

Außen (2) Sgrafittobild

Das von W. Pfeifer entworfene Sgraffittobild an der östlichen Außenwand der Sakristei zeigt den „apokalyptischen Reiter" der Offenbarung des Johannes, dem „Macht gegeben wurde, den Frieden von der Erde zu nehmen" (Offbg. 6,4).
Die Jahreszahlen 1388,1634,1945 erinnern an die drei großen Ausbrüche von Gewalt, die Döffingen in seiner Geschichte getroffen haben.
Unter dem Bild steht der prophetische Mahnruf zur Abkehr von Unterdrückung und Gewalt:„0 Land, Land, Land, höre des Herrn Wort." (Jeremia22,29)

Außen (3) Stele im Kirchgarten

(1) >An Sankt Barthels Abend< den 23. August 1388 entscheidet sich bei Döffingen in einer der blutigsten Schlachten des ausgehenden Mittelalters das weitere Schicksal des deutschen Südwesten. Die Fürsten siegen über die Reichsstädte. >Drüben der Städter Scharen stehn von Reutlingen von Augsburg von Ulm die Banner wehn<

(2) Graf Eberhard II. von Württemberg der Greiner schlägt durch eine Kriegslist das mächtige Heer der Städter. Graf Ulrich sein einziger Sohn und Erbe der Grafschaft verliert sein Leben in der Schlacht. >Zu Döffingen im Dorfe da hat der Graf die Nacht bei seines Ulrichs Leiche des einzgen Sohns verbracht.
(Fuß): Ludwig Uhland Versus Fecit. MDCCCXV · Markus Wolf sculpsit MMXIII

(3) >Der Fink hat wieder Samen< Am Tag der Schlacht wurde geboren als Sohn von Graf Eberhard III. dem Milden und der Herzogin Antonia Visconti von Mailand Ulrichs Enkel Graf Eberhard IV. von Württemberg. Seine Ehe mit Gräfin Henriette von Mömpelgard brachte für vier Jahrhunderte die Grafschaft Montbelliard in Burgund an das Haus Württemberg.
(Fuß): Dr. Gerhard Raff invenit

(4) Graf Ulrichs Witwe Herzogin Elisabeth von Bayern Tochter von Kaiser Ludwig dem Bayern und der Gräfin Margarethe von Holland erwirbt in Döffingen Grundbesitz im Andenken an ihren gefallenen Gemahl.

Außen (4) Turm · Uhr · Hahn

Außen (5) Portal

An den ursprünglich gotischen Stil des Kirchenschiffs erinnert nur noch das Hauptportal im Westgiebel. Die kupfergetriebene Tür (Wilhelm Pfeiffer 1962) zeigt die Berufung der ersten Jünger durch Jesus: „Folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen!" (Markus 1, 17) Die Vögel und die Lilien des Seiteneingangs erinnern an die Bergpredigt:(Matthäus 6,25-30):
(25) Darum sage ich euch: (b) Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? (26) Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? (27) Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? (28) Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. (29) Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. (30) Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

Innen (1) Heute · vor/nach der Renovierung 1962 · Heute

Innen (2) Taufstein · Kanzel

Der Altarkruzifixus

stammt von 1675. Er wurde zur Geburt seines sechsten Kindes gestiftet von Cunrad Kopp, nachdem die ersten drei und das fünfte Kind aus seiner zweiten Ehe alle im Kleinkindalter verstorben waren. Seit der Renovierung hängt der Kruzifixus wieder an seinem ursprünglichen Platz hoch im Chorbogen über dem Altar.

Innen (3) Chor · Crucifix

INRI = sind die Initialen für den lateinischen Satz Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum (auch Jesus Nazarenus Rex Judaeorum) – „Jesus von Nazaret, König der Juden“. Dieser Satz stand nach Joh 19,19f in drei Sprachen (Hebräisch, Griechisch, Lateinisch) auf einer Tafel, die der römische Statthalter Pontius Pilatus oben am Kreuz Christi anbringen ließ, um den Rechtsgrund seiner Verurteilung anzugeben. Sie wird daher auch Kreuzestitel (Titulus crucis) genannt. Nach den übrigen Evangelien (Mk 15,26 EU; Mt 27,37 EU; Lk 23,38 EU) lautete die Tafelinschrift nur „der König der Juden“.

JHS = Transkription der ersten beiden und des letzten Buchstaben des griechischen Namens Jesu, Iota-Eta-Sigma-Omikron-Ypsilon-Sigma oder ΙΗΣΟΥΣ, also JESUS, ab. Das I ist das griechische Iota, das H das Eta und das S das Sigma.
Eine volkstümliche Deutung für IHS ist – unter mehreren anderen – im Deutschen auch „Jesus, Heiland, Seligmacher“ (siehe auch ICHTHYS). Verbreitet ist auch die lateinische Lesart Iesus Hominum Salvator („Jesus, der Retter der Menschen“)

Quelle: Wikipedia

Innen (4) Chorfenster (Saile 1962)

Die drei Frauen am leeren Grab

Markus 16, 1 - 8

Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. (2) Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. (3) Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? (4) Und sie sahen hin und wurden gewahr, daß der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. (5) Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. (6) Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. (7) Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, (a) daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. (8) Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.

Rosette (Chor Decke)

Innen (5)

Längsbalken · Medaillons

Am Längsbalken der Decke erinnern das Wappen des Herzogtums Württemberg und das Ortswappen mit der Jahreszahl 1687 an eine Renovierung der Kirche nur 25 Jahre nach Abschluss des Wiederaufbaus. Bei der Verlängerung des Kirchenschiffs 1962 wurden in gleicher Gestaltung als Christussymbol ein Pelikan angefügt, der seine Kinder mit dem eigenen Blut nährt, und das Schiff der „oikoumene" (der weltweiten Kirche).

Innen (6) Empore · Orgel

Auf der Website von Tilman Trefz Orgelbau und Intonation findet man umfangreiche Informationen zum Projekt neue Orgel (inkl. Disposition s.u.):
Ein Neubauprojekt der Firma Mauch
Ausarbeitung von Konzept, Konstruktion und Klanggestaltung: Tilman Trefz
Sachverständiger: KMD Prof. Volker Lutz, Stuttgart

Disposition:

HAUPTWERK
Principal doux 8' neu bis h', Prospekt und Innenpfeifen 85% Zinn. Enge Mensur (C: 110mm)
Rohrflöte 8' C-f° Holz, gedeckt, sehr weit, alt. Ab fis° neu in Metall 40% Zinn.
Rohraufsatz am Übergang lang und dünn. Zum Diskant hin zunehmen weiter und kürzer.
Octave 4' alt, weite Mensur, dunkle Intonation
Octav 2' alt, kräftig aber unaufgeregte Intonation. Im Diskant gerückt.
Mixtur III 1 1/3' alt, neu zusammengesetzt.

POSITIV
Bourdon 8' C-fis° gebrauchte Holzpfeifen, ab g° Metall gedeckt aus altem 2 2/3'
Flöte 4' Neu in Holz, innenlabiert mit Stufenkern. Fichte und Ahorn, offen ab C.
Nasard 2 2/3' C-h° im Prospekt, neu. Rest alt.
Doublette 2' alt, Diskant gerückt
Terz 1 3/5' alt, gerückt
Tremulant

PEDAL
Subbass 16' C-H Holz, Altsubstanz. Ab c° mit Rohrflöte 8' C-f°
Violonbass 8' C-H mit Principal doux 8', ab c° eigene Fortsetzung, zum Teil Prospekt

Normalkoppeln
leicht ungleichstufige Temperatur

(7) Turm

(8) Glocken

Zum Abschluß der Kirchenerneuerung hat Familie Sam-Ziehr zu den bereits im Advent 1950 neu beschafften und von Fa. Kurtz, Stuttgart, gegossenen 2 Glocken

- Christusglocke, 383 kg, Ton B, mit der Umschrift „Er ist unser Friede"

- und der Gebetsglocke, Ton As, 585 kg, Umschrift „Wachet und betet" –

(im 2. Weltkrieg verschont geblieben war nur die 1921 beschaffte kleine C-Glocke)

nach Verstärkung des alten hölzernen Glockenstuhls die 18 Ztr. schwere neue Dreifaltigkeitsglocke gestiftet (von Fa. Bachert Kochendorf gegossen; 1,20 m Durchmesser) mit der Inschrift „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll" und dem Symbol der Dreieinigkeit: Schöpfungskreis, darüber Kreuz und Friedenstaube des Heiligen Geistes, ferner Stifterwappen und Inschrift 1963, die am Weihnachtsfest 1963 zum 1. Mal erklungen ist (Ton B).

Kleine C-Glocke

Gottes Wort bleibet in Ewigkeit

Dreifaltigkeitsglocke

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll

Christusglocke

Er ist unser Friede

Gebetsglocke

Wachet und betet!

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Glocken- / Läutemaschine

Impressum

Grafenau (Döffingen) · Martinskirche fotografiert am 29.01.2016
s-w-Fotos entnommen dem Heimatbuch Grafenau und der Website der Kirchgemeinde
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 04.03.2016
(c) 2016 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 06.06.2022

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