Aichtal-Aich Albanuskirche

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Andreas Kieser 1683

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Quelle:
LANDESARCHIV BADEN-WÜRTTEMBERG
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 107/18 Bd 52 Bl. 18 Bild 1
Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/7f-1-513028-1

Die Albanuskirche hatte ich schon 2007/2008 fotografiert und Bilder auf www.kirchen-online.org im März 2011 veröffentlicht.
Im Zuge der Gesamtdarstellungen der drei Kirchen im Aichtal (von West nach Ost: Neuenhaus / Aich / Grötzingen) nun nochmals neu.

Die Kirche wird sehr schön und ausführlich in mehreren Publikationen beschrieben. U.a.:
Aichtal in alten Ansichten. Von Günter Klock. Europäische Bibliothek Zaltbommel/NL 1998
Risse in der evangelischen Kirche von Aich.. Bauhistorische Untersuchungen, Verformungsanalyse und Maßnahmen zur Bestandssicherung. Von Günter Eckstein und Andreas Stiene. 2004
Informationen zur Albanuskirche Aich. Zusammengestellt von Walter Wezel. April 2004 / Dezember 2007. Basis für:
Die Baugeschichte der Albanuskirche Aich. Sonderausgabe. März 2013. Hrsg. von der Evang. Kirchengemeinde Aich. 64 S., Hieraus wird nachfolgend mehrfach zitiert (mit: Quelle: Baugeschichte).
Broschüre "Evangelische Kirche Aich" von Günter Klock. Heft 8 in der Reihe "Aichtal Geschichte". 2010

Link der Kirchengemeinde ==> Gottesdienst / Albanuskirche: Bilder und Informationen. Hier auch Link zum pdf "Die Baugeschichte der Albanuskirche Aich"

Ulrich Zimmermann ergämzt diese Darstellung mit dem Hinweis:
Die Albanuskirche war bis 1964 eine Querkirche mit der Kanzel auf der Südwand sowie einer auf die Kanzel ausgerichteten Parterre-Bestuhlung und Dreiseiten-Empore.

Beschreibung des Oberamts Nürtingen / Kapitel B2 - Aich

Informationen auf www.kirchbau.de

siehe auch: Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg’s

Wer war Albanus?

Namenspatron der Aicher Kirche ist der um 406 n. Chr. gestorbene Alban von Mainz, der zugleich Namenspatron der Stadt Mainz und von Kirchen in Ober- und Niederbayern sowie etwa in Basel oder Winterthur ist. Geboren wurde Alban wohl in Italien, sein lateinischer Name bedeutet entweder „der Weiße“ oder ist ein Hinweis darauf, dass sein Träger aus der in Mittelitalien gelegenen Stadt Alba Longa stammt.
Dem Martyrologium des Rabanus Maurus zufolge wurde Alban durch Ambrosius von Mailand zusammen mit zwei Gefährten zur Mission nach Gallien entsandt. In Mainz sei er beim Angriff der Vandalen auf die Stadt beim Gebet überrascht und enthauptet worden. Die spätere Legende erzählt, dass Alban seinen abgeschlagenen Kopf bis zu der Stelle brachte, an der er beigesetzt werden wollte.
Alban galt als Schutzheiliger der Bauern und wurde als Beistand bei Unwettern ebenso angerufen wie bei Hals- und Kopfschmerzen, Pest, Epilepsie und Harnwegerkrankungen.
Sein Feiertag ist der 21. Juni.

Dr. Ernst Michael Dörrfuß

Quelle: Baugeschichte

Albanus in Wikipedia

Baugeschichte - tabellarische Übersicht

12./13. Jahrh.

Romanische Grab- und Friedhofskapelle

14. Jahrhundert

1451 Gotischer Kirchenbau mit Dachreiter als Turm

um 1600

Erweiterung nach Osten mit Turmbau

1791

Eine Längsempore wird eingebaut

1870/71

Außen- und Innenrenovierung

1871

Einbau einer Orgel; Fa. Goll Kirchheim/Teck

1908

Kirche wird heizbar gemacht

1914/18

Eine der beiden Glocken aus dem Jahr 1753 fällt dem Ersten Weltkrieg zum Opfer

1920

Hauptausbesserung Kircheninnenraum und Einbau einer neuen Kirchenuhr. Eine Ersatzglocke aus Gusseisen wird installiert

1923/27

Umdecken Kirchendach über dem Chor (Nordseite)

1927

Elektrisches Licht wird eingebaut

1934

Umdecken Kirchendach Südseite

1939/45

Die zweite Glocke aus dem Jahr 1753 muss abgegeben werden

1947

Ausbesserung und Erneuerung des Kirchenraumes

1949

Die Orgel wird renoviert, da Wurmfraß sie stark in Mitleidenschaft gezogen hat

1950

Glockenweihe der drei neuen Glocken mit den Tönen A, H und Cis

1951

500-jähriges Bestehen der Kirche zu Aich, 1451–1951

1963/64

Grundlegende Innenrenovierung der Kirche. U. a. werden neue Kirchenfenster eingebaut

1966/67

Neue Orgel von der Fa. Weigele Echterdingen wird eingebaut

1970

Kirchturm Außenrenovierung

Turmhelm renoviert, Eternitverschalung Glockenturm

1996/97

Renovierung Kirchturmfassade. Reparatur Zifferblätter und Zeiger der Uhr

2003

Dachstuhlsanierung und Neueindeckung vom Kirchendach. Drainage an der Nord- und Westseite erneuert

2006

Außenrenovierung der Kirche mit Anbringen eines Turmhahns, Rückbau der Turmverschalung Eternit, komplette Sanierung der Außenwände, Ausbau und ersetzen von schadhaften Sandsteinen, Neuanstrich der Außenwände einschließlich Kirchturm

2011

Am 30. Mai 2011 Start der Innenrenovierung. Einbau einer neuen Bankheizung, Erneuerung der Elektroinstallation, Kirchenbeleuchtung und Lautsprecheranlage, neue Farbgestaltung von Kirchenbänken, Holzdecken, Umgestaltung der Geländer, Überarbeitung des Kruzifix, Reinigung und Neulackierung der Orgelpfeifen, restauratorische Instandsetzung der Innenwände und Malereien, Überarbeiten der Holzböden, Erneuerung der WC-Anlage

1 · Außen

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2 · Innen · Übersicht

Lt. Ulrich Zimmermann war die Albanuskirche bis 1964 eine Querkirche mit der Kanzel auf der Südwand sowie einer auf die Kanzel ausgerichteten Parterre-Bestuhlung und Dreiseiten-Empore. Heute nicht mehr sichtbar.

9 Bilder (Klick ins Bild unten startet die Diashow).

 

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3 · Innen - Die Fenster im Chor

Die drei Chorfenster wurden von der Künstlerin Gudrun Müsse Florin aus Göggingen (Ostalbkeis) geschaffen. Nachfolgend die Beschreibung der Chorfenster im Originaltext der Künstlerin.

Einzelansichten

Das mittlere Fenster wird 2x dargestellt, da eine Aufsicht wegen des davorstehenden Crucifix nicht möglich ist.
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3.1 · Das linke Fenster

zeigt das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“.

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Im oberen Bereich die Gestalt des Vaters zweimal:

rechts die Begegnung mit dem wiederkehrenden Sohn,

links die Situation mit dem neidischen Sohn, der sich mit dem grünen Finger auf den „Verlorenen“ zeigend beklagt.

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Im unteren Bereich der Gesamtaufteilung aller Fenster die negative Seite der Geschichte: 3 Szenen.

Links, inmitten mehrerer Gestalten wirft der verlorene Sohn mit Geld um sich. (Leider ist durch eine Reparatur, zu der ich nicht hinzugezogen wurde, ein ungestaltetes Glasstück hineingesetzt worden).

Unten rechts, die Verzweifelung und darüber der Weg nach Hause.

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3.2 · Im mittleren Fenster

ist es in dem untersten Bereich die Versuchung in der Wüste (Matth. 4): Steigerung in der Bedrängung ausgedrückt in den dynamischen einkreisenden Formen um die Antlitze Jesu und Satan,

dann Szenen aus dem Garten Gethsemane. Jesus gebeugt, der Engel (ohne Kelchsymbol) hilflos ihm zugeneigt – rechts die Masse, aus der sich das rote Gesicht des Judas abhebt: von hinten (meuchlings) setzt er zum Kuss an.

Dann das Kreuz, in das der Gekreuzigte aufgenommen ist wie mit ihm verschmolzen. Andeutungen der „Masse“ die mit Fingern zeigt oder mit Vernichtungsinstrumenten „bewaffnet“.

Die Linienführung beginnt im Versuchungsbereich verlaufend durch den Engpass Kreuzigung sich öffnend im oberen Bereich:

durchschneidend den auf dem Rücken machtlos liegenden Tod und auf die Seite schiebend die dreifachen Antlitze des Satans.

Auf dem „Brustkorb“ des Todes erwächst der Auferstandene mit den Händen Gott Vater ergreifend. Sein Haupt steht in der sich ausbreitenden Lichtquelle.

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Einzelbilder: von oben nach unten

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3.3 · Das rechte Fenster

zeigt das Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen.

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Im unteren Bereich im fahlen Licht die Schlafenden,

im oberen Bereich die innerlich Bewegten, die Wachen, sich an der flammigen Dynamik Emportragenden.

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(Ich brauche oft das Wort Dynamik – es ist doch bezeichnend für das, was läuft, im Bösen wie im Guten. Und meine Linienführungen versuchen zeichenhaft davon zu künden – Gudrun Müsse Florin)

Signaturen der Künstlerin

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4 · Chor Wandmalereien - Passion Christi

Die Wandmalereien mit der Passion Christi stammen aus dem 15. Jahrhundert, es handelt sich um Malereien auf Kalksandputz. Bei der Sanierung im Jahr 1964 wurde die Nordwand des Kirchenschiffes für eine Erweiterung entfernt und die dort aufgefundenen Malereien mit dem Putzträger auf die Chornordwand appliziert. Die restliche Kirchenbemalung stammt von 1621. (Klick ins Bild vergrößert)

Ich möchte den kleinen Hinweis geben, dass es sich bei allen Malereien in der Albanuskirche nicht um „Fresken“ handelt, sondern um mit Bindemitteln aufgetragene Farben auf trockenem Putzuntergrund. „Malereien „al fresco“ bedeuten immer direkt in den feuchten Putz hineingemalte Pigmente ohne zusätzliche Bindemittel, die hier vorliegende „Seccomalerei“ bedarf der Bindemittel. Thomas Wieck, Diplom-Restaurator, Stuttgart
Quelle: Baugeschichte

1 Einzug in Jerusalem · 2 (Abendmahl) · 3 (Fenster) · 4 Gebet im Garten Gethsemane · 5 Gefangennahme Christi
6 (Geißelung) · 7 (Verurteilung durch Pilatus) · 8 Kreuztragung · 9 Kreuzigung · 10 Kreuzabnahme oder Grablegung
Auf der Südseite des Chores: 11 Wappen · 12 Lutherrose

In Klammern (...) die verloren gegangenen Motive. Vermutlich handelt es sich um die in der Klammer angegebenen Darstellungen.
Bei der Gefangennahme (5) schlägt Petrus dem Knecht Malchus das Ohr ab, Christus heilt ihn und setzte das Ohr an.

(Klick ins Bild unten startet die Diashow).

 

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5 · Chor Crucifix hinter dem Altar

aus dem 15. Jahrhundert. Im Zuge der Kirchenrenovierung wurde auch das Crucifix 2011 gründlich restauriert.

6 · Taufstein & 7 · Fenster im Schiff - Diashow (6 Bilder)

6.01 + 6.02: Der stilisierte neugotische Taufstein hat wieder seinen alten Platz in unserer Kirche gefunden. Nach der Kirchenrenovierung 1963/64 wurde dieser Taufstein durch ein neu geschaffenes Werk mit schlanker Säule ersetzt, und fest im Kirchenraum verankert.

Bei der Innenrenovierung im Rahmen des dritten Bauabschnittes 2011 konnte der alte Taufstein nach gründlicher Reinigung wieder am ursprünglichen Platz aufgestellt werden. Von Vorteil ist die variable räumliche Anordnung des neugotischen Taufsteins in Bereich des Altarraumes.

7.01 Fenster im Schiff Südseite bei der Kanzel

7.02 + 7.03 Fenster Südseite mit dem Sämann. Eine Stiftung der Familie Reiff aus Aich. Geschaffen von Adolf Saile sen. Stuttgart im Jahr 1930. - Matthäus 13 Vers 3 bis 8:
Und er redete viel mit ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe es ging ein Sämann aus zu säen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf. Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzeln hatte, verdorrte es.
Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und erstickten’s. Einiges fiel auf gutes Land, und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.

7.04 Fenster im Schiff Südseite bei der Empore

 

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Impressum

Aichtal-Aich · Albanuskirche fotografiert am 31.08.2019
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 06.01.2020 SDG
(c) 2020 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 03.06.2022

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