Herz-Jesu-Kirche

Inhalt

Allgemeine Hinweise · Links

Infomationen und Links

Die Herz Jesu Gemeinde ist eine von vier katholischen Kirchen-gemeinden im Osten Stuttgarts
· Bruder Klaus (Gablenberg)
· Heilig Geist (Gaisburg)
· Herz Jesu (Gaisburg)
· St. Nikolaus (am Stöckach).
Sie bilden zusammen die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost.

Künstlerische Ausgestaltung
Wandfresken: Wilhelm Geyer (1958)
Skulpturen: Herbert Otto Hajek (1958 / 1962)
Kreuzweg: Siegfried Haas (1993 / 1995)
Glasfenster: Wilhelm Geyer (1955)
Taufstein-Wandfresko: Siegfried Haas (2000)
Orgel: Fa. Rieger, Vorarlberg (1979)

Im Verlag Schnell & Steiner GmbH & Co, München und Zürich ist ein kleiner Kirchenführer (Nr. 812) erschienen - 2. völlig neubearbeitete Auflage 1986. In Auszügen wird aus ihm hier ohne weitere Quellenangabe zitiert.

Im Kunstverlag Josef Fink erschien 2002 ein kleiner, schön gestalteter Führer "Kreuzweg und Taufwand von Siegfried Haas". ISBN 3-89870-052-6. In der Kirche erhältlich.

Informationen auf www.kirchbau.de

Geschichte

In einem im Februar 1919 erstellten Aufruf an alle Diözesanen wurde der Bau der Herz-Jesu-Kirche als „augenblicklich dringendstes Kirchenbauanliegen des Bistums" bezeichnet. Nach der Bauge-nehmigung durch das Bischöfliche Ordinariat mit Erlaß vom 24. Sept. 1920 beschloß der Kirchengemeinderat von St. Nikolaus in seiner Sitzung am 21. Oktober 1920, den ersten Bauabschnitt bis zu den Seitenportalen zu bauen. Sie wird nach dem Entwurf des Stuttgarter Architekten Clemens Hummel in zwei Bauperioden erstellt. Der Baubeginn war im Januar 1921. Die Einweihung des Altarraumes und des vorderen Teiles des Kirchenschiffes erfolgte am 27. Nov. 1921 durch Bischof Paul Wilhelm von Keppler.

Die zweite Hälfte des Kirchenschiffes mit der großen Empore und dem freistehenden 34 Meter hohen Rundturm wurde 1934 fertiggestellt. Weihbischof Franz Josef Fischer weihte am Sonntag Laudate 1934 den Altar in der Turmkapelle. Der Kostenvoranschlag für die Kirche betrug 400000 Mark. Bei der Abrechnung für den ersten Teil beliefen sich die Kosten auf eine Billion. Die „Herz Jesu Kirche", so heißt es in dem Bericht, „war somit die teuerste und zugleich auch die billigste Kirche der ganzen Diözese. Der Wert betrug gerade 1000 Mark."

Mesner Hubertus Maier hat eine kurze Chronik der Kirche verfasst und dankenswerterweise zum Download z.V. gestellt

um 1934 © Landesmedienzentrum Baden-Württemberg

Die Herz-Jesu-Kirche steht weithin sichtbar fast am Knotenpunkt, wo sich die Stadtteile Gablenberg, Gaisburg und Ostheim berühren. Der mächtige Bau von 54 Meter Länge, mit dem 14 Meter hoch ragenden Hauptschiff, den niedrigen Seitenschiffen (5 Meter) und dem 34 Meter hohen Rundturm, beeindruckt, ob man von den umliegenden Höhen herabschaut oder vom Talkessel hinauf. Wohltuend für das Auge ist das helle, lebendige und warme Travertingewand. Die Kirche ragt über das Grün der Klingenbachanlage inmitten der umliegenden Häuser und des benachbarten Gaisburger Friedhofs wuchtig empor.

Die Herz-Jesu-Kirche ist den frühchristlichen Basiliken, besonders San Apollinaris in Classe in Ravenna, mit dem freistehenden Campanile nachempfunden. Vor der Kirche ist ein großer Platz zum Verweilen. Ein überdachter Vorbau ist dem Hauptportal vorgelagert. Über dem Portal befindet sich eine Steinplastik von Carl Eisele. Sie verweist auf das Patrozinium der Kirche und der Gemeinde: Johannes ruht am Herzen Jesu.
Acht hohe Rundbogenfenster im Hauptschiff, ein Rundfenster in der Westfassade und sechs rechteckige Fenster mit einem abschließenden Rundfenster in den Seitenschiffen erfüllen den Innenraum mit viel Licht.

1.05 + 1.06: Relief an der Chorwand (Ost): Muttergottes mit Jesuskind zwischen zwei musizierenden Engeln - war vor der Renovierung Teil des linken Seitenaltars
1.07 + 1.08: Relief über dem Haupteingang (West) Jesus und Johannes (der an Jesu' Herz ruht)

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1 · Außen

2.1 · Grundriss & Querschnitt

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S = Sakristei
A = Altar
T = Tabernakel
K = Kinderkapelle
Kr = Halbrelief: Maria und Johannes unter dem Kreuz Jesu
Am = Ambo
Lp = Lesepult
Ts = Taufstein
Tk = Turm / Turmkapelle
M = Marienstatue

F1 - F8: Fenster mit den Gleichnissen
F9 + F10: Fenster über den Seiteneingängen
F11 + F12: Rundfenster unter der Orgelempore

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nb: Die Kirche ist nach Nordosten gerichtet.
Der Einfachheit halber wird nachfolgend von Osten = Ausrichtung des Chores, Westen = Hauptzugang, Nord & Süd = Seitenwände gesprochen

2.2 · Innen Überblick

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3 · Ambo · Altar · Tabernakel · Lesepult · Kerzenständer von Herbert Otto Hajek (1962 / 64) · Vortragekreuz

Die Skulptur des Altarblockes zeigt uns Jesus, den erhöhten Herrn. Johannes bezeugt: „Mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet" (Offb 5,6). Aus der Herzwunde des Lammes fließt das Blut. Um das Lamm sind anbetend die 24 Ältesten, die Repräsentanten des alten und neuen Gottesvolkes, versammelt.

Auf der von Gisela Bär geschaffenen Stele steht der Tabernakel aus Bronze. Er ist nach Texten des Hebräerbriefes gestaltet und verweist auf Jesus, den Hohepriester, der „ein für allemal in das Heilig-tum hineingegangen ist" (Hebr 9,12 *). Auf der Vorderseite sehen wir Jesus den Hohepriester des neuen und ewigen Bundes. Er zeigt seine Wunden an Händen und Füßen sowie vor allem seine Herzwunde als Zeichen seiner Hingabe an Gott zu unserem Heil. Auf der Rückseite erblicken wir den wiederkommenden Herrn. Er führt die Menschen Gott, seinem Vater, entgegen. Die Schmalseiten zeigen die Bundeslade und den siebenarmigen Leuchter, Zeichen, die auf die Nähe Gottes verweisen wie auch der Tabernakel als Aufbewahrungsort des Brotes, in dem Jesus Christus gegenwärtig ist.
*Hebr. 9,12: Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.

Für die Feier des heiligen Mahles und für die Aufbewahrung des heiligen Brotes sind im Altar und im Tabernakel künstlerisch aussagekräftige Werke gelungen. Für die Verkündigung des Wortes wurden im Ambo, im Lesepult und im Tisch des Wortes im Material und in der Gestalt entsprechende Werke geschaffen. Herbert Otto Hajek schuf zwei weitere Werke in Bronze und den Tisch des Wortes aus massivem Eschenholz. Der Ambo (1962) zwischen Altar und Priestersitz zur Gemeinde hin orientiert, niedrig gehalten, aber ohne figürlich-sinnbildlichen Schmuck, ist als funktionale Plastik gestaltet. Er ist in seiner Gestalt neben dem Altar zweiter Pol im Altarraum. Das Gegenstück zum Ambo ist das Lesepult (1964). Seine Form hat es von der geöffneten Buchrolle. Zwischen dem Ambo, dem Ort der Verkündigung, und dem Altar, dem Tisch des Brotes, ist der „Tisch des Wortes" (1964) aufgestellt. Dort liegt immer die heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes und bei der Eucharistiefeier das Meßbuch und das Perikopenbuch.

3.02: Ambo
3.03 - 3.07: Altar
3.11 - 3.16: Tabernakel
3.21: Lesepult
3.31 - 3.33: Kerzenständer
3.41 + 3.42: Vortragekreuz

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4 · Fresken

Die Wandfresken des Altarraumes sind im Jahre 1958 von Professor Wilhelm Geyer aus Ulm geschaffen worden. Das Herz-Jesu-Geheimnis wird in drei Themenkreisen auf den Grundtönen Ockergelb, Rot und Grün dargestellt. Auf der Rückwand des Altarraumes ist „die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe" der Liebe Christi veranschaulicht, wie sie uns in Eph 3, 8-12.14-19 verkündet wird:
(8) Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi (9) und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluß ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat; (10) damit jetzt kundwerde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde. (11) Diesen ewigen Vorsatz hat Gott ausgeführt in Christus Jesus, unserm Herrn, (12) durch den wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.
(14) Die Fürbitte des Apostels für die Gemeinde Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, (15) der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, (16) daß er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem (c) inwendigen Menschen, (17) daß Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. (18) So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, (19) auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle.

Auf der ockergelben Stirnwand sehen wir das Kreuzesgeschehen in seiner Himmel und Erde, Gott und Menschheit umgreifenden Dimension. Die Fresken an den Seitenwänden auf rotem Grund zeigen Frauen und Männer, welche der Herz-Jesu-Verehrung im weitesten Sinne prägende Impulse gegeben haben. An den Wänden, am Eingang des Altarraumes, sehen wir auf grünem Grund zwei Szenen des Alten Testamentes, die auf das Geheimnis der Liebe Gottes in Jesus Christus verweisen.

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4 .1· Fresken Chorwand

4.11: (ganz oben) Thron Gottes, inmitten von 2 Engelsfiguren

darunter

4.12 - 4.19: Symbole der vier Evangelisten
Markus - Löwe · Lukas - Stier
Matthäus - Engel · Johannes - Adler

4.20: Der Gekreuzigte

4.21 + 4.22: Fürsten und Gewalten des Himmels

4.23: links des Kreuzes: Soldat · Johannes · Maria

4.24: rechts des Kreuzes: Paulus · Zacharias

4.25 - 4.29: Einzelbilder mit Bibelstellen

a) Rückwand des Altarraumes: Die Mitte des Freskos zeigt eine ungewöhnliche aber unserem Empfinden entsprechende Darstellung des Herzens Jesu. An einem großen, fest in der Erde verankerten Kreuzesbalken hängt der verstorbene Jesus Christus. Eigentlich ist er nicht der tote, sondern der lebendige Herr. Er trägt nicht die Dornen-krone und hat keine Wunden am Leib, an den Händen und Füßen. Er hat seine Hände nach oben geöffnet und die Augen zu Gott, seinem Vater, erhoben. Aus seiner geöff-neten Seite fließt wie aus einem Quell Blut und Wasser. So ist dieses Kreuzesbild Zeichen der Hingabe an den Willen des Vaters, Zeichen, daß er das ihm aufgetragene Werk der Erlösung vollbracht hat. Die Hingabe aber, und darauf verweist der aus der Seite Jesu sich ergießende Quell, geschah für uns, geschah zu unserem Heil. Seine Liebe zu uns drängte ihn, dieses Werk zu tun. Seine Hingabe und Liebe ist mit seinem Tod nicht abgeschlossen. Sie dauern in seiner Rückkehr zum Vater an. Unter dem Kreuz stehen Menschen, die uns das Geschehen am Kreuz bezeugen und deuten. Links vom Kreuz steht Maria. Sie hat ihre rechte Hand auf ihr leiderfülltes Herz gelegt. Johannes, die Buchrolle vor sich, bezeugt, „was er gesehen hat" (Joh 19,35). Ganz außen erscheint der Soldat, der mit seiner Lanze die Seite des Herrn bis zum Herzen durch-gestoßen hat. Rechts vom Kreuzesbalken beugt Paulus seine Knie vor Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, durch den Gott sich mit uns versöhnt hat (1 Kor 5,19). Neben Paulus steht ein Vertreter des Alten Bundes, der Prophet Zacharias, auf dessen Wort (Zach 12,10) sich Johannes beruft: „Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben" (Joh 19,37). Im Epheserbrief ist von „den Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereiches" die Rede. Sie sind rechts und links vom Kreuz in Doppelgestalt mit je zwei Flügeln dargestellt. Auch sie sind einbezogen in das Werk, das die „vielfältige Weisheit Gottes" zu unserem Heil durchgeführt hat". Über dem Kreuz öffnet sich der Himmel, dort sehen wir den leeren Thron, das Sinnbild für Gott, vor dem das Werk geschieht. Unter dem Thron erscheinen die vier Lebewesen mit den Flügeln voller Augen und den Gesichtern von Mensch, Löwe, Stier und Adler, den späteren Evangelistensymbolen. Unmittelbar am Thron huldigen die Cherubim Gott,

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4.2 · Fresken Seitenwände des Altarraumes

Reihenfolge von links nach rechts

Links führen zum Ökumenischen Heiligenlexikon

4.31 Hl. Maria Margareta Alacoque

4.32: Hl. Gertrud von Helfta

4.33: Sel. Mechthild von Hackeborn

4.34: Maria Magdalena

4.35: Apostel Thomas

4.36: Sel. Hermann Josef von Steinfeld (aus Köln)

4.37: Sel. Heinrich Seuse aus Ulm

Auf den Seitenwänden sind links Frauen und rechts Männer, die das Geheimnis des Herzens Jesu verkündet und verehrt haben, abgebildet. Thomas wird am achten Tag nach der ersten Erscheinung des Herrn von diesem aufgefordert, seine Hand in seine Seite zu legen. Er bekennt: „Mein Herr und mein Gott" (Joh 20,28). Neben ihm steht der selige Hermann Josef von Köln, der Dichter des lateinischen Hymnus: „Summi regis cor, aveto" „O Herz des Königs aller Welt" (übersetzt von Paul Gerhard 1656) und daneben Heinrich Seuse aus Konstanz, begraben in Ulm. Er war ein begnadeter Mystiker. Er wird dargestellt mit dem Monogramm des Namens Jesu auf seinem Herzen. Maria von Magdala führt die Reihe der Frauen auf der linken Seite an. Sie nimmt diesen Platz ein, weil sie zu den Frauen gehörte, die Jesus begleiteten und unter dem Kreuz ausharrten. Am Ostermorgen wurde ihr als erste unter den Begleitern Jesu die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn zuteil. Ihr folgen die großen Mystikerinnen des Mittelalters: Mechthild von Hackeborn und Gertrud von Helfta. Zuletzt ist Maria Margareta Alacoque, die Erweckerin der Herz-Jesu-Verehrung (1647-1690) im 17. Jahrhundert nach einem Bild aus Paray-Ie-Monial dargestellt.

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4.3 · Fresken Wände am Eingang des Altarraumes

Auf diesen beiden Wänden sehen wir Geschichten des Alten Testamentes, die Gottes Handeln an Menschen zeigen. Auf der rechten Seite handelt es sich um Gottes Auftrag an Abraham, Isaak, seinen Sohn, den einzigen, den geliebten, den Träger der Verheißung, zu opfern. Abraham beugt sich der Forderung Gottes und macht sich auf den Weg. Der Augenblick, da er das Opfer seines Sohnes vollziehen will, ist dargestellt. Da erscheint vom Himmel her der Engel des Herrn und sagt „Streck deine Hand nicht gegen den Knaben. . . Denn jetzt weiß ich, daß du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten" (Gen 22,12). Abraham opfert jetzt anstatt des Sohnes den Widder. Gott der Vater hat im Gegensatz „seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben" (Rom 8,32). Auf der anderen Seite hat Jesus „das Lamm Gottes" (Joh 1,29) sein Vorbild im „fehlerfreien, männlichen, einjährigen Lamm" (Ex 12,5), dem kein Knochen zerbrochen werden durfte (Ex 12,46; Joh 19,36). Das Blut des Lammes, an die Türen gestrichen, bringt Befreiung, Wir sehen, wie Israeliten das Passamahl bereiten und wie sie die Türpfosten mit Blut bestreichen. Der Engel des Herrn geht schonend vorüber. Das Blut Jesu, des „Lammes Gottes", bringt uns den Frieden mit Gott.

5 · Seitenkapellen · Taufstein · Kreuzabnahme

5.01 + 5.02: Fenster in der Kinderkapelle (Wilhelm Geyer) Gethsemane / Kreuzigung · Der ungläubige Thomas / Die Emmaus-Jünger
5.03: Marienbild in der Kinderkapelle
5.11 - 5.13: Taufstein und Acryl-Bild (Siegfried Haas 2000)

5.21 - 5.26: Turmkapelle - Halbrelief über dem Altar: Pietà

5.31: Linkes Seitenschiff vorne - Halbrelief Kreuzigung. Ehemals am linken Seitenaltar (korrespondiert mit "Pietà" und dem Relief an der Chorwand außen)

 

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6.1 · Die Orgel(n)

Mit ihrem frischen Klang stellt sie zunächst zufrieden, doch nach mehr-jährigem Gebrauch kann sie den Anforderungen in der großen Kirche nicht mehr genügen. So erhält die Firma Rieger (Schwarzach, Vorarlberg) den Auftrag für ein neues Instrument. Aus der Späth-Orgel können lediglich 4 Register übernommen werden. Die Speyerer Orgel findet samt ihrer Schleif-lade mit den meisten Pfeifen in dem neuen Konzept Verwendung. Sie stellt nun das Kernstück des neuen Schwellwerkes dar und hat so unerwartet die Gesamtkonzeption mitbeeinflußt.

Die äußere Gestaltung mit traditioneller Aufbauart paßt sich dem recht-eckigen Raum an und läßt den Werkaufbau deutlich erkennen. Der frei-stehende Spieltisch hinter dem Rückpositiv ist durch 6 Setzerkombinationen übersichtlich angelegt und bietet dem Organisten gute Klang- und Spiel-kontrolle.

Der Dispositionsentwurf stammt von Dr. Hans Böhringer (Stuttgart) und Christoph Glatter-Götz (Firma Rieger).

Die Einweihung der neuen Orgel findet im Juni 1979 statt (Programm der Festschrift zum Download).

Über die Orgel gibt der Artikel von Wolfgang Rehfeldt Auskunft, ver-öffentlicht in: Helmut Völkl, Orgeln in Württemberg. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1986. Dank an Helmut Völkl für die Genehmigung zur Übernahme auf diese Website

Zwischen 1921 und 1933 entsteht im östlichen Bezirk Stuttgarts die katholische Kirche Herz Jesu. Sie wird nach dem Entwurf des Stutt-garter Architekten Clemens Hummel in zwei Bauperioden 1921 und 1934 erstellt. Für die Kirchenmusik steht zunächst nur eine kleine Chororgel der Firma Vleugels (Hardheim) zur Verfügung. 1940 baut die Firma Späth (Ennetach) mit bescheidenen Materialien ein größeres Werk auf pneumatischen Taschenladen. Kriegseinwirkung und system-bedingte Mängel führten bald zur Funktionsuntüchtigkeit. Da Repara-turen sich als unrentabel erweisen, greift die Gemeinde zu, als ihr 1968 eine kleine mechanische Orgel aus dem Jahr 1852 angeboten wird.

Dieses Werk, von Gustav Schlimbach erbaut, stand eine Zeit lang im Speyrer Dom und hat auf Umwegen, die nicht mehr genau zu rekon-struieren sind, den Weg nach Stuttgart gefunden.

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Disposition

II Hauptwerk C-g’’’

I Rückpositiv C-g’’’

III Unterwerk (schwellbar) c-g’’’

Pedal C-f'

Bourdon 16'

Principal 8’

Gedeckt 8'

Octav 4'

Quinte 2 2/3'

Superoctav 2’

Mixtur 4fach 1 1/3’

Cornett 5fach 8'

Trompete 8’

Clairon 4'

Span. Trompete 8'

Rohrflöte 8'

Principal 4’

Sesquialtera 2 2/3’+1 3/5’

Gemshorn 2'

Quintlein 1 1/3’

Scharff 4fach 1'

Krummhorn 8'

Tremulant

Bourdon 8'

Gamba 8'

Voix Celestis 8'

Prestant 4'

Flute 4'

Doublette 2'

Plein jeu 5fach 2'

Dulcian 16'

Franz. Oboe 8'

Tremulant

Principalbaß 16'

Subbaß 16'

Octavbaß 8'

Gedeckt 8'

Choralbaß 4'

Rauschpfeife 4fach 2 2/3'

Fagott 16'

Trompete 8'

Koppeln: I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P; Schleifladen, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur; 6 freie Setzerkombinationen ("Sternchensetzer" - heute unter Denkmalschutz), Zungen ab, Pleno an und ab.

6.2 · Spätgotische Marienfigur · Hll. Josef & Antonius

Bei der spätgotischen Marienstatue mit Kind (um 1430, sog. Weicher Stil). handelt es sich um eine Leihgabe des Württembergischen Landesmuseums. Auf Grund der frappierenden Ähnlichkeit mit der Marienfigur (aus Stein) in der Hospitalkirche, sind 3 Bilder von dort eingefügt. Weitere über diesen Link zur Hospitalkirche.

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6.3 · Fenster (Wilhelm Geyer)

Die Fenster in den Seitenschiffen geben Gleichnisse des Herrn wieder. Sie sind vergleichbar den Ausmalungen der romanischen Kirchen, eine Bibel zum Schauen. Jedes Gleichnis ist in vier Teilen dargestellt. Die Teile oder „Zeilen" sind von links oben an zu lesen. Beginnt man mit dem Rundgang im Altarraum rechts (Lesepult) so findet man in den Bildfenstern folgende Gleichnisse abgebildet: das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, vom Festmahl, von den Arbeitern im Wein-berg, von den bösen Winzern, vom Unkraut unter dem Weizen, vom reichen Mann und vom armen Lazarus, vom unbarmherzigen Gläubiger und vom barmherzigen Vater.

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Der Zyklus ist mit einem (leicht veränderten) Zitat aus Mt. 13, 35 überschrieben:
Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen und will aussprechen die Heimlichkeiten von Anfang der Welt.

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Fünf Fenster-Bilder auf der Südwand (rechts) / 3 auf der Nordwand (links)

6.31 · Gleichnis vom barmherzigen Samariter

Lk 10, 25 - 37

25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
26 Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie lieset du?
27 Er antwortete und sprach: "Du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst."
28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben.
29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: "Wer ist denn mein Nächster?"
30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen.
31 Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber.
32 Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber.
33 Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein,
34 ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein.
35 Des anderen Tages reiste er und zog heraus zwei Groschen und gab sie dem Wirte und sprach zu ihm: Pflege sein; und so du was mehr wirst dartun, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.
36 Welcher dünkt dich, der unter diesen Dreien der Nächste sei gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war?
37 Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihn tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!

6.32 · Gleichnis vom Festmahl

Lk 14, 15 - 24

15 Da aber solches hörte einer, der mit zu Tische saß, sprach er zu ihm: Selig ist, der das Brot ißt im Reiche Gottes.
16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu.
17 Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, denn es ist alles bereit!
18 Und sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
19 Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
20 Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.
21 Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein.
22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.
23 Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf das mein Haus voll werde.
24 Ich sage euch aber, daß der Männer keiner, die geladen waren mein Abendmahl schmecken wird.

6.33 · Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

Mt 20, 1 - 16

1 Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am Morgen ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg.
2 Und da er mit den Arbeitern eins ward um einen Groschen zum Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.
3 Und ging aus um die dritte Stunde und sah andere an dem Markte müßig stehen
4 und sprach zu ihnen: Gehet ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist.
5 Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und die neunte Stunde und tat gleichalso.
6 Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?
7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand gedingt. Er sprach zu ihnen: Gehet ihr auch hin in den Weinberg, und was recht sein wird, soll euch werden.
8 Da es nun Abend ward, sprach der Herr des Weinberges zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und heb an an den Letzten bis zu den Ersten.
9 Da kamen, die um die elfte Stunde gedingt waren, und empfing ein jeglicher seinen Groschen.
10 Da aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeglicher seinen Groschen.
11 Und da sie den empfingen, murrten sie wider den Hausvater
12 und sprachen: Diese haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben.
13 Er antwortete aber und sagte zu einem unter ihnen: Mein Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir eins geworden für einen Groschen?
14 Nimm, was dein ist, und gehe hin! Ich will aber diesem letzten geben gleich wie dir.
15 Oder habe ich nicht Macht, zu tun, was ich will, mit dem Meinen? Siehst du darum so scheel, daß ich so gütig bin?
16 Also werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.

6.34 · Gleichnis von den bösen Winzern

Mt 21, 33 - 46

33 Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg und führte einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land.
34 Da nun herbeikam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfingen.
35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte; einen stäupten sie, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie.
36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn der ersten waren; und sie taten ihnen gleichalso.
37 Darnach sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.
38 Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe; kommt laßt uns ihn töten und sein Erbgut an uns bringen!
39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.
40 Wenn nun der Herr des Weinberges kommen wird, was wird er diesen Weingärtnern tun?
41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die Bösewichte übel umbringen und seinen Weinberg anderen Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.
42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem HERRN ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen"?
43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt.
44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.
45 Und da die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, verstanden sie, daß er von ihnen redete.
46 Und sie trachteten darnach, wie sie ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.

6.35 · Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

Mt. 13, 24 - 30

24 Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
25 Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon.
26 Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut.
27 Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
28 Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan. Da sagten die Knechte: Willst du das wir hingehen und es ausjäten?
29 Er sprach: Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet.
30 Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer.

6.36 · Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus

Lk 16, 19 - 31

19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.
20 Es war aber ein armer Mann mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voller Schwären
21 und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Schwären.
22 Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben.
23 Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeinigt.
26 Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, daß die wollten von hinnen hinabfahren zu euch, könnten nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüberfahren.
27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus;
28 denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
29 Abraham sprach zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; laß sie dieselben hören.
30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham! sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun.
31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde.

6.37 · Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger

Mt 18, 21 - 35

21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug siebenmal?
22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.
23 Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte.
24 Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehntausend Pfund schuldig.
25 Da er's nun nicht hatte, zu bezahlen, hieß der Herr verkaufen ihn und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, und bezahlen.
26 Da fiel der Knecht nieder und betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, ich will dir's alles bezahlen.
27 Da jammerte den Herrn des Knechtes, und er ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch.
28 Da ging derselbe Knecht hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Groschen schuldig; und er griff ihn an und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist!
29 Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen.
30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war.
31 Da aber seine Mitknechte solches sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was sich begeben hatte.
32 Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du Schalksknecht, alle diese Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest;
33 solltest du denn dich nicht auch erbarmen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?
34 Und sein Herr ward sehr zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war.
35 Also wird euch mein himmlischer Vater auch tun, so ihr nicht vergebt von eurem Herzen, ein jeglicher seinem Bruder seine Fehler.

6.38 · Gleichnis vom barmherzigen Vater

Lk 15, 11 - 32

11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
12 Und der jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Teil der Güter, das mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut.
13 Und nicht lange darnach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen.
14 Da er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbe ganze Land, und er fing an zu darben.
15 Und ging hin und hängte sich an einen Bürger des Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten.
16 Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm.
17 Da schlug er in sich und sprach: Wie viel Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger!
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir
19 und bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!
20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße.
22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße,
23 und bringet ein gemästet Kalb her und schlachtet's; lasset uns essen und fröhlich sein!
24 denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein.
25 Aber der älteste Sohn war auf dem Felde. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er das Gesänge und den Reigen;
26 und er rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre.
27 Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat ein gemästet Kalb geschlachtet, daß er ihn gesund wieder hat.
28 Da ward er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn.
29 Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viel Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du hast mir nie einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.
30 Nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, hast du ihm ein gemästet Kalb geschlachtet.
31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.
32 Du solltest aber fröhlich und gutes Muts sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden.

6.4 · Fenster über den Seitentüren

In den Bildfenstern über den beiden Portalen sind in alter Tradition auf der Nordseite der zum Gericht kommende Herr und Michael als Seelenwäger, ein Seliger und ein Verdammter, auf der Südseite die Verheißung der Geburt des Herrn und Maria mit Jesus auf erhabenem Throndargestellt.

6.5 · Fenster unter der Empore

Auf der rechten Seite ist der Kampf des Gottesvolkes des alten und neuen Bundes gegen das Böse zu sehen. Das Gute in Gestalt der Frau, „von der Sonne bekleidet, den Mond zu ihren Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt" (Offb 12,1), steht dem großen feuerroten Drachen gegenüber. Beide sind umgeben von den Untieren aus dem Wasser und dem Land sowie den Menschen, die sich ihnen zuwenden und von ihnen in Dienst nehmen ließen.

Unter der Empore ist auf beiden Seiten ein größeres Rundfenster.

Auf der linken Seite ist der Untergang Babylons zu sehen. Ein großer Engel wirft einen Stein, groß wie ein Mühlstein, ins Meer. Sein Tun ist Bild der Vernichtung derer, die sich von Gott abgewendet haben (Offb 18,5-24).

6.6 · Kruzifix unter dem linken Rundfenster

7 · Kreuzweg von Siegfried Haas (1993 / 1995)

Der Kreuzweg besteht aus 15 anstatt 14 Bildern, da der Künstler ein Auferstehungsbild dazu gefügt hat.

 

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Impressum

Herz-Jesu-Kirche Stuttgart fotografiert zwischen 26.04.2013 und 23.02.2014, sowie neu am 08. + 23.02.2021
Auf www.kirchen-online.com veröffentlicht am 26.01.2014 sowie (neu) am 21.02.2021 (130 Bilder) SDG
Herzlichen Dank an Hubertus Maier für die vielseitige und freundliche gewährte Hilfe bei der Erstellung der neuen Website
(c) 2021 Foto-Kunst Andreas Keller
Links zuletzt überprüft am 29.05.2022

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